Spielball der Mächte
01
Urkunde regelte die Steuerhoheit |
07 Kriege der
Markgrafen |
15 Not und Leid im Krieg
Bamberger Truppen aus Forchheim verwüsteten die Stadt
De Ereignisse während des Zweiten Markgrafenkrieges glichen denen des Ersten: Am 24. Mai 1552 erstürmten Nürnberger Truppen Erlangen und verwüsteten vor allem die Münzstätte, die Markgraf Albrecht Alcibiades 1548 sehr zum Ärger der Reichsstadt zu neuem Leben erweckt hatte.
Die Nürnberger Forderung, den immensen Betrag von 4000 Gulden als Brandschatzung zu zahlen, um der Vernichtung durch Niederbrennen zu entgehen, konnte der Erlanger Rat in zähen Verhandlungen auf ein Viertel der Summe herabschrauben. Am 23. Juni 1552 ließ der Nürnberger Rat die Erlanger vereidigen, so dass die Stadt für fünf Jahre eine Nürnberger Landstadt wurde. Erst nach dem Tod des Albrecht Alcibiades 1557 kehrte mit Markgraf Georg Friedlich die rechtmäßige Obrigkeit zurück.
1567 zählte Erlangen etwa 500 Einwohner. Sie erarbeiteten sich nach den erhaltenen Steuerlisten zu urteilen, erstmals einen gewissen Wohlstand, was vor allem dem gestiegenen Verkehrsaufkommen entlang der Nürnberg-Bamberger Strasse zu verdanken war. Die Jahre des Dreißigjährigen Krieges machten diesen Aufschwung aber zunichte. Drei Mal wurde Erlangen innerhalb weniger Jahre Opfer des Krieges. Am 20. November 1631 drangen kaiserliche Reiter ein, plünderten Privathäuser, zerstörten den Altar und die Kanzel in der Marienkirche und verwüsteten das Rathaus.
Ein halbes Jahr später, am 15. Juni 1632, überfielen Truppen aus der Bamberger Festungsstadt Forchheim, Baiersdorf und Erlangen. Bis auf sechzehn Häuser brannten sie alles nieder, misshandelten und töteten viele Einwohner, auch viele der ins Pfarrhaus geflohenen Frauen; Pfarrer Johann Heilig erlag wenige Tage später seinen schweren Verletzungen.
Wiederum Forchheim er Truppen drangen am 16. August 1634 in Erlangen ein und verwüsteten das, was die vorherigen Angriffe überstanden hatte. Die Überlebenden hielten sich danach lange in den Wäldern versteckt. Erst ab 1636 regte sich wieder Leben in den Ruinen, nachdem Bamberg und der Markgraf den Frieden von Prag akzeptiert hatten und daher keine weiteren Übergriffe zu befürchten waren.
1655 konnte die Kirche wieder eingeweiht werden, und das Städtchen erholte sich langsam von den Zerstörungen.
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