Spielball der Mächte

01 Urkunde regelte die Steuerhoheit
02 Herrscher oder Heiliger?
03 Kirche und Staat im Streit
--- 01 Nach Bamberg
--- 02 Die Fürsten gestärkt
04 Idealer Platz für Siedler
--- 01Sandstein vom Burgberg
--- 02 Bierkeller angelegt
05 Bunte Karte (Vielzahl kleiner Staatsgebilde)
06 Städteboom im Frankenland
--- 01 Dorf wurde befestigte Stadt
--- 02 Interesse an Erlangen verloren

 

07 Kriege der Markgrafen
--- Kämpfe gegen Nürnberg
08 Karl IV. verlieh Marktrecht
09 Eine fränkische Kleinstadt
10 Neue Obrigkeit
11 Geplündert und verwüstet
--- Krieg trotz gleicher Religion
12 Täufer hatten keine Chance
13 Edikt von Nantes half Hugenotten
14 Symbolisches Friedensmahl im Rathaus
15 Not und Leid im Krieg

14 Symbolisches Friedensmahl im Rathausc

Der Zwist zwischen den Konfessionen schwelte seit der Reformation und entlud sich immer wieder in kriegerischen Auseinandersetzungen. Ein zunächst in Böhmen ausgebrochener Konflikt - der mehrheitlich evangelische Adel stellte sich gegen den katholischen Habsburgerkönig - eskalierte zum größten und grausamsten Krieg, den Europa bis dahin erlebte. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges kam die "Hälfte der deutschen Bevölkerung ums Leben, die Zivilbevölkerung hatte schreckliche Grausamkeiten zu erleiden, und selbst die kriegführenden Parteien wussten bald nicht mehr, warum sie überhaupt gegeneinander kämpften.

Aus dem als Religionskrieg begonnenen Waffengang wurde durch das Eingreifen Schwedens und Frankreichs ein Ringen um die politische Vorherrschaft in Mitteleuropa. Gerade Franken wurde stark in Mitleidenschaft gezogen, etwa als sich hier 1632 die beiden großen Heerführer des Krieges, Gustav Adolf von Schweden und der kaiserliche Feldmarschall Albrecht von Wallenstein, gegenüberlagen. In einigen Regionen Frankens, die an den wichtigen Durchzugsrouten von Soldaten lagen, waren die höchsten Opferzahlen zu beklagen; dort kam mehr als die Hälfte der Einwohner ums Leben, und es sollte lange Jahrzehnte dauern, bis sich die entvölkerten Landschaften wieder erholen konnten. Die Wälder boten oftmals einen letzten Schutz vor marodierenden und plündernden Soldaten.

Das jahrzehntelange Wüten des Krieges war 1648 endlich vorbei, als sich die Kriegsparteien in Münster und Osnabrück auf den "Westfälischen Frieden" einigten. Die schlimmen Erfahrungen hatten die Menschen jedoch misstrauisch gemacht, und so glaubte man den Friedensnachrichten zunächst nicht so ganz. Erst als 1649/50 der Nürnberger Friedensexekutionstag letzte Streitfragen klären konnte und man ein großes symbolisches Friedensmahl im Rathaussaal feierte, war man in Franken von der Dauerhaftigkeit des Friedensschlusses überzeugt. Alle Kräfte wurden nun auf den Wiederaufbau konzentriert, und bald fanden Menschen Aufnahme, die anderswo aus religiösen Gründen ihrer Heimat verwiesen wurden, um die verwaisten Landstriche Frankens wieder zu bevölkern und der durch den großen Krieg darniederliegenden Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen.

Heinrich der IV von Navarra

Gustav Adof von Schweden

Albrecht von Wallenstein

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