Spielball der Mächte

01 Urkunde regelte die Steuerhoheit
02 Herrscher oder Heiliger?
03 Kirche und Staat im Streit
--- 01 Nach Bamberg
--- 02 Die Fürsten gestärkt
04 Idealer Platz für Siedler
--- 01Sandstein vom Burgberg
--- 02 Bierkeller angelegt

05 Bunte Karte (Vielzahl kleiner Staatsgebilde)
06 Städteboom im Frankenland
--- 01 Dorf wurde befestigte Stadt
--- 02 Interesse an Erlangen verloren

 

07 Kriege der Markgrafen
--- Kämpfe gegen Nürnberg
08 Karl IV. verlieh Marktrecht
09 Eine fränkische Kleinstadt
10 Neue Obrigkeit
11 Geplündert und verwüstet
--- Krieg trotz gleicher Religion
12 Täufer hatten keine Chance
13 Edikt von Nantes half Hugenotten
14 Symbolisches Friedensmahl im Rathaus
15 Not und Leid im Krieg

04 Idealer Platz für Siedlerer

Vorzüge der Erlanger Landschaft an Burgberg und Regnitz

Die geographischen Gegebenheiten im Erlanger Raum erwiesen sich für erste Siedler als recht günstig. Das breite Flusstal der Regnitz teilt das heutige Erlanger Stadtgebiet in zwei annähernd gleich große Hälften - ein Umstand, der für Alterlangen und seine Tochtersiedlung in der "Meile" schon 1002 galt.
Die Regnitz fließt von Süd nach Nord, und zu beiden Seiten ihres Flusstales liegt etwas erhöht ein hochwassersicheres, ebenes Terrain. Die Menschen, die sich sesshaft machten, wählten diese Terrassen, die etwa sechs bis zehn Meter über der Flussaue liegen, für die Anlage ihrer Siedlungen. Noch heute lassen die alten Ortskerne von Frauenaurach, Büchenbach und Alterlangen im Westen und die Erlanger Altstadt im Osten diese Urzellen der Besiedelung erkennen.
Von Ost und West fließen der Regnitz einige Flüsschen und Bäche entgegen, deren bedeutendste die Aurach und die im östlichen Vorland der Fränkischen Alb entspringende Schwabach sind. Die Flussaue der Regnitz ist vor allem in der Periode der Schneeschmelze im Spätwinter zeitweise überflutet. Nicht nur dann bringt sie Verkehrsplaner und Umweltschützer in manche Konflikte: An der Gestaltung des talübergreifenden Verkehrs scheiden sich schon lange die Geister. Der breite Grüngürtel bürgt jedoch für ein hohes Maß an Lebensqualität, können doch inmitten der Großstadt etwa Störche bei der Nahrungssuche oder bei ersten Flugversuchen beobachtet werden.

04.01 Sandstein vom Burgberg

Nördlich der Schwabach erhebt sich der Burgberg, früher einfach Erlanger oder Altstädter Berg genannt, mit einer Höhe von 332 Metern über dem Meeresspiegel. Sein zur Stadt hin gewandter Südhang gilt heute als die bevorzugte Wohnlage. Dort laden die Anlagen des Burgberggartens mit seinen Skulpturen von Heinrich Kirchner ebenso zum Verweilen ein wie die Bierkeller, von denen der "Entlas Keller" neben der Bergkirchweih in der ganzen Sommersaison Gäste bewirtet.
Der Burgberg ist dem Massiv des Rathsbergs vorgelagert und ein Teil des fränkischen Schichtstufenlandes. In seinem Inneren wechseln breite Sandsteinschichten mit Tonschichten, dem so genannten Feuerletten, ab. Der Sandstein des Burgberges diente den Erlangern jahrhundertelang als Baumaterial. Überwucherte ehemalige Steinbrüche zeugen vor allem an der Westseite des Berges noch von seinem Abbau.

Über Jahrhunderte bauten die Erlanger den Sandstein des Burgberges zum Bau ihrer Häuser und Kirchen ab. In einen dieser Steinbrüche ließ die Stadt Erlangen den Skulpturengarten anlagen.

Im Skulpturengarten stehen Arbeiten des Erlanger Künstlers Heinrich Kirchner. Foto: Klaus Springen


Aus dem Sandstein vom Borgberg fertigte der Bayreuther Hofbildhauer Elias Räntz vor rund 300 Jahren den Hugenottenbrunnen im Schlossgarten. Die Steingewinnung in und um Erlangen schlief erst zu Beginn des vorigen Jahrhundert ein.

04.02 Bierkeller angelegt

Der leicht zu bearbeitende Sandstein brachte auch die Erlanger Brauer dazu, schon seit dem 17. Jahrhundert Bierkeller in die Sandstein-Schichten des Burgberges voranzutreiben, deren längster, der Reifkeller, den Berg mit einem Stollensystem von mehr als 860 Metern von Süd nach Nord durchstach. Nicht nur der Sandstein, sondern auch der Feuerletten wurde für die Produktion Baumaterial genutzt. Dieser Ton eignet sich' hervorragend zum Brennen von Ziegeln. So entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche Ziegeleien rund um den Berg, und kleinere und größere Tongruben veränderten sein Erscheinungsbild deutlich.

Bild folgt:
Die Stadt von oben:
Das hochwassersichere Terrain über der Regnitzaue lockte Siedler an.
Dem Flusslauf folgen zahlreiche Verbindungswege:
Die Autobahn (A 73), die Bundesstrasse 4, die Schienen der Eisenbahn und der Rhein-Main-Donau-Kanal, dessen Bett einst im Bereich der heutigen Autobahn verlief.
Foto: Kurt Fuchs


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