Spielball der Mächte
01
Urkunde regelte die Steuerhoheit |
07 Kriege der
Markgrafen |
04 Idealer Platz für Siedlerer
Vorzüge der Erlanger Landschaft an Burgberg und Regnitz
Die geographischen Gegebenheiten im Erlanger Raum erwiesen sich für erste
Siedler als recht günstig. Das breite Flusstal der Regnitz teilt das heutige
Erlanger Stadtgebiet in zwei annähernd gleich große Hälften
- ein Umstand, der für Alterlangen und seine Tochtersiedlung in der "Meile"
schon 1002 galt.
Die Regnitz fließt von Süd nach Nord, und zu beiden Seiten ihres
Flusstales liegt etwas erhöht ein hochwassersicheres, ebenes Terrain. Die
Menschen, die sich sesshaft machten, wählten diese Terrassen, die etwa
sechs bis zehn Meter über der Flussaue liegen, für die Anlage ihrer
Siedlungen. Noch heute lassen die alten Ortskerne von Frauenaurach, Büchenbach
und Alterlangen im Westen und die Erlanger Altstadt im Osten diese Urzellen
der Besiedelung erkennen.
Von Ost und West fließen der Regnitz einige Flüsschen und Bäche
entgegen, deren bedeutendste die Aurach und die im östlichen Vorland der
Fränkischen Alb entspringende Schwabach sind. Die Flussaue der Regnitz
ist vor allem in der Periode der Schneeschmelze im Spätwinter zeitweise
überflutet. Nicht nur dann bringt sie Verkehrsplaner und Umweltschützer
in manche Konflikte: An der Gestaltung des talübergreifenden Verkehrs scheiden
sich schon lange die Geister. Der breite Grüngürtel bürgt jedoch
für ein hohes Maß an Lebensqualität, können doch inmitten
der Großstadt etwa Störche bei der Nahrungssuche oder bei ersten
Flugversuchen beobachtet werden.
04.01 Sandstein vom Burgberg
Nördlich der Schwabach erhebt sich der Burgberg, früher einfach Erlanger
oder Altstädter Berg genannt, mit einer Höhe von 332 Metern über
dem Meeresspiegel. Sein zur Stadt hin gewandter Südhang gilt heute als
die bevorzugte Wohnlage. Dort laden die Anlagen des Burgberggartens mit seinen
Skulpturen von Heinrich Kirchner ebenso zum Verweilen ein wie die Bierkeller,
von denen der "Entlas Keller" neben der Bergkirchweih in der ganzen
Sommersaison Gäste bewirtet.
Der Burgberg ist dem Massiv des Rathsbergs vorgelagert und ein Teil des fränkischen
Schichtstufenlandes. In seinem Inneren wechseln breite Sandsteinschichten mit
Tonschichten, dem so genannten Feuerletten, ab. Der Sandstein des Burgberges
diente den Erlangern jahrhundertelang als Baumaterial. Überwucherte ehemalige
Steinbrüche zeugen vor allem an der Westseite des Berges noch von seinem
Abbau.
Über Jahrhunderte bauten die Erlanger den Sandstein des Burgberges zum Bau ihrer Häuser und Kirchen ab. In einen dieser Steinbrüche ließ die Stadt Erlangen den Skulpturengarten anlagen. |
Im Skulpturengarten stehen Arbeiten des Erlanger Künstlers Heinrich Kirchner.
Foto: Klaus Springen
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04.02 Bierkeller angelegt
Der leicht zu bearbeitende Sandstein brachte auch die Erlanger Brauer dazu,
schon seit dem 17. Jahrhundert Bierkeller in die Sandstein-Schichten des Burgberges
voranzutreiben, deren längster, der Reifkeller, den Berg mit einem Stollensystem
von mehr als 860 Metern von Süd nach Nord durchstach. Nicht nur der Sandstein,
sondern auch der Feuerletten wurde für die Produktion Baumaterial genutzt.
Dieser Ton eignet sich' hervorragend zum Brennen von Ziegeln. So entstanden
im Laufe der Zeit zahlreiche Ziegeleien rund um den Berg, und kleinere und größere
Tongruben veränderten sein Erscheinungsbild deutlich.
Bild folgt:
Die Stadt von oben:
Das hochwassersichere Terrain über der Regnitzaue lockte Siedler an.
Dem Flusslauf folgen zahlreiche Verbindungswege:
Die Autobahn (A 73), die Bundesstrasse 4, die Schienen der Eisenbahn und der
Rhein-Main-Donau-Kanal, dessen Bett einst im Bereich der heutigen Autobahn verlief.
Foto: Kurt Fuchs
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