Die Neustadt entsteht

01 Hugenotten ins Land geholt
02 Leben wurde neu angekurbelt
03 Das Vorbild
04 Pracht und Üppigkeit
05 Neue Konflikte in Europa
06 Ideale Planstadt
--- 01 Im Stil der Zeit
--- 02 Reformierte Pfälzer

07 Beim Bau der Neustadt brannte
..... Altstadt nieder

08 Zusätzliche Privilegien versprochen
09 Einigendes Band
10 Adlige wohnten in Palais
11 US-Panzer zerstörte das letzte Tor

 

12 Begehrte Luxusgüter
13 Erfolgsrezept
14 Die Uni tritt auf
15 Markgrafentum musste wieder einmal saniert werden
16 Schwester des "Alten Fritz"
17 Kant kam nicht
--- 01 Bürgertum gewann Einfluss

18 Schloss war bekannt als "Witwensitz"
19 "Sittenloses Leben"
20 Bier am Berg
21 Napoleon überließ das Markgrafentum den Bayern
22 Tolerant?

18 Schloss war bekannt als "Witwensitz"

Drei Markgräfinnen hielten hundert Jahre bis zum Brand 1814 in Erlangen Hof

Der Grundstein für das Schloss wurde am 12. Juli 1700 von Georg Wilhelm gelegt, dem Sohn des Markgrafen Christian Ernst. Die Pläne stammten vom Architekten Antonio della Porta. Der Erbprinz verkaufte das noch im Bau befindliche Schloss 1703 jedoch an seinen Vater, der das daraufhin von Gottfried von Gedeler fortgesetzte Bauwerk seiner neuen Gattin Elisabeth Sophie zum Geschenk machte. Nach ihr erhielt das Gebäude die Bezeichnung Elisabethenburg.

Ein Stadtschloss zum Zentrum einer Planstadt zu machen war charakteristisch für die absolutistische Zeit, auch wenn in Erlangen ursprünglich keines geplant war. Zu einem Schloss gehörten aber unbedingt auch ein Garten, der 1708 eröffnet wurde, und weitere repräsentative Gebäude. So erfolgte der Bau der Orangerie in den Jahren 1705 bis 1706, die sowohl als Aufzuchtstätte für exotische Früchte als auch als Ort für höfische Festivitäten diente.

Ihr gegenüber entstand 1708 bis 1710 die Conkordienkirche (heute Geologisches Institut), die bis 1743 als Hofkirche fungierte. Beide Gebäude wurden nach den Plänen des 1703 aus Berlin in markgräfliche Dienste getretenen Architekten Gottfried von Gedeler entwickelt.

Mit Christian Ernsts Tod 1712 erhielt seine Witwe Elisabeth Sophie das Erlanger Schloss als Residenz, bis sie 1714 neu heiratete und fortzog. In den folgenden hundert Jahren blieb Erlangen mit seinem Schloss die Funktion als Witwenresidenz erhalten. Ab 1726 bestimmte Sophie von Sachsen-Weißenfels, Gattin des verstorbenen Markgrafen Georg Wilhelm, das gesellschaftliche Leben in der Hugenottenstadt. Seit 1764 residierte dann die zweite Gemahlin und Witwe Markgraf Friedrichs, Sophie Karoline.

1814 brannte das Schloss jedoch nahezu vollständig aus, so dass heute aus der Zeit des 18. Jahrhunderts nur noch die Fassade mit den Götterfiguren auf ihrem Dach erhalten sind. Als Sophie Karoline 1817 starb, vermachte sie diese und alle anderen ehemals markgräflichen Besitztümer der von Ihrem Gatten einst gegründeten Universität.


Anmerkung zu obigen Bildern:
Bild links: 1817 vermachte Sophie Karoline das Schloss der Universität, heute Amtssitz des Rektors.
Bild rechts: Die Orangerie im Schlossgarten.
Foto: Klaus Springen

Das Schloß vom Schlossgarten aus gesehen.



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