Die Neustadt entsteht

01 Hugenotten ins Land geholt
02 Leben wurde neu angekurbelt
03 Das Vorbild
04 Pracht und Üppigkeit
05 Neue Konflikte in Europa
06 Ideale Planstadt
--- 01 Im Stil der Zeit
--- 02 Reformierte Pfälzer

07 Beim Bau der Neustadt brannte
..... Altstadt nieder

08 Zusätzliche Privilegien versprochen
09 Einigendes Band
10 Adlige wohnten in Palais
11 US-Panzer zerstörte das letzte Tor

 

12 Begehrte Luxusgüter
13 Erfolgsrezept
14 Die Uni tritt auf
15 Markgrafentum musste wieder einmal saniert werden
16 Schwester des "Alten Fritz"
17 Kant kam nicht
--- 01 Bürgertum gewann Einfluss

18 Schloss war bekannt als "Witwensitz"
19 "Sittenloses Leben"
20 Bier am Berg
21 Napoleon überließ das Markgrafentum den Bayern
22 Tolerant?

02 Leben wurde neu angekurbelt

Wiederherstellung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Ordnung

Der Westfälische Frieden bedeutete das Ende eines der blutigsten Kriege, die je auf deutschem Boden geführt worden waren. Je nach Region hatten bis zu 40 Prozent der Bevölkerung durch Krieg, Hunger und Seuchen ihr Leben verloren. Ganze Landstriche waren entvölkert, Dörfer reihenweise aufgegeben.

Das gänzlich zerstörte Ackerbürgerstädtchen Erlangen war erst seit 1636 allmählich wieder aufgebaut worden. Hier wie in den meisten anderen Teilen Deutschlands dauerte es mehr als ein Menschenalter, den Vorkriegszustand wieder herzustellen. Durch den Friedensschluss, dessen Detailfragen 1649 - 50 auf einem Friedensexekutionskongress in Nürnberg geklärt wurden, wurde das Reich neu gestaltet.

Oberste Priorität hatte für die Fürsten zudem die Wiederherstellung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Ordnung in ihren Gebieten. Landwirtschaft, Handwerk und Handel mussten neu angekurbelt, die Verwaltung geordnet, Ämter neu besetzt und Siedlungen neu besiedelt werden. Die katholische und die protestantische Konfession (letztere umfasste Lutheraner wie Calvinisten) sollten von nun an in Eintracht nebeneinander existieren.

Das Reich war jedoch nach wie vor kein einheitliches Staatsgebilde. Es bestand aus etwa 300 souveränen Staaten ohne nationales Zusammengehörigkeitsgefühl. Eines davon war das kleine Markgrafentum Brandenburg-Bayreuth, dessen Markgrafen weite Teile des heutigen Oberfranken und daneben auch Erlangen regierten.

Größere Länder wie Österreich hatten weite Gebiete außerhalb des Reiches. Andere Fürsten regierten zugleich in Personalunion über innerdeutsche und ausländische Länder. So ernannte sich der Kurfürst von Brandenburg 1701 als Friedrich I. zum König von Preußen, einem Gebiet, das außerhalb des Reichsverbundes lag. Den Grundstein hierfür hatte Friedrichs Vater Friedrich Wilhelm gelegt, der als der "Große Kurfürst" in die Geschichte einging. Er hatte durch Gebietsgewinne den Weg für den Aufstieg Brandenburg-Preußens zur europäischen Großmacht geebnet.


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