Die Neustadt
entsteht
09 Einigendes Band
Religion hatte besondere Bedeutung
Schon im ersten Jahr der Zuwanderung der Hugenotten finanzierte
Markgraf Christian Ernst den Bau eines französisch-reformierten Tempels.
Am 14. Juli 1686 wurde der Grundstein für die heutige Hugenottenkirche
gelegt, die bis 1693 fertig gestellt wurde. Der Turm wurde erst 1732-1736 ergänzt.
1693 stellten die Hugenotten ihre Kirche fertig. |
Die Kirche ist das älteste noch erhaltene Bauwerk der Gründungsplanung der Neustadt. Auffällig an diesem Bauwerk ist die einfache, schnörkellose Fassadengestaltung. Diesem schmucklosen Äußeren entspricht auch die Gestaltung des Innenraums. In dieser eher kargen Architektur lassen sich typische Elemente der calvinistischen Lehre erkennen, die unter anderem ein striktes Bilderverbot predigte. Die Hugenottenkirche spiegelte als zentrales Bauwerk an einem der beiden wichtigen Plätze der Neustadt die Bedeutung des Glaubens für die Hugenotten wider.
Die Religion diente als einigendes Band in der Fremde, der Tempel war zugleich Gebetshaus wie Versammlungsort für die Franzosen. Allerdings gestand der Markgraf 1693 den Deutsch-Reformierten ein Mitbenutzungsrecht am Gotteshaus zu, bis 1728 - 34 für diese am heutigen Bohlenplatz eine eigene Kirche erbaut wurde (heute Gemeindehaus). Für die Lutheraner war bereits 1723 der Bau einer Neustädter Kirche (Neustädter Kirchenplatz) begonnen und 1737 vollendet worden, die später als Universitätskirche fungieren sollte. Der letzte französische Gottesdienst in Erlangen wurde 1822 in der Hugenottenkirche abgehalten.
Copyright für "1000 Jahre Erlangen": Erlanger Nachrichten
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