Die Neustadt entsteht

01 Hugenotten ins Land geholt
02 Leben wurde neu angekurbelt
03 Das Vorbild
04 Pracht und Üppigkeit
05 Neue Konflikte in Europa
06 Ideale Planstadt
--- 01 Im Stil der Zeit
--- 02 Reformierte Pfälzer

07 Beim Bau der Neustadt brannte
..... Altstadt nieder

08 Zusätzliche Privilegien versprochen
09 Einigendes Band
10 Adlige wohnten in Palais
11 US-Panzer zerstörte das letzte Tor

 

12 Begehrte Luxusgüter
13 Erfolgsrezept
14 Die Uni tritt auf
15 Markgrafentum musste wieder einmal saniert werden
16 Schwester des "Alten Fritz"
17 Kant kam nicht
--- 01 Bürgertum gewann Einfluss

18 Schloss war bekannt als "Witwensitz"
19 "Sittenloses Leben"
20 Bier am Berg
21 Napoleon überließ das Markgrafentum den Bayern
22 Tolerant?

16 Schwester des "Alten Fritz"

Wilhelmine von Bayreuth förderte Kunst und Wissenschaft

Markgraf Friedrich übernahm 1735 die Regentschaft in Bayreuth. Seine Gattin Wilhelmine, eine Schwester Friedrichs des Großen, war eine gebildete, an Kunst und Lehre interessierte Frau. Friedrich und Wilhelmine führten ein aufwändiges Hof leben im Stile des Rokoko. Während ihrer Regierungszeit wurde das Schloss in Bayreuth umgebaut, daneben in der Hauptstadt ein Opernhaus errichtet.

Wilhelmine von Bayreuth:
* geboren am 3.7.1709 in Berlin,
* gestorben am 14.10.1758 in Bayreuth,
* von 7.5.1735 bis 14.10.1758 Markgräfin,
* Schwester von Friedrich II (Friedrich der Große),
* Wilhelmine war die Lieblingsschwester Friedrichs,
* Wilhelmines Schwester Friederike Luise heiratet den Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich von Ansbach,
* Wilhelmine heiratet den Erbprinzen Friedrich von Bayreuth,
* 1735 wird Wilhelmines Gemahl Friedrich Markgraf von Bayreuth.

Auch in Erlangen genügte das 1715 bis 1718 errichtete "Hochfürstliche Opern- und Commoedien-Hauß" (heutiges Markgrafentheater) mit Redoutenhaus und Marstall den Anforderungen des Hofes nicht mehr. Wilhelmine beauftragte den venezianischen Bühnenarchitekten Giovanni Paolo Gaspari mit der Umgestaltung des Theaters. 1743 bis 1744 erfolgte eine Renovierung und Umdekorierung im Rokokostil.

So hielten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts große europäische Opern und Schauspiele Einzug in Erlangen. Um den Bildungsstandard im Land zu heben, wurde 1743 zudem die heutige Friedrich-Alexander-Universität gegründet. So waren Friedrich und Wilhelmine neben Christian Ernst die Fürsten, die sich besonders um die Entwicklung Erlangens verdient gemacht haben. Friedrich wurde als Universitätsgründer ein Denkmal auf dem Schlossplatz errichtet.

Friedrich II. war ein von den militärischen Interessen seines Vaters, dem "Soldatenkönig", angewiderter junger Mann. Er bewunderte den französischen Aufklärer Voltaire, mit dem er in regem Briefwechsel stand, und gab sich musischen Neigungen hin. 1730 misslang sein Versuch, dem autoritären Regime des Vaters durch eine Flucht nach England zu entkommen. Friedrich wurde in der Festung Küstrin eingeperrt.

Friedrich II. von Preußen,
genannt "Friedrich der Große, der Alte Fritz"
* geboren: 24.1.1712 in Berlin
* gestorben: 17.8.1786 in Sanssouci
* 31.5.1740 bis 17.8.1786 König in Preußen und König von Preußen (ab 1772)

In seinen "Betrachtungen über den politischen Zustand Europas" von 1738 legte Friedrich dar, dass der Zwang, sich zu vergrößern, für alle Mächte gegeben sei. Erfolgreiche, emanzipatorische Außenpolitik stellte nach seiner Auffassung jedoch eine Regierungspolitik dar, die nur den großen Fürsten vorbehalten war. In seiner Schrift "Antimachiavell" von 1739 karikierte Friedrich die kleinen Reichsfürsten, die in der Nachahmung Ludwigs XIV. über ihre Verhältnisse lebten. Ein Jahr später trat er als Friedrich II. die Nachfolge seines Vaters an.
Die schwierige geographische Lage Brandenburg-Preußens ließ für ihn nur zwei Alternativen für eine preußische Außenpolitik zu: Friedfertigkeit unter ständiger Bedrohung von außen oder rücksichtslose Eroberungspolitik. 1740 nutzte Friedrich II. die Schwächung der Habsburger Monarchie durch den Tod des alten Kaisers aus und ließ seine Truppen in Schlesien einmarschieren. In den folgenden so genannten ersten und zweiten Schlesischen Kriegen gelangte Preußen somit in den Besitz Schlesiens.

Der Umsturz der Bündnisse im Jahre 1756 führte Friedrich in einen neuen Krieg, den er durch einen Einfall in Sachsen begann. Der so genannte dritte Schlesische Krieg, der sich zum Siebenjährigen Krieg entwickelte, belastete den Staat und die Untertanen in extremster Weise. Das preußische Heer geriet mehrfach an den Rande einer totalen Niederlage, Friedrich konnte sich letztlich nur durch das Ausscheiden Russlands aus dem Krieg behaupten. Im Frieden von Hubertusburg wurde Schlesien endgültig Preußen zugesichert. Der Preußenkönig hatte sein Land in die Reihe der europäischen Großmächte eingereiht. Friedrich II., der aufgrund seiner militärischen Erfolge schon zu Lebzeiten der "Große" genannt wurde, wurde auch als "Philosoph auf dem Thron" und "Vater des aufgeklärten Absolutismus" bezeichnet. Er starb vereinsamt am 17. August 1786 in seinem Schloss Sanssouci.


Linie

Copyright für "1000 Jahre Erlangen": Erlanger Nachrichten

Zu Erlangen virtuell Erlangen virtuell Zum Anfang Zum Anfang nach oben Nach oben Fortsetzung Fortsetzung