Die Neustadt entsteht

01 Hugenotten ins Land geholt
02 Leben wurde neu angekurbelt
03 Das Vorbild
04 Pracht und Üppigkeit
05 Neue Konflikte in Europa
06 Ideale Planstadt
--- 01 Im Stil der Zeit
--- 02 Reformierte Pfälzer

07 Beim Bau der Neustadt brannte
..... Altstadt nieder

08 Zusätzliche Privilegien versprochen
09 Einigendes Band
10 Adlige wohnten in Palais
11 US-Panzer zerstörte das letzte Tor

 

12 Begehrte Luxusgüter
13 Erfolgsrezept
14 Die Uni tritt auf
15 Markgrafentum musste wieder einmal saniert werden
16 Schwester des "Alten Fritz"
17 Kant kam nicht
--- 01 Bürgertum gewann Einfluss

18 Schloss war bekannt als "Witwensitz"
19 "Sittenloses Leben"
20 Bier am Berg
21 Napoleon überließ das Markgrafentum den Bayern
22 Tolerant

14 Die Uni tritt auf

Vorläufer war die Ritterakademie - Gründung 1743

Freiherr Christoph Adam Groß von Trockau stiftete 1699 eine Ritterakademie zur Erziehung junger Adeliger und der Söhne reicher Bürger in Erlangen. Ein Jahr später wurde sie grundsteingelegt, 1701 eingeweiht. Sie umfasste den Häuserkomplex rechts und links der Hauptstraße zwischen Hugenottenplatz und Innerer Brucker bzw. Friedrichstraße (ein Überbleibsel stellt die Südfassade des ehemaligen Kaufhofs dar).

Die ehemalige Ritterakademie. Bereits in den 60er Jahren wurde das historische Gebäude im Zuge einer Kaufhoferweiterung abgerissen. Heimatschützer setzten sich für die Erhaltung des Fassadenbildes ein. Nach der Schließung des Kaufhauses wird hier bald wieder eine Baustelle sein.
Foto: Klaus Springen

Doch die jungen Männer zog es mehr an richtige Universitäten. Zudem war das Markgrafentum arm, und so erwies sich die Finanzierung als großes Problem. Bis in die 1730er Jahre versank die Ritterakademie in Bedeutungslosigkeit. 1742 wurde in Bayreuth eine neue "Friedrichs-Akademie" gegründet. Da es jedoch zu "Streitigkeiten der Studenten mit Soldaten und Bürgern" kam, wurde sie 1743 nach Erlangen verlegt. Hier bestand für die nun als "Friedrichs-Universität" neu gegründete Hochschule in den Räumen der Ritterakademie genug Platz für den Lehrbetrieb. Zudem hoffte man der Stadt durch die Studenten neue finanzielle Impulse zuführen zu können.

Der markgräfliche Leibarzt Daniele de Superville wurde der erste Kanzler der Universität. Markgräfin. Wilhelmine erhoffte sich durch diese Gründung die Anhebung des Kultur- und Bildungsniveaus im Lande. Des Weiteren war es die Aufgabe der Uni, für Verwaltung und Kirche Nachwuchskräfte heranzubilden.

Die neue Universität wurde mit 16 Professoren und den klassischen vier
- Fakultäten
- Theologie,
- Jura, Medizin und
- Philosophie
ausgestattet. Diese durften sich im ersten Universitätsjahr 64 Studenten teilen (bei einer Einwohnerzahl von 7000). In der gesamten Markgrafenzeit waren selten mehr als 200 Studenten in Erlangen immatrikuliert.

Als Friedrichs Nachfolger und Onkel Friedrich Christian 1769 ohne Erben starb, trat Christian Friedrich Carl Alexander aus der Brandenburg-Ansbacher Linie die Nachfolge als Regent an. Die Regierungsgeschäfte der beiden Markgrafentümer Ansbach und Bayreuth wurden zwar weiter separat, von nun an aber von Ansbach aus geführt. Der Bayreuther Hof wurde aufgelöst.

Auf Grund mangelnder Geldmittel war der Erlanger Universitätsbetrieb in den 1760er Jahren nur noch notdürftig aufrechterhalten worden. Alexander beendete den Existenzkampf der Hochschule jedoch durch großzügige Finanzierungen. Auf seine Anweisung hin wurde sie 1769 in Friedrich-Alexander-Universität umgetauft. Zwanzig Jahre später dankte Alexander unter dem Einfluss der Wirren in Frankreich und deren Übergreifen auf Deutschland gegen eine Geldzahlung zu Gunsten Preußens ab. 1791 verließ er mit seiner Geliebten Lady Craven das Land und ging ins englische Exil. Von da an wurden die beiden Markgrafentümer von Berlin aus durch den preussischen Minister Fürst von Hardenberg regiert.

Die folgenden preußischen Jahre brachten der Universität eine erste Blüte. In den 1790er Jahren studierten hier die Entdecker der Romantik Nürnbergs und der Fränkischen Schweiz, Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck. 1805 lehrte der Philosoph Johann Gottlieb Fichte in Erlangen. Auch als 1807 die Markgrafentümer französisch besetzt wurden, wurde der Lehrbetrieb
aufrechterhalten. 1810 übernahm die bayerische Krone die Universität. Während traditionsreiche Hochschulen wie die Universität Altdorf in der Folgezeit aufgehoben wurden, wurde Erlangen weitergeführt.


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