Die Neustadt entsteht
03 Das Vorbild
Die Macht im Absolutismus
Die Ereignisse während des Dreißigjährigen Krieges
führten zu einem allgemeinen Verlangen nach Wiederherstellung staatlicher
Ordnung. So kam es zur Herausbildung der absolutistischen Regierungsform, in
der der Monarch als "starker Mann" alleiniger Herrscher war. Er war
nicht den Gesetzen unterworfen, sondern lediglich dem göttlichen Recht,
und galt als von Gottes Gnaden berufen.
Der Sonnenkönig LudwigXIV. |
Seit Mitte des 17. Jahrhunderts begannen die Landesfürsten zur Vollstreckung
ihres Willens stehende Heere aufzubauen. Bis dahin waren Kriege durch das Anheuern
von Söldnerhaufen entschieden worden. Zudem wurde der Adel zusehends politisch
entmachtet. Für den Verlust seiner Privilegien wurde er durch eine dominierende
Stellung innerhalb der sich nun entwickelnden Offizierscorps entschädigt.
Das Gleiche galt für Verwaltung, Diplomatie und Gerichtswesen. Es bildete
sich ein neuer Hofadel, der überall in Europa. eine neue höfische
Welt entstehen ließ - die des Barock.
Doch die pompöse Hofhaltung und das stehende Heer brachten hohe Kosten
mit sich. Der Unterhalt der Armee zwang die Fürsten regelrecht zur Kriegsführung,
um nicht eigene, sondern fremde Lande für die hohen Kosten ausbluten lassen
zu müssen. Der bedeutendste Vertreter des Absolutismus war Ludwig XIV.,
der den Satz geprägt haben soll: "L'etat c'est moi!" (Der Staat
bin ich).
Ludwig war 1661 nach dem Tod des Kardinals Mazarin zum selbstständigen Regenten geworden. Fortan wurden alle Entscheidungen, egal ob politischer, wirtschaftlicher oder sozialer Natur, ausschließlich von ihm selbst getroffen. Gestützt auf teilweise fragwürdige Erbansprüche betrieb er eine aggressive Außenpolitik und ließ in seiner Regierungszeit weite elsässische, pfälzische und rheinische Gebiete erobern.
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