Unter Bayerns Krone

01 Kein einigendes Vaterland
--- 01 Auf Souveränität bedacht
02 Große Namen und
--- Großzügige Spenderin
03 Armut und Wohlfahrt
04 Stetes Wachstum
05 Erlangen behält die Universität
--- 01 Stadt wuchs nach Osten
--- 02 Getrennte Klassen
06 Brennholz war teuer
07 Jubel für Preußen
--- 01 Die Industrialisierung

08 Ungehorsam gezeigt
--- 01 Ein Klima der Angst
--- 02 Ritt auf Eseln

 

09 Es geht aufwärts und
--- 22 Sonderzüge fuhren
------- Alle Schichten vereint
10 Großzügiger Uni-Ausbau
11 Kinderfreuden
--- 01 Das Erlanger Blasrohr
--- 02 Spione und dicke Männer
--- 03 Zwei Briefkästen
12 Ein Mann mit Weitsicht
13 Eine große Investition
14 1918 war die Zeit der Könige
..... und Kaiser vorbei
--- Flottenverein gegründet

 

 

07 Jubel für Preußen

Willkommen. als Auswärtiger oder als Brautpaar waren nur Personen, die durch eindeutig nachgewiesenen "sicheren Nahrungsstand" die Garantie boten, dass sie und ihre Familien nie öffentlicher Fürsorge durch die Gemeinde bedürfen würden.

Auf solche reinen Abwehrhaltungen beschränkte sich der Kampf gegen die Armut freilich nicht. Unter der Ägide des außerordentlich gebildeten 1. Bürgermeisters Ferdinand Lammers (von 1828 - 1855) wurde im Herbst 1829 im ehemaligen Altstädter Rathaus (heute Stadtmuseum) ein Leih- und Pfandhaus eingerichtet.

Durch diese armenfreundliche Einrichtung bewahrte die Stadt viele Erlanger, die in Not Schulden machen mussten, vor ihnen sonst drohenden Wucherzinsen. Auch die Wohltätigkeit einzelner Erlanger Bürger ist zu erwähnen, z.B. kamen viele der vom Magistrat verwalteten Privatstiftungen den Armen zugute. Als tatsächlich vorbildlich durfte die systematische Organisation der Armenfürsorge durch den rührigen Stadtvikar Schunck und den von ihm begründeten "Verein für Armenpflege" eingeschätzt werden. Offensichtlich hatte das Revolutionsjahr 1848 das soziale Gewissen geschärft.

 

In der Ostvorstadt blühte die Preußenverehrung. Übrig geblieben ist dort am heutigen Lorlebergplatz die Gaststätte "Kaiser Wilhelm" (kurz "KW" genannt), die am Eingang dieses Bild des Namensgebers zeigt.


 

07.01 Die Industrialisierung

Der Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft mit seinen vielen technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen war ein weltgeschichtliches Ereignis, das auch in Erlangen seinen bescheidenen, aber durchaus spürbaren Widerhall fand. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit, der Verehelichungsfreiheit und der Niederlassungsfreiheit holten Regierung und Landtag Bayerns die überfälligen Voraussetzungen zum Durchbruch der modernen Wirtschaftsgesellschaft Ende der 1860er Jahre verspätet nach. Andere Länder wie Preußen waren deutlich vorausgegangen.

Im gleichen Jahrzehnt wurde Erlangen zum Standort der modernen Textilindustrie,

die Einwohnerzahl stieg von ca. 11000 auf ca. 25 000 im Jahre 1910,

der Zuzug stärkte auch die katholische Gemeinde. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte sich die Stadt längst einen festen Namen als Standort der Elektroindustrie erworben.

Nach der langen Unterdrückung freier Vereins- und Versammlungsaktivitäten brachte erst die Märzrevolution 1848 wieder die Entfaltung eines politischen Lebens in Deutschland. Damit gingen erste Anfänge des modernen Parteienwesens einher. Wie im jetzt gewählten Frankfurter Nationalparlament bildeten auch in Erlangen die gemäßigt liberalen Anhänger der konstitutionellen Monarchie die stärkste Gruppe. Neben drei Ton angebenden konstitutionellen und einem demokratischen Verein (1849) entstand damals der erste Turnverein Erlangens (TV 1848).


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