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15.10.09
Unser Brief zur zweiten Verhandlungsrunde mit den Preisträgern und zu den Preisen 2 bis 4 an die Verantwortlichen
im Stadtrat und bei NürnbergBad vom 2.9.09
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit einigem Entsetzen haben wir zur Kenntnis genommen, dass mittlerweile nach dem Architektenwettbewerb für den Neubau des Freibads West
nicht mehr nur mit dem Träger des ersten Preises, sondern auch mit den Büros, die mit den Preisen 3 bis 4 ausgezeichnet wurden, verhandelt
wird.
Wie Sie sicher wissen, haben wir uns im Architektenwettbewerb und danach in unserer gut besuchten Informationsveranstaltung mit Vertretern
aus dem Stadtrat und von NürnbergBad für den ersten Preis eingesetzt, der bei den Teilnehmern auf breite Zustimmung stieß. Wir wünschen uns
nach wie vor eine Realisierung des ersten Preises, wenn dies möglich ist. Sollten finanzielle Gründe ausschlaggebend dafür sein, dass die
Verhandlungen nun ausgeweitet wurden, bitten wir Sie, auch darüber nachzudenken, ob nicht im Rahmen der vorgegebenen Anforderungen ein
Einsparpotential besteht, ohne die Attraktivität des Bads zu gefährden.
Nachdem nun neben dem ersten Preis weitere Entwürfe in die Planungen einbezogen werden, möchten wir zu diesen klar Stellung nehmen:
Wir lehnen die Realisierung des zweiten und des vierten Preises entschieden ab, während wir uns mit dem dritten Preis arrangieren könnten.
Die Preise 2 und 4 sind mit der Abholzung von Bäumen im Norden bzw. im Norden und Westen des Freibadgeländes verbunden. Dies ist genau
der Bereich, an dem sich der Konflikt um den Baumschutz vor zwei Jahren entzündet hat und den die Bürger mit 2000 Unterschriften schützen
wollten. Wir halten es nicht für hinnehmbar, dass gerade an dieser Stelle in den Baumbestand eingegriffen wird, obwohl die Entwürfe
1 und 3 zeigen, dass dies vermeidbar wäre. Der erste Preis sieht in diesem Bereich sogar eine Verdichtung des Baumbestands vor.
Lassen Sie sich von der Unterschriftensammlung der Schwimmer, die den zweiten und dritten Preis ins Spiel zu bringen versucht, nicht
täuschen: Die Bürger, mit denen wir ins Gespräch kommen, wollen mit ihrer Unterschrift die Forderung nach acht 50-Meter-Bahnen
unterstützen und sind entsetzt, wenn sie erfahren, dass mit dem zweiten Preis erneut Teile des Baumbestands gefährdet werden.
Die Preise 2 und 4 sind völlig unbefriedigend, was den Lärmschutz anbelangt. In diesem Punkt ist der erste Preis unübertroffen, der als
einziger dem Schallschutzgutachten Rechnung trägt, indem er die Lärmquellen in den südlichen Bereich des Grundstücks verlagert. Da er sie
zudem über die gesamte Länge des Grundstücks verteilt, wird nicht ein Teil der Anwohner über Gebühr belastet. Die Entwürfe 2 und 4
konzentrieren dagegen alle Lärmquellen im Westen des Geländes und rücken sie an die Wohnbebauung heran. Entwurf 2 beinhaltet sogar
einen Kinderplanschbereich ohne Lärmschutzmaßnahmen unmittelbar an der Wiesentalstraße. Die Bewertungen im Architektenwettbewerb weisen
bei beiden Entwürfen auf problematische Lärmemissionen hin. Der 3. Preis vermeidet Lärmquellen unmittelbar an der Wohnbebauung und
verteilt sie besser über das Gelände als die Preise 2 und 4.
Einen Jugendbereich mit einem lauten Vorplatz unmittelbar an der Wohnbebauung (4. Preis) oder am Lederersteg mit einem die Naturlandschaft
des Tals an dieser Stelle weithin beeinträchtigenden etwa 6 Meter hohen Gebäude (2. Preis) lehnen wir ab. Beim Entwurf 2 halten wir auch
die trostlose Gestaltung des Platzes vor dem Badeingang (Fahrradständer auf kahler Fläche) für verfehlt, die den Übergangsbereich zwischen
Stadtviertel und Pegnitztal in einem weiteren Punkt beeinträchtigt.
Wir befürworten, den Jugendbereich im Osten des Geländes anzusiedeln, wo es keine unmittelbar angrenzende Wohnbebauung gibt, wie es in
den Entwürfen 1 und 3 vorgesehen ist. Dies entspricht auch den Präferenzen des Jugendamts, das den Bereich für die Bewohner aus dem
dicht bebauten Bereich um den Kirchenweg plant. Allerdings muss beim 3. Preis sichergestellt werden, dass die Anordnung von Halle und
Freispielflächen im Hinblick auf den Lärmschutz optimiert wird.
Bitte behalten Sie Ihre bisherige Linie bei, ein Bad zu bauen, das von den Bürgern im Stadtteil akzeptiert wird. Der Schutz des Baumbestands,
der Schutz vor vermeidbaren Lärmbelastungen und die Gestaltung des sensiblen Übergangsbereichs vom Stadtviertel zu den Pegnitzauen sind
wichtige Kriterien für die Akzeptanz des Bads vor Ort. Wir bitten Sie, dies nicht zu gering zu bewerten: Ein gelungenes neues Freibad
West setzt voraus, dass bei den zu treffenden Entscheidungen nicht lediglich die interne Optimierung der Badeinrichtungen im Vordergrund
steht.
Mit freundlichen Grüßen von der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad
Informationen zu den Ergebnissen der zweiten Verhandlungsrunde finden Sie
hier
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Neu 5.6.09
Schwimmer in Seenot (Text eines nicht abgedruckten Leserbriefs an die Nürnberger Nachrichten vom 7.5.09)
Auf hoher See wähnt man sich bei der Diskussion um die Schwimmerbecken im neuen Westbad. Schwimmer
rufen SOS, als ob sie in Seenot wären, und der Stadtanzeiger vermeldet, dass deren Kritik hohe Wellen schlägt.
Bei genauerer Betrachtung stellt sich die Lage im Seegebiet allerdings etwas differenzierter dar.
Die wichtigste positive Nachricht für passionierte Schwimmer steht in den NN vom 5.5.2009 – nämlich dass die
Stadt die wachsenden Defizite der städtischen Tochter NürnbergBad weiterhin tragen wird. Würde man an den
kühlen Tagen, an denen nur einige unentwegte Schwimmer das Bad nutzen, die Betriebskosten auf die Nutzer
umlegen, wäre der Eintritt nicht bezahlbar. Und die Stadt verspricht nicht nur ein neues Westbad ohne steigende
Eintrittspreise, sondern legt für die Unentwegten sogar noch etwas drauf, indem sie für die kühlen Tage im
Frühjahr und Herbst eine Wärmehalle mit direktem Einschwimmkanal ins Schwimmerbecken baut. Schwimmer
in Seenot?
Im neuen Westbad sind laut Siegerentwurf vier 50-Meter-Bahnen und vier 25-Meter-Bahnen vorgesehen. Die
Anzahl der Bahnen hat sich also nicht verändert. Dass man auf den vier 25-Meter-Bahnen nicht mehr
schwimmen kann, kann wohl keiner behaupten. Aber geringer ist die Anzahl der 50-Meter-Bahnen natürlich
geworden. Ein echter Grund SOS zu rufen? Erstaunlich sind die Rufe besonders dann, wenn man berücksichtigt,
dass die Rufer seit langem von Rettungsschwimmern umgeben sind: Bereits am 25. März haben Gabriela
Heinrich (SPD) und Joachim Thiel (CSU) bei einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes
Westbad (Bericht im Stadtanzeiger Nord 1.4.09) zugesagt, die Möglichkeiten einer Ausweitung der Zahl der 50-
Meter-Bahnen im Rahmen des im Architektenwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichneten und von allen
Parteien akzeptierten Entwurfs zu prüfen. Wie der Stadtanzeiger berichtet, hat sich dem nun Achim Mletzko von
den Grünen angeschlossen.
In Seenot zu geraten drohen aufgrund der bisweilen schrillen Rufe der Schwimmer andere – etwa die Familien,
deren Interessen bei der Badplanung bedacht wurden, die aber jetzt nicht so lautstark vertreten werden, die
Jugendlichen, deren Rutsche als verzichtbar bezeichnet wird, oder die Anwohner, bei denen vorausgesetzt wird,
dass sie das Bad akzeptieren, für die aber Lärmschutz nicht wichtig ist, weil er nach Meinung der
Schwimmergruppe ja sowieso nichts bringt. Jeder Rettungsschwimmer weiß, dass Personen, die im Wasser
Angst haben, wild um sich schlagen und dabei sich selbst und ihre Retter gefährden. So geht es im Moment den
Schwimmern am Westbad: Sie geben sich wenig Mühe, ihre Interessen in den seit langem gewachsenen
Kompromiss am Westbad einzubringen und machen es dabei sich und den bereitstehenden Rettern schwer.
Der Seewetterbericht am Westbad müsste deshalb mittlerweile geändert werden: Von gegenläufigen Strömungen
müsste da gesprochen werden, da sich die von den Schwimmern mit ihrer Kampagne Angegriffenen durchaus zu
Wort melden. Bleibt zu hoffen, dass die Journalisten der Nürnberger Nachrichten und des Stadtanzeigers dies
ihren Lesern nicht vorenthalten. Auch wenn andere vor spektakulären SOS-Rufen zurückschrecken und sich eher
in leiseren Tönen artikulieren. Einer Beruhigung der aufgewühlten See bei der Diskussion um das
Schwimmerbecken im neuen Westbad dürfte damit eher gedient sein. Und das wäre die Voraussetzung für eine
gelungene Rettungsaktion, nach der alle bei der Gestaltung des neuen Westbads wieder an Bord wären.
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Neu 31.3.09
Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad zum Ergebnis des Architektenwettbewerbs
Die Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad tritt nach dem Architektenwettbewerb für die Realisierung des mit dem ersten Preis
ausgezeichneten Entwurfs ein. Sie schließt sich damit der einstimmigen Empfehlung des Preisgerichts an die Stadt Nürnberg als Bauherrn an.
Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind folgende Gründe:
Der Entwurf gewährleistet den Schutz des Baumbestands auf dem gesamten in die Planung einbezogenen Gelände, das bis zur Grenze der
Wiese 69 reicht. Im Eingangsbereich des neuen Westbads (der von der Lage her dem heutigen Eingangsbereich entspricht) und entlang
der Nordgrenze des Badgrundstücks sieht er sogar eine Verdichtung des Baumbestands vor, die wir begrüßen. Er schafft damit im Eingangsbereich
einen attraktiven Übergang vom Stadtviertel zu den Pegnitzauen und eine grüne Außengrenze für das Bad auch im Westen und Norden. Er
kommt mit einem klar strukturierten niedrigen Baukörper für die im Bad benötigten Einrichtungen aus, der sich gut in die
Landschaftsgestaltung einfügt.
Durch die Anordnung der Badeplatte und der Spielflächen im Süden des Grundstücks erfüllt der Entwurf als einziger die Anforderungen des
Schallschutzgutachtens, wie der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Dr. Teppert in der NZ betonte. Unvermeidbare Belastungen werden
gleichmäßig auf die benachbarte Wohnbebauung verteilt. Gleichzeitig wird mit den Plateaus zur Pegnitz ein attraktiver Bereich an den
Becken geschaffen, der Freibad und Pegnitzauen verbindet – das Bad ist unmittelbar in Bezug auf die umgebende Landschaft gestaltet und
bekommt damit einen unverwechselbaren Charakter, der für die Besucher erlebbar ist. Die Becken sind in die durch den bestehenden
Baumbestand geschaffenen Inseln eingepasst. Wir gehen davon aus, dass durch ihre Anordnung und durch eine geeignete Bauweise der
Plateaus die Erhaltung des Baumbestands auch im Süden des Freibads gesichert ist.
Die großzügige Parklandschaft nördlich der Badeplatte steht als Liegewiese zur Verfügung und ermöglicht es den Besuchern, sich an
den von ihnen bevorzugten Becken oder in ruhigen Randzonen zu lagern. Konflikte zwischen verschiedenen Nutzergruppen werden dadurch minimiert.
Der Jugendsport- und -freizeitbereich in der Südostecke des Freibadgeländes passt sich in den bestehenden Baumbestand ein.
Schallschutztechnisch sollte er durch eine bessere Situierung der Mehrzweckhalle auch nach Meinung des Preisgerichts noch optimiert werden.
Die weiteren im Architektenwettbewerb mit Preisen ausgezeichneten Entwürfe bleiben im Hinblick auf die von uns für wichtig gehaltenen
Beurteilungskriterien hinter diesem Entwurf zurück.
Aus unserer Sicht wäre die Realisierung des mit dem ersten Preis ausgezeichneten Entwurfs ein begrüßenswertes Ergebnis der Diskussion,
die Bürger, Verwaltung und Politik seit zwei Jahren über die Gestaltung des Westbads führen. Er stellt eine attraktive Gestaltung des
Freibadgeländes dar, das mit seinem wertvollen Baumbestand als Ganzes erhalten bleibt und in seinen Übergangsbereichen nach Westen und
Norden und Süden sogar noch aufgewertet wird. Nachdem die Stadt 200 000 EUR für den Architektenwettbewerb ausgegeben hat, der diesen
Gestaltungsentwurf für das gesamte Gelände hervorgebracht hat, gehen wir davon aus, dass alle Gedankenspiele für eine zusätzliche Bebauung
vom Tisch sind, die diesen Entwurf und den Wettbewerb im Nachhinein ad absurdum führen würden.
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18.3.09
Die Vorgaben des Architektenwettbewerbs - eine zusammenfassende Einschätzung
Die Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad wirkt seit Herbst 2008 im Preisrichtergremium des Architektenwettbewerbs
für das neue Westbad mit. Im Herbst letzten Jahres haben wir uns aktiv an der Diskussion über die Kriterien für den Wettbewerb
beteiligt.
Grundsätzlich haben wir uns natürlich für einen umfassenden Schutz des Baumbestands am Westbad – das beplante Gelände reicht
über den eingezäunten Bereich des Freibads hinaus bis zur Grundstücksgrenze der Wiese 69 – stark gemacht. Im Rahmen des Wettbewerbs
wird er vor allem durch ein Baumgutachten sichergestellt, das wir sehr begrüßen.
Beim geplanten Jugendsport- und –freizeitbereich, der einen Teil des Freibadgeländes außerhalb der Badesaison für Jugendliche zugänglich
machen soll, haben wir uns dafür eingesetzt, dass keine massive und den Baumbestand gefährdende Überbauung des Grundstücks vorgesehen wird.
Es ist nicht zuletzt das Ergebnis einer Reihe von Gesprächen der Arbeitsgemeinschaft mit Politik und Verwaltung, dass die Vorgaben
im Architektenwettbewerb von einem gegenüber dem Planungsstand von April 2008 deutlich verkleinerten Jugendsport- und –freizeitbereich
ohne die stark kritisierte offene Stelzenhalle ausgehen. Auch auf die Notwendigkeit eines wirksamen Lärmschutzes zur Vermeidung von
Konflikten zwischen Anwohnern und Jugendlichen haben wir in vielen Gesprächen hingewiesen. Diesem Anliegen wird im Wettbewerb durch
ein Schallschutzgutachten Rechnung getragen, das bei den Planungen berücksichtigt werden muss.
Eine über den Jugendsport- und –freizeitbereich hinausgehende Bebauung haben wir im Einklang mit den Forderungen unserer
Unterschriftensammlung immer abgelehnt. Diese Position wird nach einigen Diskussionen seit September 2008 auch von den Vertretern
von SPD, CSU und Grünen im zuständigen Stadtratsausschuss geteilt. Sie kommt im Architektenwettbewerb darin zum Ausdruck, dass keine
Freihalteflächen für eine mögliche zusätzliche Bebauung eingeplant werden.
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26.9.08
Veranstaltung von NürnbergBad am 22.9.08 zum Architektenwettbewerb am Westbad
SPD, CSU und Grüne rücken von der Hallenbadoption ab. Der Baumbestand am Westbad
wird damit ein zweites Mal gerettet, wenn dies auch im Werkausschuss am 24.10.08 so beschlossen wird.
Während die Pläne zur Westbadsanierung unstrittig sind, bleibt der Jugendsport- und -freizeitbereich in der Diskussion.
Hier geht's zu unserem
Verlaufsprotokoll der Veranstaltung.
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12.9.08
Zum Sachstand vor dem Architektenwettbewerb zur Westbadsanierung:
Mittlerweile ist die Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad eingeladen worden, beratend im Preisrichterteam
beim Architektenwettbewerb mitzuwirken. Dies wurde von allen im Werkausschuss NürnbergBad vertretenen Parteien
befürwortet und zeigt, dass die Arbeitsgemeinschaft von Kommunalpolitikern und Verwaltung als Ansprechpartner
ernstgenommen wird.
Stimmberechtigt sind wir im Preisrichterteam allerdings nicht. Und die Möglichkeit, in welchem Rahmen wir
Entscheidungen beeinflussen können, wird von den Kriterien abhängen, die NürnbergBad für den Architektenwettbewerb
formuliert und in der Veranstaltung am 22.9.08 um 19.00 Uhr im Pfarrsaal der Friedenskirche vorstellt. Sie geben
den Rahmen vor, an dem sich die Entwürfe der Architekten und die Preisrichter orientieren.
Entscheidend ist dabei für uns, wie bei der Formulierung der Kriterien mit den Themen Erhaltung des Baumbestands,
Jugendsport- und -freizeitbereich und Hallenbadoption umgegangen wird.
Wir haben deshalb im Vorfeld des Architektenwettbewerbs unsere Gespräche mit der Politik fortgesetzt und uns im Juli
mit Achim Mletzko (Werkausschuss NürnbergBad) und Brigitte Wellhöfer (Stadtplanungsausschuss) von den Grünen getroffen.
Im September haben wir uns mit Sebastian Brehm, dem Sprecher der CSU-Stadträte im Werkausschuss NürnbergBad,
zusammengesetzt und Frau Ebbert, die Vorsitzende des Bürgervereins Gostenhof, der wie wir beratend beim
Architektenwettbewerb teilnehmen soll, zu uns eingeladen.
Wir haben in diesen Gesprächen weiter auf eine Planung hingewirkt, die es möglich macht, einen baulich verkleinerten
Jugendsport- und –freizeitbereich ohne Abholzung in den bestehenden Baumbestand zu integrieren und auf die Wichtigkeit
eines über das notwendige Minimum hinausgehenden Lärmschutzes für ein möglichst konfliktfreies Miteinander von
Anwohnern und Jugendlichen hingewiesen.
Und wir haben deutlich gemacht, dass wir uns gegen die Einbeziehung einer Hallenbadoption in den Architektenwettbewerb
wenden. Der Schutz des Baumbestands, für den sich im Juli letzten Jahres die Mitglieder aller Parteien im Werkausschuss
einmütig und mit kaum zu überbietender Deutlichkeit ausgesprochen haben, würde damit nach einem Jahr wieder zur
Makulatur. Kein Stadtplaner würde ein neues Hallenbad an einem Standort vorsehen, der nur über ein Wohnviertel
erschlossen ist und wo bereits jetzt Parkraum knapp ist.
Statt jetzt eine sinnvolle Freibadplanung durch fragwürdige Vorgaben einzuschränken oder gar zusätzliche Mittel aus dem
städtischen Haushalt für eine wenig durchdachte Option aufzuwenden, plädieren wir für die ernsthafte Suche nach einem
tatsächlich geeigneten Standort, wenn die konkrete politische Absicht besteht und die Mittel vorhanden sind, ein
Hallenbad im Stadtwesten zu errichten. Beides ist derzeit nicht der Fall.
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4.6.08
Zur geplanten ganzjährigen Nutzung im Bereich Sport und Freizeit für Kinder und Jugendliche am Westbad:
Eine Zwischenbilanz nach den Gesprächen der Arbeitsgemeinschaft grünes Westbad mit NürnbergBad, dem Jugendamt
und der Veranstaltung des Bürgervereins zur Westbadplanung
Zur Zeit werden von NürnbergBad die Kriterien für den Architektenwettbewerb zur Westbadsanierung formuliert.
In ihnen werden die Vorstellungen der Stadt zum Freibad und zum Jugendsport- und –freizeitbereich zum Ausdruck kommen.
Sie sollen voraussichtlich beim Werkausschuss NürnbergBad im Juli veröffentlicht werden.
Was den Freibadbereich anbelangt, gehen wir davon aus, dass die Vorgaben der Stadt hinsichtlich des Baumschutzes unseren
Vorstellungen entsprechen werden. Sowohl von NürnbergBad als auch von Seiten der Politik (Frau Heinrich, Sprecherin der
SPD im Werkausschuss NürnbergBad) wird im April und Mai 2008 deutlich formuliert, dass der Schutz des wertvollen
Baumbestands ein wichtiges Ziel bei der Formulierung des Kriterienkatalogs sein muss. Wir hoffen, dass dieser Grundsatz
auch bei einzelnen Festlegungen (Anzahl, Größe und Lage der Gebäude und Anlagen etc.) beibehalten wird.
Hinsichtlich des Jugendsport- und –freizeitbereichs ist die Ausgangslage nach dem von NürnbergBad im Werkausschuss
im April 2008 vorgestellten Planungsstand eine andere. Wir halten die dort vorgesehene massive Bebauung für
überdimensioniert, ohne Gefährdung des Baumbestands nicht realisierbar und, was die Standortwahl und den Lärmschutz
anbelangt, für zu wenig durchdacht. Dass der Vorschlag im Werkausschuss ohne große Diskussion mit nur einer Gegenstimme
durchgewunken wurde, hat uns zunächst entsetzt, zumal wir von Seiten der Politiker der großen Parteien keine Reaktion
auf unsere Argumente bekamen.
In zwei konstruktiven Gesprächen mit NürnbergBad (Herr Friedmann, Herr Lächele und Herr Dennemarck) und dem
Jugendamt
(Herr Menzke) zeigte sich dann allerdings nach der Werkausschusssitzung, dass die Pläne längst noch nicht ausgereift
sind und die Verwaltung offen für Argumente und Vorschläge ist. Unsere Gesprächspartner vermittelten uns den Eindruck,
dass die von uns kritisierte bauliche Dimension des Vorhabens, die vor allem in der Stelzenhalle mit einer Größe
von 27 x 45 m zum Ausdruck kommt, aus ihrer Sicht für das Projekt nicht zwingend notwendig ist. Nach den Äußerungen
von Herrn Friedmann (NürnbergBad) und Frau Heinrich (SPD) bei der Veranstaltung des Bürgervereins im Mai gehen wir davon
aus, dass die Stelzenhalle vom Tisch ist.
Die möglichen Standorte für den Jugendsport- und –freizeitbereich am jetzigen Eingangsbereich des Westbads und unmittelbar
beim Kinder- und Jugendhaus Wiese 69, die von uns wegen des Baumschutzes, aus stadtplanerischen Gründen (Verbauung des
jetzt offenen Übergangs vom Stadtviertel zum Pegnitztal) und wegen zu erwartender Lärmprobleme (unmittelbare Nähe zur
Wohnbebauung mit zwei Altenheimen) abgelehnt werden, scheinen in den Hintergrund zu treten. Zumal der Bedarf für ein
entsprechendes Angebot laut Jugendamt im dichtbebauten Viertel entlang des Kirchenwegs vorhanden wäre, was ebenfalls
für einen Standort im Osten des Freibadgeländes an der Brückenstraße spräche.
Entscheidend dabei wäre aus unserer Sicht, inwieweit sich ein baulich deutlich verkleinertes Projekt in den wertvollen
Baumbestand im Osten des Freibadgeländes einfügen würde und (über die gesetzlichen Mindestvoraussetzungen hinaus)
überzeugende Lösungen für den Lärmschutz gefunden werden. Das ist nicht nur wichtig für die Anwohner, die es auch im Osten
des Freibadgeländes gibt, sondern auch für die Jugendlichen, die ihre Freiräume nutzen können sollen, ohne dass ständig
reglementierend eingegriffen werden muss. Wichtig ist, dass das Potential für absehbare Konflikte von vornherein
minimiert wird. Dazu könnte auch ein stärker ausgearbeitetes Konzept für die angestrebte Nutzung und pädagogische
Betreuung beitragen, die sich nicht auf den geschlossenen Mehrzweckraum beschränken sollte.
Unsere Beurteilung der Gesprächsergebnisse mit NürnbergBad und Jugendamt hängt davon ab, welche gemeinsamen Überlegungen
Eingang in die Kriterien des Architektenwettbewerbs finden. Ein bloßes weiteres Offenhalten aller Möglichkeiten, wie
sie das im Werkausschuss im April vorgelegte Papier beinhaltet, würde dagegen auf unseren entschiedenen Widerspruch
stoßen.
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20.4.08
Der Jugendsport- und Freizeitbereich in der Werkausschuss-Sitzung NürnbergBad am 18.4.08:
Kommentierte Mitschrift einer Besucherin
Der Tagesordnungspunkt 3 der Ausschuss-Sitzung NürnbergBad befasste sich mit der geplanten ganzjährigen Nutzung
im Bereich Sport und Freizeit für Kinder und Jugendliche am Freibad West. Bürgermeister Förther fasste kurz die
Beschluss-Vorlage mit den drei möglichen
Ausführungs-Varianten
zusammen.
Herr Friedmann (stellvertretender Werkleiter von NürnbergBad) erläuterte, dass der geplante Ablauf vorsieht, dass
bis 15. Mai ein Büro
eingerichtet sein wird, das den Architektenwettbewerb leitet. Endergebnisse desselben sollen dann im Februar 2009 auf
den Tisch kommen. Der Wettbewerb finde in mehreren "Modulen" statt und möglicherweise werde das Freizeitprojekt teilweise
allein, unabhängig vom Bad behandelt. Friedmann sprach zwar davon, dass der Wettbewerb öffentlich gemacht werden soll,
ließ aber im Dunkeln, wann und wie die Öffentlichkeit informiert bzw. einbezogen werden soll.
Herr Grosse-Grollmann von den GUTEN sprach sich dann für eine breitere Diskussion der Vorlagen (drei Varianten) für die
Architekten aus. Er wundere sich auch über die immense Vergrößerung des Projektes gegenüber dem Antrag der SPD vom letzten
Jahr. Auch über gestalterische Fragen zur Öffnung zum Pegnitztal hin müsse erst noch ausführlicher diskutiert werden. Und
schließlich seien die Varianten teilweise keine Sache, die den Bäder-Ausschuss betreffe (wenn die Gebiete außerhalb des
Westbades bebaut werden sollen).
Frau Heinrich von der SPD wies ihn zurecht, dass mehrfach über die drei Varianten gesprochen wurde (in den Protokollen des Werkausschusses
lässt sich dazu allerdings nichts finden) und es jetzt nur
darum gehe, das Konzept in den Architektenwettbewerb einzubinden. Baumschutz und Schutz gegen Lärmbelästigung der
Anwohner seien sowieso selbstverständlich ( – wie ich finde, ein ziemlicher Widerspruch zur offenen Sporthalle
mit Tonanlage, die beinahe so groß wie das Schwimmerbecken ist. Auch Bäume würden meines Erachtens bei allen drei
möglichen Varianten bei der momentan angedachten Größe des Projektes auf jeden Fall weichen).
Herr Förther erläuterte noch mal, dass die Planungen und Größenangaben vom Jugendamt kommen und die müssten
ja wissen, wie groß die Räumlichkeiten sein müssen, um gewisse Sportmöglichkeiten auszuüben. Die Vorgaben
seien für die Architekten nötig, damit sie überhaupt planen könnten.
Herr Brehm von der CSU will erst mal die Vorschläge abwarten und dann diskutieren.
Es entstand der Eindruck, dass alle beteiligten Stadträtinnen und Stadträte froh waren, dass das Jugendamt ihnen
die Mühsal der Detail- Ausarbeitung abgenommen hat und jetzt auf Entwürfe warten, um diese dann zu diskutieren.
Der Beschluss, das Projekt in den Architektenwettbewerb zu integrieren, ging dann mit einer Gegenstimme (GUTE) durch.
Ich frage mich nun schon, wann diese drei ausgearbeiteten Möglichkeiten eines Sport- und Freizeitbereiches für Kinder
und Jugendliche abgestimmt wurden und warum die Öffentlichkeit nicht schon in diesem Stadium mit einbezogen wurde.
Ein Projekt von solchem Ausmaß halte ich an allen drei Standorten nicht für realisierbar (siehe auch
Stellungnahme
der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad).
Man darf gespannt sein, wann die Bürgerinnen und Bürger über die neuen Umbaupläne des Westbades informiert werden.
Und ob neben dem Sozialreferat, dem Jugendamt und
dem Sportservice beim Werkausschuss auch die Argumente der (betroffenen) Bürger Gehör finden.
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17.4.08
Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad:
Zur geplanten ganzjährigen Nutzung im Bereich Sport und Freizeit für Kinder und Jugendliche am Westbad
(Planungsstand vor der Sitzung des Werkausschusses am 18.4.08)
Vorgeschichte
Die derzeitigen Pläne der Stadt gehen auf zwei
Anträge der großen Parteien im März 2007
für den Werkausschuss
NürnbergBad zurück. Während die SPD die Einrichtung eines „Freizeitprojekts des Sportservice Nürnberg und des
Jugendamts für betreute Kinder- und Jugendsportaktivitäten von April bis Oktober“ für überlegenswert hält,
regt die CSU eine Prüfung an, ob auf der Fläche des Westbads „weitere Freizeitangebote ... verwirklicht werden können“.
In einer Vorlage von NürnbergBad für den Werkausschuss im April 2007 ist dann bereits von „Maßnahmen für eine sinnvolle
Ganzjahresnutzung“ die Rede. NürnbergBad beabsichtigt, mit Sportservice und Jugendamt über die Schaffung geeigneter
Angebote zu sprechen. Dies ist der Sachstand bis zum Juli 2007.
In dieser Zeit tritt die Arbeitsgemeinschaft für ein
grünes Westbad in vielen Gesprächen mit Politikern und mit einer groß angelegten Unterschriftensammlung gegen einen
Grundstücksverkauf zur Finanzierung der anstehenden Badsanierung, für die Erhaltung des Baumbestands und des
ungeschmälerten Freibadgeländes ein. Der angedachte Jugendfreizeitbereich spielt dabei nur am Rande eine Rolle.
Konsens auf Seiten der Arbeitsgemeinschaft ist, dass man sich nicht grundsätzlich gegen eine derartige Nutzung wendet.
Im Juli 2007 ist dann in einer weiteren Vorlage von NürnbergBad für den Werkausschuss
erstmals von massiven baulichen
Maßnahmen die Rede
: Es sollen auf dem Freibadgelände entlang der Brückenstraße eine überdachte Sportfläche in
Stelzenbauweise von 30 x 20 m und ein multifunktionaler Sportraum von 15 x 15 m geschaffen werden. Von Seiten der
Arbeitsgemeinschaft wird nach Bekanntwerden dieser Vorschläge in Gesprächen deutlich gemacht, dass man nicht mit so
erheblichen baulichen Maßnahmen gerechnet hat. Die bei ihrer Verwirklichung zu erwartenden gravierenden Eingriffe in
den Baumbestand werden abgelehnt.
Derzeitiger Planungstand
Im April 2008 ist der
Vorschlag erneut auf der Tagesordnung des Werkausschusses
. NürnbergBad stellt die Ergebnisse
der Überlegungen einer Projektgruppe von NürnbergBad (federführend), Jugendamt und Sportservice zum Thema Jugendsport-
und -freizeitbereich am Westbad vor. Es soll beschlossen werden, die entsprechende Nutzung in den Architektenwettbewerb
zur Westbadsanierung zu integrieren und dabei unterschiedliche Standortvarianten zu berücksichtigen.
Im Vergleich mit dem Planungsstand im Juli 2007 zeigt sich, dass die Ausmaße der geplanten Mehrzweckhalle annähernd
gleich bleiben, während die überdachte Sportfläche in Stelzenbauweise nochmals gewachsen ist: Inzwischen ist von einer
überdachten Fläche von 27 x 45 m die Rede. Als Standorte werden nun drei Möglichkeiten vorgeschlagen, die im
Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Westbads geprüft werden sollen. Als personelle Ausstattung ist eine
an die Wiese 69 angegliederte halbe Sozialpädagogenstelle vorgesehen.
Für den ursprünglich vorgesehenen Bereich des Badgeländes entlang der Brückenstrasse ist nun von einem „großen
Eingriff in den dortigen wertvollen Baumbestand“ die Rede, der kritisch zu betrachten wäre. Auch bei der zweiten
angeführten Möglichkeit unmittelbar an der Wiese 69 stellt NürnbergBad fest, dass „ein Eingriff in den dortigen
Baumbestand ... nicht zu vermeiden“ ist. Lediglich der dritte ins Auge gefasste Standort auf der versiegelten
Fläche vor dem jetzigen Eingangsbereich könnte ohne gravierende Baumfällmaßnahmen auskommen. Obwohl in der Vorlage
erfreulicherweise festgestellt wird, dass der „Erhalt des wertvollen Baumbestands“ ein entscheidendes Kriterium für
die Standortwahl sei, sollen alle drei Varianten im Architektenwettbewerb geprüft werden. Auch bei der Variante vor
dem jetzigen Eingangsbereich ist allerdings ein zusätzlicher Verlust von Grünflächen unvermeidlich: Zumindest ein
großer Teil der Verkehrsfläche vor dem Eingangsbereich mit den notwendigen Fahrradabstellplätzen und der Verbindung
vom Stadtviertel zum Lederersteg müsste verlagert werden.
Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft
Aus dem Kernanliegen der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad ergibt sich, dass wir Eingriffe in den
Baumbestand – wie sie bei Umsetzung der derzeitigen Pläne an der Brückenstraße und unmittelbar an der Wiese 69
unvermeidlich wären - ablehnen. Für die Verkehrsfläche vor dem derzeitigen Eingangsbereich des Westbads, die
das Stadtviertel zu den Pegnitzauen und zum Lederersteg öffnet, wünschen wir uns eine attraktivere Gestaltung
und keine abriegelnde Bebauung, die angesichts der Ausmaße der geplanten Gebäude an dieser Stelle ohne Eingriff
in den Baumbestand wohl kaum zu vermeiden ist.
Unter diesen Umständen ist es aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft
überlegenswert, von der überdimensionierten überdachten Sportfläche abzusehen, zumal sich in unmittelbarer Nähe
zum vorgesehenen Standort am Westbad unter der Brücke in den Pegnitzauen bereits überdachte und beleuchtete
Sportmöglichkeiten für Jugendliche befinden. Dagegen würde für den geplanten multifunktionalen Sportraum sprechen,
dass ein derartiges Angebot in der unmittelbaren Umgebung nicht vorhanden ist und er von seinen Ausmaßen her gut
ins Gelände im oder am Westbad integriert werden könnte.
Zu den im April 2008 vorliegenden Planungen sind aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft zwei weitere Punkte kritisch
anzumerken:
Für das von den Teilnehmern der verschiedenen Veranstaltungen zur Westbadsanierung immer wieder angesprochene
Lärmproblem sind keine Lösungen sichtbar. Alle drei vorgeschlagenen Standorte befinden sich in unmittelbarer
Nähe zur Wohnbebauung (die beiden möglichen Standorte im Westen auch zu zwei Seniorenheimen). Bei einer nach
allen Seiten offenen Stelzenbauweise sind Lärmprobleme, die durch den geplanten Einbau einer Beschallungsanlage
noch verschärft werden, unvermeidlich.
Es ist zu fragen, ob die vorgesehene personelle Ausstattung ausreichend ist, einen ganzjährigen offenen Jugendtreffpunkt,
wie ihn die überdachte Stelzenhalle darstellen würde, zu betreuen. Für den gesamten geplanten
Jugendsport- und -freizeitbereich soll lediglich eine halbe Sozialpädagogenstelle geschaffen werden, zu deren
Aufgaben auch die Gestaltung des Programms im multifunktionalen Sportraum gehören würde. Für die Betreuung der
Jugendlichen vor Ort durch städtische Mitarbeiter wird unter diesen Umständen kaum Zeit bleiben.
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18.12.07
Haushaltspolitische Entscheidung des Stadtrats: Finanzierung der Westbadsanierung ohne
Grundstücksverkauf
Die noch ausstehenden haushaltspolitischen Entscheidungen zur Westbadsanierung sind getroffen.
Der Stadtrat verabschiedete im November 2007 auf Empfehlung des Werkausschusses einstimmig
die mittelfristige Finanzplanung von NürnbergBad. Sie sieht die Sanierung des Westbads in den Jahren 2010 und 2011 vor,
ohne dass dabei Eigenmittel aus einem Teilverkauf des Grundstücks eingebracht werden.
Damit werden Zusagen eingelöst, die in der Sitzung des Werkausschusses NürnbergBad am 6.7.2007, als der im April beschlossene
Grundstücksverkauf am Westbad formell zurückgenommen wurde, von Harald Riedel als Sprecher der SPD und Sebastian Brehm
als Sprecher der CSU gemacht wurden. Sie zeigten sich damals zuversichtlich, dass eine einvernehmliche Lösung
für die Finanzierung der Westbadsanierung ohne Grundstücksverkauf gefunden werden könne, die auch die Zustimmung des
Kämmerers finde. Bei der Übergabe unserer Unterschriften für die Erhaltung des Baumbestands am Westbad
am 26.7.2007 ging auch Bürgermeister Förther davon aus, dass eine derartige Lösung möglich sei. Er verwies dabei auf
die im Vergleich zu den Vorjahren entspanntere Haushaltslage der Stadt Nürnberg.
Mit den zur Finanzierung der Westbadsanierung getroffenen Entscheidungen ist die Gefahr abgewendet,
dass an der Wiesentalstraße durch einen Teilgrundstücksverkauf das Gelände des Freibads verkleinert wird und
in der Folge über 50 Bäume abgeholzt werden. Dass dieser Erfolg der Bürger, die sich mit über 1 900 Unterschriften für die
Erhaltung des Baumbestands und des
ungeschmälerten Geländes ausgesprochen haben, nicht selbstverständlich ist, lässt sich ebenfalls aus dem mittelfristigen
Finanzplan von NürnbergBad ablesen, der beim Langwasserbad wie zu erwarten für die Finanzierung der anstehenden
Sanierung einen Teilgrundstücksverkauf vorsieht.
Offen bleibt am Westbad aber nach wie vor, ob und inwieweit sich (auch entlang der Wiesentalstraße) aus den weiteren
Planungen für die Sanierung
Eingriffe in den Baumbestand ergeben. In den nächsten Monaten müssen die Kriterien für den Architektenwettbewerb
formuliert werden, für den im Haushaltsjahr 2008 Mittel bereitgestellt wurden. Auch die Konkretisierung der
Planungen der Verwaltung für den Jugendfreizeitbereich im Osten des Badgeländes, die die Errichtung neuer Gebäude
einschließen, steht noch aus. Und solange Bürgermeister Förther an der Option für ein zukünftiges Hallenbad festhält,
wird darauf zu achten sein, dass durch die Festlegung eines dafür vorzuhaltenden Grundstücksteils nicht die gerade
geretteten Bäume erneut gefährdet werden.
Wir tun also gut daran, weiterhin aufzupassen, dass das Grün im Westbad erhalten bleibt. Dass die verantwortlichen
Politiker ihre Zusagen zur Finanzierung eingehalten haben, freut uns natürlich. Wir hoffen, dass ihr Versprechen,
sich für die Erhaltung des Baumbestands im Westbad einzusetzen, auch nach der Kommunalwahl im März Bestand hat.
Nachtrag:
Aus einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 28.02.2008 geht hervor,
dass die Haushaltsgenehmigung für das Haushaltsjahr 2008 (einschließlich der Eigenbetriebe)
von der Regierung von Mittelfranken erteilt wurde. Damit ist die mittelfristige Finanzplanung
des städtischen Eigenbetriebs NürnbergBad, die die haushaltspolitische Entscheidung
für die Sanierung des Westbads ohne Teilgrundstücksverkauf beinhaltet, rechtskräftig.
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4.10.07
Bericht zur Begehung des Westbads mit dem Bürgerverein am 24.09.07
Organisiert vom Bürgerverein Johannis, vertreten durch dessen Vorsitzende Frau Lipfert, stellten sich Herr Friedmann
(2.Werkleiter von NürnbergBad) und Herr Lächele (Technischer Leiter von NürnbergBad) den Fragen von interessierten
Bürgern.
Zu Beginn führte Herr Friedmann aus, dass die Sanierung des Westbads grundlegend sein muss (Becken, Rohre, Umkleidehäuser)
und ca. 9 Mio. Euro kosten wird. Wie im Bäderausschuss beschlossen, wird es keinen Flächenverkauf geben, die
komplette Finanzierung der Sanierung wird dem Eigenbetrieb NürnbergBad übertragen.
2008 findet ein Architektenwettbewerb statt. Die Sanierung wird dann nach Ende der Badesaison 2010 beginnen. Falls
es keinen strengen Winter gibt, soll alles bis zum August 2011 fertig sein und damit sogar noch eine verkürzte
Badesaison 2011 ermöglicht werden. Hinsichtlich der Vorgaben, die den Architekten gemacht werden (Formulierung
wahrscheinlich Anfang 2008), versprach Herr Friedmann, die Forderungen der umweltbewussten Bürger (Grünes Westbad)
zu integrieren. Die entsprechenden Haushaltsberatungen finden diesen Herbst (2007) statt.
Auf Nachfrage zum Thema "Hallenbad-Bau am Westbad" äußert sich Herr Friedmann skeptisch. Im Zusammenhang mit den
anderen Bädersanierungen wird es der Stadt auf absehbare Zeit wahrscheinlich nicht möglich sein, hier ein Hallenbad
für weitere 5 Mio. Euro zu errichten (im Werkausschuss Nürnberg Bad im Frühjahr war von 6 Mio. die Rede). Die Stadt
möchte sich die Option aber offen halten. Im Sinne unserer Initiative "Grünes Westbad" ist dies leider nur eine
kurzfristig positive Perspektive!
Herr Lächele stellte im Anschluss wesentliche Punkte der Sanierung vor: keine Verwendung von Fliesen im Beckenbereich
mehr (wg. Bruchgefahr bei Kälte), stattdessen Edelstahlbecken, hohe Wasserrinne, Einströmung des Wassers vom Boden;
die Gebäude sollen kleiner werden (dies wird die Bäume sicher freuen), die Technik wird oberirdisch sein (man will
sie zeigen). Das Heizhaus bleibt an Ort und Stelle. Anschließend wurden wir in den unterirdischen Technikbereich
geführt, was auch einmal ganz spannend war.
Letzter Programmpunkt war das Thema "Ganzjähriger Freizeitbereich" im hinteren Teil der Liegewiese. Der momentane
Prüfauftrag, an dem Jugend-, Sport- und Bäderamt werkeln, wird in Bälde Ergebnisse liefern. Es wurde deutlich, dass
eine solche Nutzung viele Probleme (u.a. Veränderung des Geländes mit Baumfällungen, Lärmschutz etc.) aufwerfen wird,
die wahrscheinlich nicht im Verhältnis zum Aufwand stehen.
Fazit: Es zeigte sich, dass die Verantwortlichen (Leiter von NürnbergBad und Stadträte) für die Sorgen der Bürger
(Grünes Westbad) sensibel geworden sind (befördert sicher auch durch die Internetseite und deren Bewerbung
durch die Balkon-Transparente in der Wiesentalstraße). Dennoch muss der Sanierungsprozess weiterhin kritisch und
mit viel Anteilnahme begleitet werden.
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4.10.07
Transparente in der Wiesentalstraße werben für unsere Internetseite www.grueneswestbad.de
Seit August hängen in der Wiesentalstraße an den Balkonen mehrerer Häuser Transparente mit der Aufschrift
www.grueneswestbad.de - sie werben für unsere Internetseiten, die seit 3.8.07 unter dieser Adresse erreichbar sind (aber
auch unsere alte Adresse bleibt vorläufig funktionsfähig).
Gleichzeitig bringen die Transparente unser inhaltliches Anliegen zum Ausdruck und zeigen (Bad-)Besuchern und den Menschen im
Stadtviertel, dass wir weiterhin für ein grünes Westbad aktiv bleiben. Bei der anstehenden Planung und Realisierung
der Westbadsanierung muss die Erhaltung der Bäume und Freiflächen gesichert werden.
Nachtrag am 18.12.07:
Zur Zeit machen unsere Transparente Winterpause - wir wollen sie für die neue Freibadsaison
2008 schonen. Unsere Homepage wird weiter aktualisiert.
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27.7.07
Eigene Presseinformation zur Übergabe von über 1 900 Unterschriften an Bürgermeister Förther am 26.7.2007
Gegen eine Verkleinerung des Freibadgeländes und für den Erhalt des Baumbestands haben sich 1 919 Bürgerinnen und Bürger ausgesprochen,
die in den letzten sieben Wochen auf den Listen der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad unterschrieben haben. Vertreter der
Arbeitsgemeinschaft übergaben am Donnerstag im Rathaus die gesammelten Unterschriften an Bürgermeister Förther, in dessen Geschäftsbereich
die städtischen Bäder fallen.
Anlass für die Gründung der Initiative in Johannis war ein Beschluss des Werkausschusses NürnbergBad im April, einen Grundstücksstreifen
entlang der Wiesentalstraße zur Finanzierung der Badsanierung zu verkaufen und zur Bebauung freizugeben. Das Fällen von über 50 alten
Bäumen und die Entstehung eines fünfstöckigen Gebäuderiegels wären die unvermeidlichen Folgen gewesen. Dass der Grundstücksverkauf nach
einem einstimmigen Beschluss der Stadträte im Werkausschuss NürnbergBad mittlerweile vom Tisch ist, führt die Arbeitsgemeinschaft für ein
grünes Westbad nicht zuletzt auf ihre Aktivitäten zurück. Neben der Unterschriftensammlung wurde in vielen Gesprächen mit Politikern für
die Erhaltung des Grüns am Westbad geworben. Die Bürgervereine St. Johannis-Schniegling-Wetzendorf und Gostenhof unterstützten ebenso
wie der Bund Naturschutz das Anliegen der Initiative.
Eine reine Feierstunde, die sich auf den Dank der Bürger an die Politiker für die Erfüllung ihrer Wünsche beschränkt, wurde die Übergabe
der Unterschriften an Bürgermeister Förther dennoch nicht. Die Initiative begrüßte zwar die Rücknahme des Grundstücksverkaufs und hofft
auf eine baldige Klärung der offenen Finanzierungsfragen, sieht jedoch nach wie vor Anlass, bei den weiteren Schritten zur Westbadsanierung
genau hinzusehen. Ihrer Ansicht nach muss sich erst im vorgesehenen Architektenwettbewerb erweisen, wir ernst es die Stadträte mit der
Absicht meinen, den Baumbestand zu erhalten. Bürgermeister Förther sprach bei der Übergabe davon, dass durchaus einige Bäume gefällt werden
könnten.
Vor allem aber der Beschluss der Stadträte, sich für die Zeit nach der Freibadsanierung die Option für den Bau eines Hallenbads auf dem
Gelände des Freibads West zu erhalten, stößt auf den Widerspruch der Initiative. Bürgermeister Förther will an diesen Plänen festhalten.
Er ist gespannt, welche Lösungen sich die Architekten dafür einfallen lassen und möchte die Baumassnahmen bei der Freibadsanierung, z.B.
bei der Gestaltung von Anschlüssen, bereits auf ein mögliches Hallenbad ausrichten. Die Arbeitsgemeinschaft fürchtet, dass damit Fakten
geschaffen werden, die eine zukünftige Entscheidung vorwegnehmen. Sie weist darauf hin, dass die Errichtung eines Hallenbads ohne gravierende
Eingriffe in den Baumbestand nicht denkbar sei und sich die Bürger mit ihren Unterschriften für die Erhaltung der gesamten Freiflächen
ausgesprochen haben. Zudem würden ganzjährig gravierende Verkehrs- und Parkprobleme auf die Anwohner zukommen. Der Eingang des Bades
würde sich auch nach der Sanierung mitten im Wohngebiet befinden, da eine Erschließung von der Brückenstrasse aus als nicht machbar gilt.
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21.7.07
Beschluss des Werkausschusses NürnbergBad zum Westbad vom 6.7.07:
Ein wichtiger Schritt, dem weitere folgen müssen.
Offizieller Beschlusstext der Sitzung liegt jetzt vor.
Die von der Stadt protokollierten
Beschlüsse zum Westbad (noch nicht unterzeichnet) und
die vollständigen Sitzungsunterlagen wurden am 19.7.07 auf unsere Anfrage ins
Ratsinformationssystem der Stadt Nürnberg eingestellt. Bislang hatten wir mit den von der Stadt Nürnberg unvollständig
ins Netz gestellten Unterlagen zur Sitzung und uns nicht zugänglichen Tischvorlagen zu kämpfen.
Am 6.7.07 hat der Werkausschuss NürnbergBad einstimmig die folgenden Punkte 1 und 3 beschlossen, die den Grundstücksverkauf an der Wiesentalstraße
und die Erhaltung des Baumbestand im Westbad betreffen. Sie lauten:
„1. Auf den Verkauf eines Teilgrundstücks entlang der Wiesentalstraße
wird verzichtet.“
und
„3. Die Gestaltung der Freiflächen bleibt in der bisherigen Form und Ausgestaltung
als Erholungsraum für die Besucher des Freibades erhalten. Die
Planungen für Jugendliche im östlichen Bereich werden weiter verfolgt.“
Damit ist der Beschluss zum Grundstücksverkauf entschiedener als in der
ursprünglich von NürnbergBad vorgeschlagenen Fassung
formuliert und lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
Es gibt keinen Teil des Beschlusstextes, der sich explizit mit dem Schutz des Baumbestands befasst.
Aber eine Beibehaltung der bisherigen Gestaltung der Freiflächen ist zumindest ohne weitgehende Erhaltung des
Baumbestands nicht denkbar. Inwieweit der Erhaltung des Baumbestands tatsächlich
Priorität eingeräumt wird, werden erst die weiteren Planungen und Entscheidungen zeigen. Aus den Redebeiträgen der Stadträte geht
hervor, dass sich der Ausschuss bewusst nicht auf einen vollständigen Erhalt des Baumbestands festgelegt hat. Zudem
steht der Satz zur Gestaltung der Freiflächen nicht widerspruchsfrei neben der folgenden Aussage zum Jugendfreizeitbereich. Die Planungen
für den Jugendbereich beinhalten zusätzliche bauliche Maßnahmen, die die Gestaltung der Freiflächen verändern
und Eingriffe in den Baumbestand zur Folge haben können.
Festzuhalten bleibt: SPD und CSU haben ihre Position seit dem letzten Werkausschuss NürnbergBad am 20.4.2007
grundlegend geändert. Von ihren Vertretern wurde
damals der folgende Beschluss gefasst:
„Zur Teilfinanzierung soll
ein Grundstück entlang der Wiesentalstr. veräußert werden.“ Das Abholzen von über fünfzig Bäumen zugunsten
mehrgeschossiger Bebauung wäre die Folge dieser Entscheidung gewesen. Nur Stefan Grosse-Grollmann von der Wählergemeinschaft
Die Guten, der auch die Grünen im Ausschuss vertritt, stimmte am 20.4.2007 gegen diesen Beschluss.
Die von vielen engagierten Bürgern getragenen Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad und nicht
zuletzt die breite Unterstützung durch die Bürger, die in über 2 000 Unterschriften für den Erhalt des Baumbestands
und gegen eine Verkleinerung des Westbads zum Ausdruck kommt, haben sicherlich einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet,
dass es zu dieser Meinungsänderung bei den großen Parteien gekommen ist.
Trotz des begrüßenswerten Beschlusses des Werkausschusses am 6.7.07 bleiben offene Fragen:
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Für die Finanzierung der Westbadsanierung sind Lösungen angedacht, deren Tragfähigkeit sich noch erweisen muss.
Erst bei einer gesicherten Finanzierung kann man davon ausgehen, dass die Pläne für einen Grundstücksverkauf bei der anstehenden
Badsanierung endgültig vom Tisch sind.
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Während der Grundstücksverkauf mit wünschenswerter Deutlichkeit zurückgenommen ist, gibt es keine entsprechend eindeutige
Entscheidung für die vollständige Erhaltung des Baumbestands. Wir müssen aufpassen, dass es während des weiteren Verfahrens
bei der erklärten Absicht der Mitglieder des Werkausschusses bleibt, auf die Abholzung von Bäumen (weitgehend) zu verzichten.
Dies gilt insbesondere bei der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs und bei der Entscheidung über den zu realisierenden Entwurf.
Für die ins Auge gefasste ganzjährige Sport- und Freizeitnutzung eines Teils des Westbadgeländes im Rahmen eines Kinder- und Jugendprojekts
sollen im Osten des Freibadgeländes an der Brückenstraße eine überdachte Sportfläche in der Größe von 30 mal 20 Metern
und ein multifunktioneller Sportraum von 15 mal 15 Metern im Bereich der jetzt stillgelegten Kneipp-Anlage im Westbad errichtet werden.
Mit welchen Eingriffen in den Baumbestand diese Vorhaben verbunden sind, ist aufgrund fehlender detaillierter Planungen nicht absehbar.
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Gemäß Beschluss vom 20.4.2007 will der Werkausschuss sich die Option für die zukünftige Errichtung eines Hallenbads
auf dem Gelände des Westbads erhalten („Bei der Planung ist die mögliche spätere Errichtung eines Hallenbades zu berücksichtigen“).
Dies wurde auf der Sitzung am 6.7.2007 nochmals von Bürgermeister Förther bekräftigt.
Es darf nicht sein, dass der für ein zukünftiges Hallenbad
freigehaltene Grundstücksstreifen den Erhalt der Bäume, die wir gerade erfolgreich verteidigt haben, erneut gefährdet.
Wir wollen langfristig den Erhalt der Bäume am Westbad und nicht nur für die Übergangszeit bis zum eventuellen Bau eines Hallenbads.
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21.7.07
Verbesserungsfähig: SPD-Antrag zum Architektenwettbewerb beim letzten Werkausschuss.
Nach dem Termin des Werkausschusses hat die SPD auf den Seiten der Stadtratsfraktion einen
Antrag zum Architektenwettbewerb ins Netz gestellt, dessen Inhalt im wesentlichen aus
folgendem Satz besteht:
"Im Ausschreibungsverfahren zur Modernisierung des Westbades wird festgelegt, dass der Baumbestand des Westbades in die Planung einzubeziehen ist."
Der Antrag wurde zur Sitzung des Werkausschusses am 6.7. gestellt, aber Während der Sitzung wurde nicht auf ihn Bezug genommen. Der Antrag
war uns bislang trotz Anfragen nicht zugänglich.
Dass beim Architekturwettbewerb die Erhaltung des Baumbestands sichergestellt werden muss, ist aus unserer Sicht unerlässlich.
Die Entwürfe der teilnehmenden Architekten müssen sich in den bestehenden Baumbestand einfügen. Die Formulierung der SPD
ist allerdings viel zu unbestimmt, um einen wirksamen Schutz des Baumbestands zu sichern, zumal Architekten auch bei der Teilnahme
an Wettbewerben dazu tendieren, Lösungen vorzuschlagen, die die Vorgaben nicht immer berücksichtigen. Die Bürger, die auf unseren Listen
unterschrieben haben, sind klar für die Erhaltung des Baumbestands am Westbad eingetreten. Das ist etwas anderes, als ihn bei Planungen
lediglich zu berücksichtigen.
Nachtrag: Bei der Fahrt der SPD-Johannis zum Stadionbad am 25.7.07 teilt SPD-Stadträtin Gabriela Heinrich unsere
Einschätzung, dass man den Antrag zum Architektenwettbewerb vom 25.6.07 aus heutiger Sicht entschiedener formulieren sollte.
Ältere Eintragungen
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Im Juni und Juli 2007 rief die Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad die Bürger auf, mit ihren Unterschriften
für die Rettung von über 50 Bäumen im Freibad West und gegen eine Verkleinerung des Westbads einzutreten. Auf
unseren Listen konnten wir 1919 Unterschriften sammeln, die zeigen,
dass aus Sicht der Bürger ein intakter Baumbestand das wichtigste Ausstattungsmerkmal eines neuen Westbads ist.
Freitag, der 20.7.07 war der späteste Abgabetermin für die Listen im Sabberlodd, Wiesentalstr. 21-23. Angesichts der
bisher erzielten ersten wichtigen Erfolge
bei der Rettung der Bäume im Westbad verfolgen wir die Unterschriftenaktion zur Zeit nicht weiter.
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Am 7.7.07 wurden beim Kobergerplatzfest Unterschriften für die Bäume am Westbad gesammelt.
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Bis 4.7.07 hatten wir mehr als 1 200 Unterschriften gesammelt. Wir schrieben an Sportbürgermeister Horst Förther,
machten ihn zwei Tage vor der Werkausschusssitzung
erneut auf unser Anliegen aufmerksam und teilten ihm mit an , dass wir ihm gerne zeitnah nach dem Ausschusstermin die
bislang gesammelten Unterschriften überreichen wollen. Kopien unseres Schreibens gingen an Oberbürgermeister
Dr. Ulrich Maly, Bürgermeister Dr. Klemens Gsell und die Mitglieder des Werkausschusses.
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Am 23.6. sammelte der Bürgerverein Gostenhof beim Gostenhofer Stadtteilfest an seinem Stand Unterschriften für unser Anliegen.
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Am 16.6.07 waren wir mit einem Infostand auf dem Hochstraßenfest präsent. Die dortige
Unterschriftenaktion ergab über 160 Unterschriften, in vielen Geschäften und Unternehmen rund ums
Westbad liegen derzeit Unterschriftenlisten aus.
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Bei der Westbadbegehung der SPD am 11.6.07 erklärte Stadträtin Gabriela Heinrich, dass die SPD von einem
Grundstücksverkauf am Westbad absehen werde. Wir begrüßten diese Entwicklung, betonten aber, dass sich
bei den Anträgen und beim Abstimmungsverhalten der SPD-Stadträte
im Werkausschuss NürnbergBad und im Plenum des Stadtrats erweisen müsse, ob die SPD zu den entsprechenden Aussagen stehe. In zweiter Linie
gelte dies auch für die Konzepte, die der vom SPD-Bürgermeister Horst Förther geleitete
städtische Eigenbetrieb NürnbergBad einbringe, der zum damaligen Zeitpunkt einen Grundstücksverkauf
vorschlug. Eine Mehrheit im Stadtrat gegen einen Grundstücksverkauf am Westbad
gab es leider auch bei einem Umschwenken der SPD noch nicht.
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Zur ersten Veranstaltung gegen das Abholzen der Bäume und die Verkleinerung des Westbads luden
am 5.6.2007 Bewohner von Johannis ein, die meinten, dass man das Grün am Westbad nicht
einfach aus finanziellen Gründen opfern darf. Es kamen etwa 80 Besucher, die sich über die
Pläne der Stadt informieren wollten. Unter ihnen waren auch der zweite Werksleiter von NürnbergBad,
Thomas Friedmann, und Stadtrat Stefan Grosse-Grollmann von der Wählerinitiative ‚Die Guten‘, der im
für die Westbadsanierung zuständigen Werkausschuss NürnbergBad des Stadtrats auch die Grünen vertritt.
Dass die Teilnehmer der Veranstaltung den Plänen von NürnbergBad nicht folgten, die einen
Grundstücksverkauf am Westbad vorsahen und das Abholzen von über 50 Bäumen in Kauf nahmen, zeigen die
vielen Unterschriften, die gesammelt werden konnten. Damit starteten die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft für ein grünes Westbad
in der Öffentlichkeit.