Kindheit und Jugend in Rennes/Frankreich
Marcel Callo wird am 6. Dezember 1921 in Rennes / Bretagne geboren. Er wächst in
einer tief religiösen, kinderreichen Familie auf,
wird Pfadfinder, absolviert eine Lehre als Drucker,
tritt mit 13 Jahren, zu Beginn seiner Druckerlehre, der Christlichen Arbeiter-
Jugend (CAJ) bei und leitet in seiner Pfarrei St. Aubin
die CAJ und wird später deren Bezirksleiter von Rennes. In
der Zeit der Besetzung meldet sich Marcel zur Bahnhofsmission. Dort hilft er
vielen in das unbesetzte Frankreich zu kommen, indem er ihnen seine Rot-Kreuz-
Armbinde überlässt, um sie vor der Verfolgung durch die Nazis zu schützen.
Missionar in Deutschland
Im März 1943 erhält er von der deutschen Besatzungsmacht den Befehl zur
Zwangsarbeit in Deutschland. Die Möglichkeit zu flüchten will er für sich nicht
nutzen. Seinen Entschluss begründet er: "Ich gehe nach Deutschland, um den
anderen zu helfen, durchzuhalten... Ich fahre als Missionar". Von März 1943 bis
April 1944 ist er in einer Waffenfabrik in Zella-
Mehlis (Thüringen) als Zwangsarbeiter eingesetzt, sammelt dort deportierte
Landsleute zum Gottesdienst und wird für sie Krankenpfleger, Chorleiter und
Verkünder des Wortes Gottes. Wegen seines christlichen Engagements (Organisation
von Gottesdiensten, Gründung einer Gruppe der katholischen Aktion) wird er am 19.
April von der Gestapo verhaftet und kommt ins Gefängnis
nach Gotha. Im Gefängnis ermuntert er seine Mitgefangenen zum Gebet für die
Wachmannschaften. Im September 1944 wird er zur Internierung in einem KL
verurteilt. Die Begründung: "Durch seine
katholische Aktion hat er sich als Schädling für die Regierung der
nationalsozialistischen Partei und für das Heil des deutschen Volkes erwiesen".
Anfang Oktober 1944 wird er in das
KL Flossenbürg und Ende Oktober 1944 in das
KL Mauthausen
gebracht. In den Nebenlagern Gusen I und Gusen II muss er in einer
unterirdischen Fabrik am Bau der Messerschmidt-Kampfflugzeuge mitarbeiten. Ende
1944 erkrankt Marcel, kommt im Januar 1945 in das Krankenrevier des KL's und
stirbt am 19. März 1945 im KL Mauthausen.
Marcel Callo als Zeuge des Glaubens und des Friedens
Am 4. Oktober 1987 wird er in Rom von Papst Johannes Paul II.
seliggesprochen. Leben und Sterben dieses jungen
Märtyrers sind ein Zeugnis des Glaubens und des Friedens zwischen unseren beiden
Völkern. Marcel Callo ist ein Vorbild und Fürsprecher für alle Christen,
besonders für die junge Generation Europas und der ganzen Welt.
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