Der Erlass Kaltenbrunners
Das siebenseitige Dokument
(Abschrift des Originals aus dem Bundesarchiv Berlin R 58/1030),
unterschrieben vom Chef des Reichssicherheitshauptamtes, Ernst
Kaltenbrunner, trägt den Titel "Tätigkeit der französischen
katholischen Aktion unter den französischen Zivilarbeitern im Reich".
Es wurde vom "antikatholischen Dezernat", der Abteilung IV B 1 erstellt,
das für den "politischen Katholizismus" zuständig war. Dieser Erlass ist
von den Historikern bisher kaum beachtet worden, obwohl er reichsweit
Verfolgungsaktionen auslöste und einige Hundert Opfer forderte. |
|
Ernst Kaltenbrunner wird am 4. Oktober 1903 in Ried, Oberösterreich, als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Während seines Studiums der Chemie und Rechtswissenschaften in Graz ist er in einer schlagenden Burschenschaft aktiv und Sprecher der nationalistischen Studenten. Nach Promotion und der Referendarszeit bekommt er eine Anstellung in einer Linzer Anwaltskanzlei. 1930 Eintritt in die Nationalsozialistische Partei Österreichs und anschließend in die SS, 1937 überträgt ihn Himmler das Kommando über die gesamte österreichische SS. Nach dem Anschluss Österreichs ist er in Österreich am Aufbau der Gestapo, des SD und des Konzentrationslagers Mauthausen beteiligt. Nach der Ermordung Heydrichs im Januar 1943 wird er zum Chef des SD ernannt und steht an der Spitze des Reichssicherheitshauptamtes. Er befehligt damit den gesamten Polizeiapparat des Reiches. |
zurück |