Marcel im Konzentrationslager Flossenbürg

Mit einem Transport von etwa 700 Häftlingen kommen am Abend des 11. Oktober 1944 Marcel und seine Kameraden aus dem Gothaer Gefängnis im Konzentrationslager an. Sie müssen zu Beginn die entwürdigende Prozedur des "Duschens" über sich ergehen lassen. Anschließend werden sie registriert und jeder erhält eine Nummer, die er an seinem Sträflingsanzug befestigen muss. Marcel erhält die Nummer 28906 und den roten Winkel des politischen Häftlings. Diese Prozedur, die unter den Schlägen der Kapos vor sich geht, schildert Paul Beschet in seinem Buch "Mission in Thüringen" sehr lebensnah.

Zwischen dem Wachtturm am linken Bildrand und in der Mitte am oberen Bildrand verläuft der elektrisch geladene Lagerzaun. In der Bildmitte kann man das Lagertor erkennen. Rechts schließen der Appellplatz und die Häftlingsbaracken an.


Im Oberpfälzer Wald, 3 Kilometer westlich der böhmisch-bayerischen Grenze liegt auf fast 700 Meter Meereshöhe der Ort Flossenbürg. Sein umfangreiches Granitsteinvorkommen nutzten die Nazis für ihre Monumentalbauten. Zur Arbeit in den Steinbrüchen wurden Häftlinge, die wegen krimineller Taten verurteilt waren, herangezogen. Sie wurden in dem 1938 errichteten Konzentrationslager untergebracht. Später wurden in dem Lager auch politische Häftlinge, Juden und russische Kriegsgefangene einquartiert. Gegen Kriegsende war es mit seinen fast 100 Außenlagern eines der größten Konzentrationslager Deutschlands und mit über 15000 Personen belegt. Die Außenlager waren über Nordböhmen, Sachsen und Nordbayern verteilt. Es wurde am 23. April 1945 von den Amerikanern befreit.
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