Anny Place, Anny Where, Anny Time
Irgendwie, irgendwo, irgendwann
Da sitzt man abends nichtsahnend vor dem Fernseher in Erwartung eines fast zeitgenössischen Stücks über die deutsch-französischen Beziehungen zwischen den beiden Weltkriegen. So jedenfalls die Fernsehzeitschrift. Praktisch als Begleitstunde zum normalen schulischen Geschichtsunterricht. Gut, da stand noch mehr, siehe Bild unten, aber wer nimmt so etwas schon als bare Münze? Aber dann - sie!
Dankenswerterweise liest man, dass es auch andere ganz schön gebeutelt hat, selbst Profis von der schreibenden Zunft. Obwohl ich sie nicht einmal in echt gesehen habe, sondern nur in der erwähnten Fernsehinszenierung von 1981. Mehr Glück hatte da Theatergänger M. Carrington Adolph kurz zuvor, was zu seiner inspirierende Kurzgeschichte A Thousand Ships führte. Wie sich die Ereignisse doch ähneln! Klar, ihr Bild aus der Fernsehzeitschrift habe ich die Jahre hindurch aufgehoben.
Doch dann eines schönen Tages in Paris...
Irgendwie
Dreiundzwanzig Uhr fünfzehn, Paris, 9. Arrondissement, Place Édouard VII/Rue Louis Jouvet. Die Theaterbesucher sind in der Nacht verschwunden. Ein paar vereinzelte kleine Gruppen verlieren sich auf dem Platz vor dem Theater. Die kühle Nachtluft tut gut nach den über zwei Stunden im drückend warmen Theater. Vor fünf Minuten fiel der Vorhang zu Sarah. Mit ihr in der Titelrolle. Und mit mir in der dritten Reihe.
Fernsehzeitschrift GONG 15/1982, 18. April 1982
Warum ich hier stehe? Vor einer halben Ewigkeit habe ich sie das
erste Mal gesehen. Als Schöne Helena in einer französischen
Fernsehinszenierung von Der Trojanische Krieg findet nicht
statt (Jean Giraudoux: La Guerre de Troie n'aura pas lieu) in
der ARD. Zu schön, um wahr zu sein - problemlos käme sie als
griechische Göttin durch jede Passkontrolle. Wenn sie heran
schlendert, würde man erschreckt einig Schritte rückwärts stolpern,
säße man nicht im Fernsehsessel. Dabei ist sie umwerfend
sympathisch, mit offenem Blick aus strahlend blauen Augen und einem
gewissen spöttisch-wissenden, manchmal auch seltsam verträumten
Lächeln. Nach ein paar Tagen fand ich eine ganz einfache
Erklärung: groß, schlank, lange Beine, langes Haar, Typ
gefährliche Schönheit, und dann dieser Hauch von einer
Toga - seidig fließend, asymmetrisch schulterfrei, halb durchsichtig
auf bloßer Haut. (Und sie wirkt dabei sogar noch irgendwie seriös ;-)
Kein Wunder, da tanzten die Y-förmigen Chromosomen - ich hatte mich wohl
verknallt. Ist ja in dieser Altersphase nichts ungewöhnliches - Rod
Stewards Maggie May Effekt?! »Nur schade, dass ich
sie wohl nie mehr sehen werde. Gut, Schwamm drüber.
«
Gut zwei Jahre später stolperte ich im Fernsehen rein zufällig
über die Besprechung von Zwei irre Spaßvögel.
Mit einer Schauspielerin, deren Filmsohn zwar etwa in meinem Alter war,
»die mir aber nie begegnen darf. Sie sprüht aber auch
regelrecht vor Charme. Sie überstrahlt ja fast jene sagenhafte
französische Theaterschauspielerin gesehen vor mehr als einem
Jahr. Sie hat auch diese klaren, leuchtend blauen Augen, für
die sie eigentlich einen Waffenschein bräuchte. Und - Moment
einmal - ja glaub ichs, kein Zweifel, das ist sie wieder! So sieht
sie also in Wirklichkeit aus!
«
Halbherzige Recherchen führten nicht weiter. Was hätten
sie auch bringen sollen? Immerhin habe ich sie dann ein paar Mal im
Fernsehen gesehen. Auch schon was.
Zehn Jahre später letztes mitternächtliches Zappen brachte
mich zu Nur drei kamen durch. »Wer ist das
denn?
« Ein Gefühl als hätte ich mit nassen Fingern
in die Steckdose gelangt. Kein Schaum vor dem Mund, aber es schüttelte
mich. »Doch, doch ist sie schon. Dreh ich noch durch?
Irgendetwas stimmt hier doch nicht!
«
Eineinhalb Jahre später, nach einem Messetag gestrandet am Palais
de Chaillot. Der Blick schweifte über das nächtliche Paris:
Sacré Cœur, Eiffelturm, das Hochhaus in Montparnasse.
»Da wohnt sie also ...
«. Gänsehaut! »Jetzt
reicht es aber. Ich will wissen was das ist. Ich will das abstellen.
Unbedingt!
«
Minutiös ging ich in der Folgezeit alles durch. »In Zahlen
sind es vielleicht 25% Aussehen, 50% Sympathie und 25% Faszination.
Es muss aber irgendetwas konkretes sein. Regelrecht etwas zum
anfassen.
« Faszinierend in Der Trojanische Krieg findet
nicht statt, zutiefst beunruhigend in Der Dämon der Insel,
aber der Durchbruch kam erst nach Die Andere. Das
Unterbewusstsein meldete sich nach einem Jahr in dem ich mich immer
mal wieder damit auseinandersetzte (statt z.B. beim Warten auf dem
Smart Phone zu spielen; gab es ja auch noch nicht ;-). »Es
ist als rühre sich der Selbsterhaltungstrieb. Es kommt von
außen: Mit der Frau stimmt was nicht, irgendetwas Furchtbares
ist ihr zugestoßen. Konkret, es geht um etwas ernstes, wenn
nicht sogar um Tod.
« Einfach abstrus der Verdacht, aber
schon von Anfang an war da so eine eigenartige Ahnung gewesen.
So oder so musste eine Entscheidung her, deshalb versuchte ich
Kontakt mit ihrer Agentur aufzunehmen - und ich erhielt Antwort. Nicht
von der Agentur, sondern einige Zeilen direkt von ihr selbst
(»Hurra!
«). Nach dem Freudentaumel und der
Erleichterung - »Schließlich könnte ich sie ja
sogar direkt fragen...
« vielleicht hätte auch nicht
viel mehr gefehlt und ich hätte versucht sie einmal zu einem
Kaffee einzuladen (na, das wäre dann doch zu viel des Guten
gewesen!) - stolperte ich tatsächlich fast zufällig
über ihre Autobiografie Der schwarze Schleier des
Vergessens. Was für ein Glück, dass ich mich nie zum
Nachfragen durchgerungen hatte. Das wäre mehr als
peinliches geworden. Wirklich übel!
Schwer sich des Eindrucks zu erwehren jemand sendet irgendwie auf
der gleichen Wellenlänge (wenn auch wahrscheinlich mit massiven
negativen Versatz). Sehr seltsam.
Irgendwo
Dank Internet weiß ich seit einem halben Jahr wo, wann und was sie spielt. Auf einmal, vor drei oder vier Tagen, habe ich mich aufgerafft. Wenn nicht jetzt, wann dann? Vorgestern habe ich kurzentschlossen die Theaterkarte und ein Hotelzimmer reserviert.
Sarah, Théâtre Édouard VII, 2003
Heute ist der Tag. Früh um kurz nach vier Uhr bin ich -
fünf Minuten bevor der Wecker läutete - völlig
munter aufgestanden, um nach Paris zu fliegen (fragen Sie nicht
nach dem Preis!). Seit dem späten Morgen mache ich die Stadt
unsicher. Zuerst bin ich noch am Theater gewesen und habe die Karte
und ein Poster geholt. Niemand hat sich daran gestoßen, dass
ich kein Französisch kann. Durch sieben Arrondissements, es
können auch acht oder neun gewesen sein, bin ich heute schon
gezogen. Völlig unvermittelt bin ich wohl sogar an ihrer
Wohnung vorbei geschlendert - die im Reiseführer blind
ausgewählte Besichtigungsroute ging direkt am Haus vorbei -
mehr nicht. Ich bin doch kein Stalker, wirklich nicht.
Jetzt sitze ich hier in aussichtsreicher Position im
Theater...
Langsam hebt sich der Vorhang. Gespannte Ruhe im Saal. Groß,
schlank, elegant, unbeweglich, mit der Anmutung einer
Schaufensterpuppe döst Sarah auf einem Stuhl. Perfekt in jeder
Hinsicht. Praxiteles hätte seine helle Freude an ihr. Unter dem
Hutschleier erahnt man ihr Gesicht lediglich. Nur ihre edlen
Hände sind zu erkennen. Pitou (Robert Hirsch) tritt heran und hebt
vorsichtig den Schleier an, enthüllt ihr - Antlitz. Das Theater
hält den Atem an - gespenstische Stille für wenigstens eine
Minute. Wirklich atemberaubend, trotz der geschlossenen Augen und des
schwarzen Lidschattens. Nach einiger Zeit öffnet sie die Augen...
Dieses leuchtende Blau, dieser klare Blick ... ! Ein Raunen läuft
durchs Theater. Verschiedentlich hört man ein geflüstertes »...
bleu ...
«. Obwohl das französische Publikum doch eigentlich
wissen sollte, was es an ihr hat.
Es ist eine Tragikkomödie. Die beiden Schauspieler schenken sich
und dem Publikum nichts: sehr schnelle, verzahnte Dialoge; sie
launenhaft, impulsiv fast zickig, mit starken Gefühlsschwankungen.
Wenn sie zu schimpfen, zu toben beginnt, zuckt das Publikum zusammen.
Er brilliert mit komödiantischen, parodistischen, ja fast
Slapstick-Einlagen, die an Louis de Funès erinnern, bringt das
Publikum zum schallenden Lachen. Und beide ergänzen sich
fantastisch, drehen immer mehr auf. Begeisterung im Publikum.
Nichtsdestotrotz ist Sarah ganz charmant. Irgendwie wird sie einem
doch mehr und mehr sympathisch. Man kann mit ihr mitfühlen.
Vorhang zum zweiten Akt. Sie hat ihr strenges 1920er-Jahre-Kostüm
gegen ein langes weißes Nachthemd mit rotem Morgenmantel getauscht,
die bisher hochgesteckten Haare (rote Perücke) offen, schulterlang. Ein
ehrfürchtiges, lang anhaltendes Wispern schwebt durchs Theater. Sie ist
einfach wunderbar! Die Sympathie des Publikums hinter sich, gehört
ihr die Bühne. Jetzt legt sie richtig los. Bis Sarah überanstrengt
zusammenbricht... Tot?! Ein Seufzen, fast schon ein leises
Aufstöhnen, im Theater. Nein, nur Erschöpfung, puh... So gibt es
doch noch ein Happy End, und Sarah und Pitou tanzen
ausgelassen.
Das Publikum ist begeistert. Mehrere Vorhänge. Er nimmt den
Applaus und die Bravo Rufe professionell entgegen. Ihr intensiver
Blick wandert durch die Ränge, als wolle sie sich bei jedem
einzeln bedanken. Klasse, hat was.
Irgendwann
Draußen dem Zuschauerstrom hinausgeschwemmt, stehe
ich in Gedanken versunken vor dem Theater.
Ursprünglich habe ich gedacht mich einfach unauffällig
unter die Autogrammjäger zu mischen, um sie lediglich aus der
Nähe zu sehen. Ihr Buch und ein Stift dienen mehr der Tarnung.
Denn, um ehrlich zu sein, als Autogrammjäger besitze ich nicht
die geringste Erfahrung. Und Hoffnung eigentlich auch nicht. Aber
ich vermute, ich würde mich ewig ärgern es nicht
wenigstens versucht zu haben. »Wenn nur welche da wären.
Ich bin hier wohl eh verkehrt. Auch egal.
«. Das Stück
und die Erinnerungen aus der Zeit vor doch schon mehr als zwanzig
Jahren - man erinnere sich des Ausrisses aus der
Programmzeitschrift - wollen erst noch verdaut werden...
KTO TV Magazine 29. Juni 2003
(Der Link ist auch aus 2003; Auftritt bei ca. 37:10)
Viertel vor Zwölf vielleicht. Wieder geht eine Tür an der
Theaterfront, wie schon einige Male vorher. Hinter Säulen verdeckt,
wieder Gesprächsfetzen, und dann - ihre Stimme. Langsam rücke ich
näher. Plötzlich, ein paar Schritte vor mir eine große schlanke
Silhouette, vom Scheitel, bis Sohle über 1,80 Meter - sie. Zwar
wendet sie mir den Rücken zu, aber an der Figur und am
Bewegungsablauf erkenne ich sie sofort. Ihr Gesprächspartner macht
sie auf eine Gruppe auf dem Platz aufmerksam. Vermutlich
Theaterleute. Sie wendet sich zu ihnen, und da ich nicht
unhöflich und schon gar nicht aufdringlich sein will, lasse
ich sie unbehelligt vorbei und gehe weiter zum Rand des Platzes.
Undenkbar ihr so einfach den Weg zu verstellen oder gar auf die Schulter zu
tippen.
Die Gruppe unterhält sich angeregt. Sie stellt sich nicht in den
Mittelpunk, sondern hört dafür aufmerksam zu. Ich nutze die Gelegenheit,
um sie aus gebührendem Abstand von einigen Metern zu betrachten:
groß, schlank, fliederfarbener, schmaler, wadenlanger Rock,
gleichfarbiger Pullover und ein fast schon obligatorisches dünnes
gelbes Tuch um die Schultern. Plötzlich kreuzen sich unsere Blicke.
Ich nicke ihr grüßend zu, sie sieht mich überrascht an, zögert,
nickt dann zurück und beginnt zu lächeln. »Hoppla! Zwinkert
sie mir gar zu? Ist das möglich, sie winkt mir sogar kurz!
Adadadada,
ich bin jetzt König dieser Stadt!
« ...
Ein paar Minuten später verabschiedet sie sich von der Gruppe -
und schlendert über den Platz direkt auf mich zu! Ich schnappe nach
Luft, zwinge mich nicht ein paar Schritte zurück zu stolpern und
dann - »Bonsoir. Monsieur!
« - »Bonsoir, Madame!
Excusez-moi, would you be so kind?
« Ich halte ihr ihre
Autobiografie zum Signieren hin. Natürlich ist sie so nett -
und spricht auch gleich wie selbstverständlich auf Englisch
weiter. Was für eine Stimme und welch strahlendes Lächeln!
Bemerkungen in Interviews wie »der Raum erstrahlte in ihrem
Glanz«, usw. habe ich immer als übliche Übertreibungen
abgetan. Aber sie wirkt so locker, so umwerfend freundlich, voller
fast jugendlichem Charme. Einfach be- und verzaubernd. Und sie ist
auch aus der Nähe (und abgeschminkt) außerordentlich attraktiv.
Auch ohne rosarote Fanbrille, wirklich wunderschön, eine
Traumfrau.
Verblüfft betrachtet sie das Buch, blättert interessiert
darin und sieht mich dann fragend an. Natürlich kennt sie die
Bilder, aber die ganze Aufmachung ist ihr offensichtlich fremd. Ich
erkläre ihr, dass es sich um die deutsche Ausgabe handelt. Sie hat sie
noch nie gesehen und weiß nichts von einer Veröffentlichung
in Deutschland.
Sie sucht nach einem Stift und ich biete ihr einen Filzschreiber
an und schaffe es gerade noch die Kappe abzunehmen. Dankend nimmt
sie ihn an. Sie macht eine freie Stelle für die Widmung ausfindig
und fragt nach meinem Namen.
Ich will sie nicht weiter belästigen, schließlich geht es auf
Mitternacht zu und sie hat über zwei Stunden Schwerstarbeit hinter
sich. Außerdem wäre es fast lächerlich etwas wie
»Sie waren toll!« oder gar »Ich bin ein großer
Bewunderer Ihrer Kunst« zu stammeln, obwohl ich
offensichtlich des Französischen nicht mächtig bin. Sie
wird sich sowieso ihren Teil denken.
Ich bemühe mich ihr beim Loswerden des Stifts zu helfen
und dank des perfekten Timings - sie versucht im gleichen
Augenblick nach der Kappe zu greifen - kollidieren unsere Hände.
Sie lacht auf und sieht mir amüsiert zu als ich dann doch zwei
Versuche benötige, um mit zittrigen Fingern die Kappe auf den
verflixten Filzschreiber zu bringen. Ja, sie denkt sich ihren Teil.
Ein intensiver Blick sagt mehr als tausend Worte.
Beim Abschied strahlt sie mich an und dreht sich beim Weggehen
nochmals kurz um und zwinkert mir zu. »Au revoir!
«
Zugabe
Die ausgedehnten Streifzüge durch Paris - natürlich bin
ich kaum Metro gefahren, ich wollte ja was sehen - ließen viel Zeit
zum Nachdenken.
Als am darauf folgenden Tag meine wunden Füße versorgt waren
(Heftpflaster heißt übrigens sparadrap), aber nicht mehr viel
weiter tragen wollten, kaufte ich am Kiosque Théâtre auf dem Place
de la Madeleine günstig eine zweite Theaterkarte. »Wenn ich
schon einmal hier bin...
«
Erinnerte bereits beim Treffen ihr Heranschlendern und Lächeln
massiv an die Schöne Helena, wurde es nun völlig
verrückt. Denn lange nach der Vorstellung klapperten auf einmal
Damenschuhe energisch auf dem Pflaster und näherten sich
zügig. Und dann auf einmal - genau so wie Charlotte, die
Frau in Rot, aus Ein Elefant irrt sich gewaltig - tauchte
sie auf und schwebte schwungvoll in einem luftigen, wadenlangen,
leuchtend roten Kleid vorbei - auf dem Weg zur Tiefgarage! Ungläubig
und geradezu wie gebannt blickte ich ihr noch nach, auch als sie
schon nicht mehr zu sehen war und ihre Schritte in der Ferne
verhalten. Nein, keine Zeitverwerfung, aber doch jedem seine
Märchenfee.
War es das Ganze wert? Ja, doch. Ich glaube, ich weiß schon was
ich in der nächsten Saison machen werde. Nun, vorgewarnt ist sie
ja schon, denn diese Seite hier kennt sie bereits (und hat sie
tatsächlich auch gewürdigt).
Fortsetzung folgt
Der Abend mit der Dame in Rosa im goldenen Oktober:
Oscar et la dame rose im Théâtre Montparnasse.
Schon am Vorabend war ich da und mischte mich unter die
Autogrammjäger. Mit Éric-Emmanuel Schmitt, dem Autor des
Stücks, und einigen anderen Leuten verließ sie das
Theater. Sie wollten auf Essen gehen. Aber sie bat um etwas
Aufschub, kam extra zu den Wartenden und fand für jeden Fan
Zeit ein paar Worte zu wechseln (selbst auf Englisch).
Offensichtlich verstand sie es keineswegs als lästige Pflicht.
Sie erkannte Das Glück von einer Katze gefunden zu
werden mit einem Lachen und schrieb strahlend ihre Widmung ins
Buch.
Tags darauf dann Showtime in Echtzeit: Über zwei Stunden nur
sie allein auf der Bühne. Nicht kostümiert, mit vollem
Einsatz mehrere Rollen spielend, in einem klasse Stück.
Fantastisch. (Exceptionnelles
steht ja auch auf dem Plakat.
;-)
Mit einer weiteren Begegnung schien es diesmal nichts zu werden -
der Abschluss der Theatersaison sollte wohl im Anschluss gefeiert
werden. Eine Handvoll Unentwegter sammelte sich noch vor dem
Theater und begann nach einiger Zeit eine Diskussion mit ein paar
Theaterverantwortlichen. Irgendwas war im Gange... Auf einmal
bewegte sich die Gruppe in Richtung Bühneneingang. Ich tapfer
hinterher. In der Künstlergarderobe wurden wir schon erwartet! Als
bildschöne Dame in Schwarz, mit Tüllrock und Pullover mit
V-Ausschnitt, mit viel Silberaccessoires, schnappte sie sich
entschuldigend einen Stuhl und verwickelte uns in ein längeres
Gespräch. Ein Traum - in echt.
Die Zeit vergeht -
Verdamp lang her, verdamp lang!
Bald wird sie wohl nur noch Bücher schreiben.