Anny Duperey
Eine Hommage
Anny Duperey als Charlotte in »Ein Elefant irrt sich
gewaltig« (Un éléphant ça trompe
énormément)
Die personifizierte Traumfrau - Schauspielerin und Autorin, schön und außergewöhnlich.
Die (wahre) Frau in Rot ist mehr als nur eine Augenweide. Ihr zuzuhören ist ebenfalls ein großer Genuss.
Die Schauspielerin Anny Duperey
AD Bio
Daten zu Anny Dupereys Karriere und Biografie in
hinreichender Tiefe sowie Fotos findet man - nicht verwunderlich -
vorwiegend in französischsprachigem Kontext. So bietet
speziell Anny Dupereys inoffizielle Fanseite (anny-duperey.chez-alice.fr) geballte
Information und zahlreiche Bilder. Dort finden sich auch Hintergrundinfo,
Aktuelles, Sendetermine und ein Forum. Unbedingt
einen Besuch wert.
Sprachbarriere - Sie verstehen kein Französisch? Mir geht es nicht
anders, deshalb hier rechts der Link zur Zusammenstellung aus
verschiedensten französischen Quellen - speziell Interviews - und
weiteres wissenswertes auf Deutsch. (Nicht zu vergessen an dieser
Stelle: Merci beaucoup Laure für Deine sehr freundliche
Unterstützung.) Im Folgenden lediglich ein kurzes Dossier.
Anny Duperey, frühe 1970er
Die deutliche Aussage der französische Fernsehzeitschrift Télé-7-Jours zur Fernsehinszenierung des Giraudoux Dramas La Guerre de Troie n'aura pas lieu (dt.: Der Trojanische Krieg findet nicht statt), 1981:
Die schauspielerischen Leistungen sind rundherum glanzvoll: Man hätte sich als Helena - das Sinnbild der Schönheit schlechthin - keine bessere vorstellen können als Anny Duperey.
Sogar das US-Playboy Magazin ist auf sie aufmerksam geworden und
kürte sie zu einem der »Sex Stars of 1977«.
Vermutlich wegen Ein Elefant irrt sich gewaltig, 1976 (das
Original von Die Frau in Rot, USA 1984; César Nominierung) und
einer Trapez-Vorstellung bei Circus of the Stars im
US-amerikanischen Fernsehen.
Und zumindest die französischen Leser schätzen sie so sehr als
Autorin, dass ihre Bücher zum Teil preisgekrönte Bestseller
geworden sind. Einige liegen sogar in Übersetzung vor und wurden
unter anderem auf Englisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch,
Niederländisch und Chinesisch veröffentlicht.
Die speziell in Frankreich und den frankophonen Ländern sehr
bekannte, bildschöne Schauspielerin ist im Kino, TV und Theater zu
sehen. Oft spielt sie in Fernseh-Miniserien und hat auch schon
wiederholt den 7 d'Or Fernsehpreis erhalten. In Kanada wurde sie
zur besten Schauspielerin des Jahres gewählt und viele weitere
Auszeichnungen nennt sie ihr Eigen.
Eigentlich ist sie aber gerne Theaterschauspielerin. Gut ein
halbes Dutzend Mal ist sie bereits für den Molière nominiert
worden. Sie kommt ja auch vom Konservatorium und nicht aus der
Model-Szene, obwohl man das bei ihrem Aussehen wohl eher nicht
vermutet.
Dabei ist sie sympathischerweise ganz natürlich geblieben. Warum -
beantwortete sie schon 1977, als sich ein Weg nach Hollywood auftat
(Bobby Deerfield, 1977):
Ich werde zwar nie ein großer Star wie »mein Freund« Al Pacino werden - aber das möchte ich auch gar nicht. Starsein verändert den Charakter - ich könnte da von einigen Beispielen erzählen...
[Quelle: Ulla Reimer in Die erfolgreiche Frau mit den vielen
Eisen im Feuer, Cinema 2/1977 und Abendpost 12. November
1977.]
Tatsächlich ist es überraschend, dass sie keine
große internationale Karriere gemacht hat.
Nebenbei - Anny Duperey entstammt einer künstlerischen Familie:
Der Großonkel war der Impressionist Claude Monet, der Vater, Lucien
Legras, ein bekannter Fotograf. [Quelle: Rückseite der
DDR Progress-Starkarte links.]
Die Autorin Anny Duperey
Anny Duperey, frühe 1980er
Die folgenden Ausschnitte stammen aus der deutschen Taschenbuchausgabe ihrer außerordentlich bemerkenswerten und berühmten Autobiografie Der schwarze Schleier des Vergessens (Droemer-Knaur, 1994, ISBN 3-426-75053-8; original Le voile noir, Seuil, 1992). Es ist ihr Versuch den Schicksalsschlag aufzuarbeiten, der ihr ganzes Leben bestimmt: Mit acht Jahren verlor sie ihre Eltern durch einen - nun ja - Unfall. Sie sind im Badezimmer erstickt. Und Anny fand sie dann.
Es ist keine der üblichen Starautobiografien. Man erfährt nichts darüber welche In-Drinks mit welchen In-Leuten in welchen In-Bars z.B. im Spätsommer 1973 angesagt waren. Es ist eine sehr persönliche, offene, beinahe schon nüchterne Aufarbeitung. Ohne Selbstbeweihräucherung, ohne Larmoyanz, manchmal aber auch fast ohne Gnade für sich - und den Leser. Dennoch bleibt genügend Raum für pointierte Gedanken. Das Buch war nicht umsonst wochenlang an der Spitze der französischen Bestseller.
[...] Die Katze ich jetzt habe, kann sich mitten auf den Tisch setzen und ihre Nase in den Teller meiner Kinder stecken, ohne dass ich auch nur im mindesten darauf reagiere. Ich weiß, dass das überraschend sein mag. Die Erklärung dafür ist jedoch ganz einfach: Jahrelang habe ich mein Bett und meinen Teller mit Katzen geteilt, ohne irgendwelche negativen Auswirkungen.
[...] Von ihr [der Großmutter] habe ich das Bedürfnis nach körperlicher Nähe zu jenen Tieren geerbt, die ich gern habe. Und von ihr stammt wahrscheinlich auch meine Überzeugung, dass Tiere ein Anrecht darauf haben, gleichberechtigt am Familienleben teilzunehmen.
Sie waren zwanzig Jahre alt. Sie arbeiteten im selben Fotoladen. Sie mochten sich. Und mein Vater hatte seine hübsche Kollegin gebeten, nach Feierabend für Aktaufnahmen zu posieren, damit er noch Beleuchtungsstudien machen konnte...
Ich weiß nicht, welches künstlerische Resultat diese nächtlichen Sitzungen hatten, jedenfalls hatten sie ein anderes sehr greifbares Resultat: mich.
Das Ende oder die Fortsetzung von Der schwarze Schleier des Vergessens, so bezeichnet sie es selbst, ist Das Glück von einer Katze gefunden zu werden (Scherz, 2000, Fischer, 2008; original Les chats de hasard, Seuil, 1999). Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann: Ein noch persönlicheres Buch von einer Katzenliebhaberin nicht nur für andere Katzenliebhaber. Ebenfalls wochenlang an der Spitze der französischen Bestseller.
Anny Duperey, späte 1990er
[...] Menschen Katzen lieben, bewundern deren Unabhängigkeit, weil sie ihre eigene Freiheit gewährleistet. Sie ertragen keine Beschränkungen, weder bei sich noch bei anderen. Sie sind so stolz, dass sich jene sie lieben, jeden Tag frei für sie entscheiden sollen und jederzeit gehen könnten, ganz ohne verschlossene Türen, Leinen, Verhandlungen. [...]
Ich rannte also zum Apotheker, der immer diskret einen Lachanfall unterdrückt, wenn ich in seinen Laden stürze, denn nachdem ich bei ihm schon Säuglings-Antibiotika für meine Katze und ein anderes Mal Muttermilchersatz für ein Eichhörnchen gekauft hatte, ging es nun um Babybrei für einen Vogel - »Neutral oder mit Vanille-Geschmack?«, fragte er verschmitzt.
Alles für die Katz
(Farm der Tiere):
Das sag ich ja auch immer: Nicht die Katze wird vermenschlicht, sondern der Mensch wird verkatzt. ;-)
Honi soit qui mal y pense - Ein Schelm, der Böses dabei denkt
Anny Duperey, Mitte der 1980er
Bild(er) einer Ausstellung
Der Standdienst auf der Messtechnik-Messe begann
langweilig zu werden, deswegen spielte ich ein bisschen mit dem
Rechner. Im Löschspeicher entdeckte ich alte Dateien,
offensichtlich auch einige vom Einfahren des Videoschnittsystems.
Eines der Bilder zeigte Anny Duperey in der Partyszene von Ein
Elefant irrt sich gewaltig, siehe den Screenshot am Anfang
der Seite. Gerade wollte ich es schließen, als jemand hinter mir
fragte, wie viele Stunden das Zeichnen des Portraits gedauert
hätte. »Sekundenbruchteile, mehr Zeit braucht ein Framegrabber
nicht dazu
«. Nach einigen Sekunden Pause: »Moment,
soll das heißen, die Frau auf dem Bild gibt es in
Wirklichkeit?
« Fassungslos holte der Informatiker seinen
Kollegen, der sie ebenfalls bewunderte. Als sie sich gerade
verabschiedet hatten, fragte eine Stimme im Rücken
»Entschuldigen Sie bitte, wollen nichts kaufen, aber
würde es Ihnen etwas ausmachen das Bild der Frau noch einmal
zu zeigen?
«. Erstaunt dreht ich mich um, drei
Messebesucher nickten mir freundlich zu und betrachteten
anschließend andächtig die Aufnahme. Kaum waren sie nach
ein paar Minuten dankend aufgebrochen ein leutseliger
Verkaufsmanager, Typ Kreuzfahrtkapitän - blauer, gestreifter
Zweireiher, Goldknöpfe, blitzende Jacketkronen, goldene Rolex
... - vom Nachbarstand eines Großunternehmens heran
»Junger Mann, Sie werden doch nicht behaupten wollen,
diese Dame auf dem Bild arbeite in Ihrer Firma, oder?!
«
Überrascht verneinte ich. Aber im Nachhinein betrachtet,
hätte sich Eintrittsgeld mehr bezahlt gemacht als die
Messe selbst.
(Nebenbei: Auch als Bildschirmschoner kann das Foto für einen
Auflauf um den Rechnermonitor sorgen. Selbst im Büro.)
Dreimal dürfen Sie raten an was man denk, wenn man in der
Tiefgarage parkt nachdem man sie einmal in der Tanzszene von
Ein Elefant irrt sich gewaltig gesehen hat.
Belle Hélène - Inbegriff der Schönheit
So blaue Augen
Deine blauen Augen
machen mich so sentimental.
Vorsichtig habe ich mich auf einen Kontakt vorbereitet (so um das
Jahr 15 A.D. ;-) und mich durchgerungen ihrer Agentur zu schreiben.
Überraschenderweise bestand die Antwort aus einer
personalisierten Autogrammkarte und ein paar Zeilen, die
sie selbst schrieb und schickte. Und mir Blitzmerker ist
erst nach den ganzen Jahren aufgefallen, dass sie, zumindest
manchmal, irgendwie verträumt, wenn nicht sogar melancholisch,
wirkt und beinahe hätte ich sie noch darauf
angesprochen...
Farou (Jean Rochefort) zu Fanny (Anny Duperey) in Die
Andere:
Du siehst hübsch, aber auch traurig aus. Bist du denn traurig?
Aber dann bin ich über ihre Autobiografie gestolpert - meine
schlimmsten Ahnungen, die ich in einem vielleicht möglichen
Gespräch ganz vorsichtig hätte hinterfragen wollen (am liebsten
hätte ich sie natürlich zerstreut gesehen!), haben sich leider
bestätigt.
So ganz durch war ich damit aber doch noch nicht ..., für Details
siehe [Anny Time]. Oder, um
es mit Thomas Wolfe in Dunkel im Walde, fremd wie die Zeit
zu sagen:
[...] eine Frau, so schön, dass die Erinnerung an sie das Gedächtnis dessen, der sie sah, auf immer heimsuchen sollte [...].
... und sie sieht gut aus
Anny Duperey, frühe 1990er
Das ist natürlich nur eine Auswahlliste verschiedener
Bilderdienste. Da wären z.B. noch u.a. Flickr.com, Elle.fr,
Femmes.com, Francessoir.fr, Gala.fr, Lefigaro.fr, Leparisien.fr und
Premiere.fr.
Die Fotos findet man meist unter »Editorial«, gegebenenfalls nach
»duperey« suchen.
-
Getty Images (editorial.gettyimages.com; sehr umfangreich)
Dann noch zu guter Letzt ein paar Kaleidoskop Screenshots.
Die [TOUR] führt zu Anny Dupereys Biografie, sowie weiteren informativen Links.