Georgette Heyer
Georgette Heyers Romane sind bislang unerreicht und unübertroffen. Sie ist eine der Begründerinnen des Genres - ohne ihr Werk gäbe es unsere heutigen Romances gewiss nicht. Viele Romance-Autorinnen verdanken ihr die Inspiration (z.B. Mary Jo Putney) zum Schreiben.
In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sogar eines ihrer Bücher, "Die bezaubernde Arabella", mit Johanna von Kozcian unter der Regie von Axel von Ambesser verfilmt, bloß leider hat der Film nur wenig mit dem Roman zu tun, was sehr schade ist.
Pseudonyme
Stella Martin (nur ein einziges Mal benutzt für "Powder and Patch" bei Mills&Boon)Online
Es gibt mehrere Internet-Seiten die sich mit Georgette Heyer befassen, empfehlenswert ist vor allem: Georgette-Heyer-Homepageprivat
Zu ihrem Leben gibt es viele Informationen, sogar eine Biographie wurde über sie geschrieben (The Private World of Georgette Heyer von Joan Aiken Hodge).Georgette Heyer (der Name wird wie das englische Wort "hair" ausgesprochen) wurde am 16.8.1902 in Wimbledon geboren und starb im Alter von 71 Jahren am 5.7.1974 in London. Sie heiratete 1925 ihren Mann, Ronald Rougier, einen Bergbau-Ingenieur, und folgte ihm 1927 für zwei Jahre nach Tanganika, Ostafrika.
Mit siebzehn Jahren schrieb Georgette Heyer - zur Unterhaltung ihres erkrankten Bruders - ihren ersten Roman, Der schwarze Falter (The Black Moth), der zwei Jahre später veröffentlicht wurde - es folgten ungefähr 40 weitere Liebesromane sowie zwölf Krimis. Diese Kriminalgeschichten und all ihre historischen Liebesromane erschienen auf Deutsch, mit Ausnahme des Historicals "The Great Roxhyte", was auch daran liegen mag, dass Georgette Heyer die Veröffentlichung dieses Romans nachträglich zurückrief. Die wenigen (wenn mich nicht alles täuscht vier) Contemporaries aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren, wurden nie übersetzt.
Anders als unsere heutigen Liebesroman-Autorinnen war Georgette Heyer alles andere als stolz auf ihre Arbeit und nicht sonderlich glücklich über ihren Erfolg. Die zurückgezogen lebende Frau mied soweit möglich jeden Kontakt mit ihren Fans, gab keine Interviews und ließ sich nicht fotografieren. Erst Jahre nach ihrem Tod stimmte ihre Familie zu, private Bilder und Aufzeichnungen der Allgemeinheit zugänglich zu machen, so dass wir heute mehr über ihr Privatleben wissen, als Georgette Heyers zeitgnössische Fans.
Qualitätsmerkmale
Georgette Heyers Liebesromane sind unübertroffen und haben bei meinen Reviews bis auf drei Ausnahmen (Ehevertrag, Barbara und die Schlacht von Waterloo und Lord John) durchweg mit der Höchstbewertung abgeschnitten.
All ihre Bücher zeichnen sich durch den amüsanten Schreibstil und die unerreicht sorgfältige Recherche aus. Die Haupt- und Nebencharaktere sind mit viel Liebe fürs Detail und psychologische Nuancen angelegt, es gibt typische Liebesromanhelden, arrogant, selbstsicher und gutaussehend wie den Helden in "Jungfernfalle", genauso wie einen Freddy aus "Damenwahl", der nicht besonders scharfsinnig ist und manchmal sogar ein wenig einfältig, aber dafür das Herz seiner Liebsten mit Liebeswürdigkeit und Zuverlässigkeit gewinnt.
Dass es zwischen den Verliebten bei Georgette Heyer nie weiter als bis zum Kuss kommt, nimmt der Romantik ihrer Liebesgeschichten nichts.Ihre akribische Recherche und der Blick für historische Details sind so vorbildlich wie ihr Stil (mancher heutige Autor könnte sich davon noch eine Scheibe abschneiden) - ihre Schilderung der Schlacht bei Waterloo (Barbara und die Schlacht von Waterloo) ist so gelungen, dass sie, so geht das Gerücht, an der britischen Militärakademie von Sandhurst zur Pflichtlektüre gehört.
Nach einer wunderbaren Zeit im Jahre 1986, als alle Georgette Heyer Romane noch einmal bei Rowohlt als Sonderausgabe zum Stückpreis von 5 DM erschienen, muss man heute, will man einen ihrer Romane erstehen, lange auf Flohmärkten und im Internet suchen und auf den dtv-Verlag hoffen, der in den letzten Jahren sehr liebevoll gestaltete, aber leider recht teure Neuauflagen von Georgette Heyers Romanen herausgebracht hat und weitere plant.
außerdem sind erschienen:
Der Eroberer The Conquerer Der schwarze Falter The Black Moth Der tolle Nick Beauvallet Die spanische Braut The Spanish Bride Königliche Abenteuer Royal Escape Lord John My Lord John
Der eine Teil dieser nicht rezensierten Werke sind zwar ausgezeichnete historische Romane, aber keine typischen Georgette Heyer Romane.
Die Geschichte von Wilhelm, dem Eroberer, der ein Nein von Matilde von Flandern nicht akzeptieren kann, und seines Gefolgsmannes, des edlen Raoul de Harcourt, der sich in die reizende Sächsin Elfrieda verliebt. Doch nach der Schlacht von Hastings scheint Raouls und Elfriedas Liebe keine Chance zu haben ...
Gnadenlos verfolgt von Cromwells Häschern, flüchtet Charles II. von England nach einer verlorenen Schlacht unerkannt durchs Land. Die Rückeroberung der Krone scheint hoffnungslos; jetzt gilt es, nur noch das nackte Leben zu retten. Da kommt unerwartet Hilfe - vor allem von einer schönen Frau, die der junge König nie mehr vergessen wird.
In der höfischen Welt des Mittelalters ist das Schicksal Lord Johns eng mit dem der drei Könige aus Shakespeares Dramen verknüpft, dem grausamen Richard II., Heinrich IV. und Heinrich V. Lord John wird Zeuge ihrer Morde und Verschwörungen, ihrer Kämpfe und Affären. Aber er erlabt auch dasglück der Liebe ...
Lord John ist nur etwas für Hardcore-Fans von Georgette Heyer, deren letzter, unvollendeter (!) Roman es ist.
Die liebliche Diana nimmt sich des schwerverwundeten Mr. Jack Carr an, der nicht wirklich ein Straßenräuber sein kann ... oder doch?
Man nennt ihn den "Schwarzen Falter". Ein Spieler, der seine Schulden selbst bezahlt, ein Schurke der nichts mehr als skandalöse Amouren, Erpressungen und Duelle liebt und selbst vor Mord nicht zurückschreckt. So kennt und fürchtet die noble englische Gesellschaft Ende des 18. Jahrhunderts Seine Gnaden, den Herzog von Andover. Elegant in Schwarz und Silber, geschmückt mit diamanten und begabt mit amüsanter Boshaftigkeit, beherrscht er Freund und Feind, schmeichler und Kumpane. Raffiniert bedinet er sich der Reize seiner schönen Schwester. Unerbittlich verfolgt er seinen bedrängten Schwager mit einer alten Ehrenschuld. Als er jedoch siegesgewohnt die bezaubernde und jungfräuliche Diana auf sein Schloss bringen will, stellt sich ihm mutig Jack Castaires mit blankem Degen entgegen. Denn der aus der Verbannung zurückgekehrte Lord erkennt in dem schwarzen Falter endlich den langgehassten und langgesuchten Feind.Irgendwie war das Buch nie ganz mein Fall, ich weiß auch nicht warum - wahrscheinlich, weil ich den Bösewicht netter fand als den Helden.
Captain Harry Smith, Adjutant im Stab Wellingtons, heiratet auf dem Schlachtfeld direkt nach der Eroberung Badajos eine blutjunge spansiche Adelige, um sie zu beschützen. Dankbar schenkt Juana ihm ihr Herz und folgt ihm im Tross der Armee. John erliegt ebenso rasch dem Charme seiner jungen Frau, doch nach dem Sieg über Napoleon wird ihre Ehe in der Enge der englischen Gesellschaft auf eine harte Probe gestellt ...
Meisterhaft schildert hier die britische Erfolgsautorin die auf wahren Gegebenheiten beruhende Geschichte von Captain John Smith und seiner spanischen Braut.
Der abenteuerlustige Sir Nick Beauvallet hat sich für das ebenso aufregende wie gefährliche Leben als Freibeuter im Auftrag ihrer Majestät, Königin Elisabeth I., entschieden. Er kennt keine Frucht und kein Vorhaben ist ihm zu wagemutig, weshalb er den Beinamen "der tolle Nick" trägt. Doch eines Tages bringt er ein spanisches Schiff auf, dessen bezaubernde Fracht sein gewohntes Leben ernsthaft in Gefahr bringt. Dem Liebreiz und dem Charme der mutigen Dona Dominica, der Tochtes des ehemaligen Gouverneurs von Santiago, die auf dem Weg in die Heimat ist, hat der draufgängerische Freibeuter nichts entgegenzusetzen ...
Eine wundervolle Freibeuter-Liebesgeschichte voller Spannung und Action, die als Vorlage für Errol-Flynn-Filme hätte dienen können.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal ausdrücklich Jacqueline danken, ohne deren Ansporn und tatkräftige Mithilfe diese Seite noch nicht fertig wäre.
Vielen Dank, Jacqueline!Ende
letztes Update: 28.12.03 19:58
von Ute-Christine Geiler, M.A.