Heyer, Georgette: Venetia und der Wüstling

"Venetia" (1958)

rororo TB, 308 Seiten (letzte Neuauflage 1986)

ISBN 3-499-12003-8

Der berüchtigte Lord Damerel erliegt in ländlicher Abgeschiedenheit völlig unerwartet dem Charme der freimütigen Venetia.

Seit einigen Jahren warten die Geschwister Venetia und Aubrey Lanyon in Undershaw darauf, dass ihr Bruder Conway das Soldatendasein aufgibt, um auf dem elterlichen Besitz endlich sein Erbe anzutreten. Durch verschiedene Umstände war es Venetia nicht möglich, ein normales gesellschaftliches Leben zu führen, weshalb sie nahezu unbedarft zu einer bezaubernden jungen Frau herangewachsen ist, die das Leben außerhalb ihrer Umgebung nur aus Büchern kennt. Die ländliche Ruhe wird jäh unterbrochen, als Lord Damerel - der als berüchtigter Wüstling gilt - seinem angrenzenden Besitz einen überraschenden Besuch abstattet. Ein Reitunfall des kränklichen Aubrey führt zu einer intimen Bekanntschaft des Geschwisterpaares mit dem berüchtigten Lord. Besonders Venetia’s Unschuld, gepaart mit einem humorvollen Verstand und frischem Charme verführen Damerel immer wieder dazu, seinen Aufenthalt zu verlängern. Obwohl Venetia sehr viel über seine Vergangenheit erfährt, ist sie keineswegs schockiert, denn hinter der Fassade des Lebemannes entdeckt sie ein gütiges Herz und einen wachen Verstand. Ihre Romanze nimmt ein jähes Ende, als eine junge Frau in Undershaw erscheint, die sich als Conways Ehefrau zu erkennen gibt und Venetias Onkel Damerel deutlich macht, dass er wegen seiner zweifelhaften Vergangenheit jeden Gedanken an Venetia aufgeben müsste. Damerel glaubt schließlich selbst, dass er nicht gut genug für Venetia wäre - sie sogar durch eine Heirat ruinieren würde - und wendet sich von ihr ab. Die enttäuschte Venetia heckt deshalb einen unkonventionellen Plan aus, um ihren Liebsten zurückzuerobern: ihr eigener Ruf soll möglichst schnell und möglichst gründlich ruiniert werden. Doch erst ein unerwartetes Zusammentreffen mit ihrer totgeglaubten Mutter wendet alles zum Guten.  

Farbige Charaktere, prickelnde Dialoge und eine sprühende Romanze machen dieses Buch zu einem wahren Lesevergnügen. Allerlei treffend geschilderte Nebenfiguren sorgen für kurzweilige Unterhaltung. Auch wenn dieser Roman nicht mit zahlreichen Verwicklungen aufwarten kann, so führen doch einige verblüffende und überraschende Geschehnisse zu einem amüsanten Happy-End.    


Letzte Änderung: 10.03.00 18:25:28
© Das Bücherregal & Jacqueline Meintzinger