Heyer, Georgette: April Lady
"April Lady" 1957
rororo TB, 2023, 217 Seiten, DM 5,00, derzeit nicht lieferbar
In der Ehe von Lady Helen kriselt es, obwohl sie ihren Mann liebt.
Lady Helen liebt ihren Mann von dem Moment, als sie ihn zum ersten Mal traf, von ganzem Herzen. Und ganz London weiß, dass Lord Cardross vom selben Moment an nur noch Augen für sie allein hatte - ganz london aber sie eben leider nicht. Und da liegt das Problem. Die ein wenig naive Lady Helen glaubt nämlich, dass ihr Mann um ihre Hand angehalten hat, weil sie ihm passend erschien (!), eine Überzeugung, in der sie von ihrer nicht mit großen Geistesgaben gesegneten Mutter und ihrer impulsiven Schwägerin Letty bestätigt wurde. Und dann hat sie auch noch ihrem zwar charmanten, aber am Spieltisch vom Pech verfolgten Bruder Lord Pelham gegen den ausdrücklichen Wunsch ihres Ehemannes wieder einmal ihr Nadelgeld geliehen, weshalb die Schublade ihres Schreibtisch vor unbezahlten Rechnungen und Mahungen überquillt. Das bleibt natürlich auch ihrem Gatten nicht verborgen, in dem langsam der Verdacht reift, seine bezaubernde Frau habe ihn, wie alle Welt sagt, nur wegen seines Reichtums geheiratet. Zu seinem Kummer trägt auch seine ungestüme Schwester bei, die sich in einen völlig unpassenden Bewerber verliebt hat und alles daran setzt, ihren Bruder dazu zu bringen, dem gewissenhaften Mr. Allendale zu erlauben, um ihre Hand anzuhalten. Die Fronten zwischen den beiden Ehegatten verhärten sich durch allerlei Missverständnisse weiter, bis sich schließlich alles in einem turbulenten Finale aufklärt ...
Ein spritziger Unterhaltungsroman, in dem vor allem Lady Helens Bruder und seine Freunde für Lacher sorgen. Ungewöhnlich an diesem Buch ist, dass er da beginnt, wo andere Romane aufhören, und dabei beginnen dort doch eigentlich erst die Probleme. Mit gewohntem Können führt die Autorin die Hauptcharaktere auch hier sicher durch allerlei Schwierigkeiten zum erlösenden Happy-End.
Letzte Änderung: 05.09.99 11:53:08
© Jacqueline Meintzinger