Der Weg in
die Gegenwart
01 Kultur
angepackt |
|
04 Sorge um Häuser
Eingriffe in das Stadtbild während der 60er Jahre
Die Zerstörung der barocken Stadtanlage wurde wohl nicht
zu Unrecht befürchtet, als in den 60er Jahren zunehmend in die historische
Bausubstanz eingegriffen wurde und Gebäude entstanden, die man als wenig
stadtbildverträglich bezeichnen kann.
Zu ihnen gehört nicht nur die Thalerei an der Inneren Brucker Straße,
die die Stadt 1965 großzügig ihren Künstlern überließ
und wenig später zum Abriss freigab. Mit einer mehrstündigen spontanen
Hausbesetzung protestierten damals Bürger gegen diesen Eingriff.
Ein weiteres markantes Beispiel unter vielen, die man wachen Auges überall
entdeckt, ist das Anwesen Hauptstraße 47 an der Ecke Heuwaagstraße,
das als das älteste der Erlanger Neustadt galt. Die Fassade ist in Erinnerung
an diese Bedeutung mit einem aus Sandstein gehauenen Brandenburger Adler geschmückt.
Das Wappentier konnte gerettet werden und einen Straßenzug weiter in das
Eckhaus zur Kuttlerstraße hin versetzt werden.
![]() |
Der Brandenburger Adler am falschen Platz. |
Die Stadtregierung der 60er Jahre wollte die Neubauten dreistöckig
und damit ein Stockwerk höher als die bestehende Gebäude errichten
lassen. Das hätte eine Veränderung des gesamtes Stadtbildes mit sich
gebracht. Kaum vorstellbar angesichts des heutigen idyllischen Winkels Schiff-,
Theater- und Kirchenstraße, dass dort einmal der Bau eines Parkhauses
vorgesehen war.
Erst nach 1972 trat eine Wende in der Sanierungspolitik ein. Im Dialog mit einer
aufgeschlossenen Stadtverwaltung konnten Besitzer ihre teilweise außen
wie innen trostlos aussehen Häuser auf Vordermann bringen. Ein wachsames
Auge auf die Sanierungsvorhaben hatte die Bürgerinitiative Nördliche
Innenstadt.
Copyright für "1000 Jahre Erlangen": Erlanger Nachrichten
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |