Spielball der Mächte
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Urkunde regelte die Steuerhoheit |
07 Kriege der Markgrafen |
01 Urkunde regelte die Steuerhoheit
Schenkung an das Stift Haug in Würzburg war der Anlass für die erste schriftliche Erwähnung Erlangens
Heinrich II. setzte als Herrscher nicht nur durch die Gründung
des Bistums Bamberg auf die Kirche als eine wichtige Säule seiner Macht;
er begünstigte im Laufe seiner Regierung durch Schenkungen zahlreiche kirchliche
Einrichtungen.
Einer solchen Schenkung verdanken wir die erste schriftliche Erwähnung
der Siedlung Erlangen. Sie gibt 2002 Anlass, "1000 Jahre Erlangen"
zu feiern, dazu noch "1000 Jahre Herzogenaurach", denn auch die Nachbarstadt
im Aurachtal taucht in derselben Urkunde erstmals auf.
Erlangen gehörte damals zum Besitz der Forchheimer Martinskirche und wurde
mit ihr an das Stift Haug in Würzburg verschenkt. Die Steuern aus diesem
Besitz fielen also künftig dem Stift und nicht mehr dem Reich zu. Heinrich
II. stellte die entsprechende Urkunde wenige Wochen nach seiner Krönung,
also im Frühsommer 1002, aus - einen genauen Tag gibt der Text allerdings
nicht - an (sehr praktisch für die Stadt heute, denn man kann guten Gewissens
das ganze Jahr über feiern).
"Villa Erlangen", also Dorf oder Siedlung Erlangen heißt es
im Text. Etwas merkwürdig ist, dass die Urkunde neben der Ortsbezeiehnung
auch noch eine doppelte Quadratmeile entlang der Schwabach von der Mündung
des Flüsschens in die Regnitz nach Osten aufführt - ein Gebiet, für
das es offenbar noch keinen Namen gab und das bisher zu den königlichen
Wäldern von Forchheim (nördlich der Schwabach) und Herzogenaurach
(südlich der Schwabach) gehörte. Eine doppelte Quadratmeile östlich
der Regnitz - das Gebiet umschreibt genau den Platz, in dem die Erlanger Innenstadt
samt dem Burgberg liegt.
Wenn diese Gegend 1002 noch keinen Namen trug, wo befand sich dann die "Villa
Erlangen"? Die Antwort darauf muss heißen: im heutigen Stadtteil
Alterlangen. Die neuesten Erkenntnisse der Erlanger Geschichtsforschung lassen
nur diesen Schluss zu. Erlangens Anfänge liegen westlich der Regnitz, und
um 1002 waren die Alterlanger wohl dabei, den Raum östlich des Flusses
in ihre Siedlung einzubeziehen.
Wie so oft, entwickelte sich die Tochtersiedlung rascher, und so nannte man
das spätere Erlangen bald Großenerlangen, während die "Mutter"
zur eindeutigen Unterscheidumg Wenigen- oder Kleinererlang. Schließlich
setzte Sich aber der Name Alterlangen durch, der allein schon die Ursprünge
Erlangens eindeutig dorthin verlegt.
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