Kommentare etc. bitte an mich.
Dies ist eine kritische Auseinandersetzung mit der derzeitigen Praxis, die Demokratie mit ihren eigenen Mitteln auszuhöhlen, aufgezeigt an den jüngsten - von Amerika diktierten - Gesetzen, die sich um die Rechte zur Verwertung von Informationen ranken.
Es wird versucht, mögliche Lösungen, Abhilfen, Gegenmaßnahmen vorzuschlagen.
Dieser Artikel ist noch nicht vollständig (kann es wahrscheinlich auch nie werden); es fehlt mindestens noch an Links zu den relevanten Stellen im Netz, und einige tiefschürfende Erklärungen fehlen auch noch (die sich jedoch schon an anderer Stelle im WWW finden lassen, wobei meine bescheidene Linksammlung helfen kann). Aber das Thema ist zu wichtig, als daß man es weiter als unerkanntes U-Boot unter der Oberfläche halten darf!
Anlaß zu dieser Meinung ist, daß ich feststelle, daß in der Politik immer mehr Entscheidungen getroffen werden, die, wenn man sich umhört, kein Mensch jemals so gewollt oder gebraucht hat.
Ein Beispiel aus der Vergangenheit:
Zu dem Folgenden stelle klar: die folgenden Äußerungen sind nicht als Anti-Amerikanismus zu verstehen. Ich bin den Amerikanern (insbesondere den Kriegopfern) für immer dankbar, daß sie uns vom Dritten Reich erlöst haben. - Erstes Aber: sie waren nicht allein, z.B. waren da u.a. noch die Russen... Zweites Aber: das heißt nicht, daß ich vor lauter Dankbarkeit mein Hirn abschalte und fürderhin alles gut finde. - Ich kann nichts dafür, aber es sind "zufällig" eben die Amerikaner, die uns Gesetze nach deren wirtschaftlichen Interessen aufzwingen wollen. Das könnte jede andere Nation auch sein; und ich würde mich trotzdem dazu äußern. Ich äußere mich zur Sache, nicht anti-amerikanisch. Ist das hoffentlich jetzt klar?! - Und wer "die Amerikaner" sind, wird im Folgenden konkretisiert.
Weitere Beispiele aus der jüngsten Zeit (Ende 2002) sind:
Die weltweite Zwangs-Einführung von Kopierschutzeinrichtungen in alle möglichen Geräte wie PCs durch amerikanische Lobby-Arbeit (TCPA, DRM, Palladium).
Der gleichzeitig durch amerikanische Lobby-Arbeit gesetzlich verordnete Maulkorb für die Erforschung von (Kopierschutz-)Algorithmen (DMCA).
Die Einführung von Software-Patenten, die es ermöglichen, "jeden Mist" patentrechtlich zu verbarrikadieren, um so den Markt zu monopolisieren.
Alle diese Aktivitäten greifen ineinander und dienen dazu,
Durch die neuen Gesetze werden auch solche Praktiken rechtsgütlig, wie sie Microsoft bei seinen Lizenzen heute schon (genauer: heute noch illegalerweise) betreibt: durch Öffnen des Software-Pakets verpflichtet man sich zur strikten Einhaltung des innen im Software-Paket enthaltenen End User Licence Agreements (EULA), die man aber vorher nicht studieren konnte...!
Zu solch einem dreisten Humbug kann man nur Nein! sagen! - Ganz egal, ob das gesetzlich ist (wird) oder nicht.
Die Folgen, die sich durch diese (in diesen Wochen Ende 2002/Anfang 2003 durchgebrachten) Gesetze ergeben (werden), kann der Verbraucher auf der Straße nicht im dem Maße einschätzen, daß er aufwacht und dagegen protestieren würde. Diese Gesetze wurden die letzten Jahre klammheimlich von den Amerikanern durch den Kongreß "gelobbiet". Gleichzeitig wurden mit Hilfe mehrere-hundert-Millionen-Dollar-schwerer Etats Organisationen geschaffen, die die anderen Regierungen dieser Welt zur Übernahme entsprechender Gesetze "ermutigt" und "beratend" "unterstützt" haben.
Wohlgemerkt: diese Gesetze wurden nicht übernommen, weil das Volk den Politikern bestätigt hat (durch Wahl) "ja, das wollen wir", sondern unsere (EU-)Politiker haben die Aktivitäten der Amerikaner vor dem Volk verschwiegen und nicken deren Vorhaben in diesen Tagen brav ab. - Einige Zeit später müssen dann diese EU-Verordnungen in "nationales Recht" "umgesetzt" sein/werden. Unsere Legislative ist also nicht mehr vom Volk gesteuert, sondern fremdgesteuert, sowohl auf EU-Ebene (durch Amerika) als auch auf nationaler Ebene (durch EU)!
Davon bekommt der Verbraucher auf der Straße erst die Auswirkungen mit, wenn es zu spät ist, wenn nämlich z.B. die neu gekaufte CD im (im jahrelange zufriedenstellend gelaufenen CD-Spieler) zu Spinnen anfängt, und der Händler sie nicht zurücknehmen will, weil sie ja nicht "defekt" ist...
Beispiel: Eine CD wird bestenfalls dann als "defekt" zurückgenommen, wenn auf der Verpackung bzw. der CD das "CD"-Logo aufgebracht ist; damit wird behauptet, die CD sei standardkonform; ist sie es nicht, weil diverse "Kopierschutz-Mechanismen" das CD-Format verkrüppeln, dann kann man den Vertreiber der CD verklagen, bzw. auf Rücknahme bestehen. - Wer allerdings eine CD kauft, die das CD-Logo nicht enthält, braucht sich über nichts wundern, und hat auch keinerlei Ansprüche... Fazit: beim Kauf einer CD immer auf das CD-Logo auf der CD selbst (!) achten; das geht übrigens nur, wenn man die CD "mit den Händen anschauen" kann, das geht also nicht beim Internet-Verklapper, sondern nur beim lokalen Händler im Laden!
Weiterführende Links zum Thema:
Heise-Newsticker: "Das neue Urheberrecht, die "Un-CDs" und die Privatkopie",
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-20.04.03-001/
Heise c't: "CD-Schutz kontra Verbraucherschutz",
http://www.heise.de/ct/03/07/136/
Heise-CD-Register: "Un-CDs, nein danke!",
http://www.cd-register.de/; bietet Suche, Statistik, Neu-Eintrag,
Tips und Forum zu von Lesern weitergegebenen Informationen bzgl. einzelner
CDs.
Parteien degradieren vor dem stärker werdenen Einfluß von Lobbyisten zu einem politischen Kasperltheater, das zwar fernsehtauglich ist, aber das Stimmvieh letztlich für dumm verkauft.
Ich habe allerdings nicht die Hoffnung, daß der Quatsch auf EU-Ebene jemals wieder rückgängig gemacht wird. Mein Eindruck ist einfach, daß zwischen uns, dem Stimmvieh, und den EU-Großkopferten zu viele Schichten Politiker und Industrie-Lobbyisten sitzen... Das einzige, was in der Politik heute noch hinsichtlich Entscheidungsfindung und Gesetzgebung wirkt, ist nicht mehr die einzelne Stimme am Wahltag, sondern organisierte und teuere Lobbyarbeit, mit der unsere Politiker während ihrer gesamten Ligislaturperiode tagtäglich belutschert ("unterstützt") werden, Stichwort "Informations-Frühstück": lecker Futter in schönem Ambiente ist auch eine Form der Bestechung...! Und das Futter zu essen ist auch eine Form der Vorteilsnahme! Und nebenher werden sie dann informiert respektive instruiert.
Das wäre ja ansich noch nicht soo schlimm (wenn diese subtile Art der Bestechung wohl eingebürgert ist, kann man nur mithalten indem man mitmacht... Die Politik wehrt sich ja nicht gegen diese subtile Art der Korruption, sondern läßt sich weiter verköstigen), denn es steht wohl jedem offen, unsere Damen und Herren Politiker mit feinem Speis und Trank bei Laune zu halten... Nur, die Industrie-Lobbyisten halten das finanziell länger durch, weil bei ihnen die Milliarden vorbeifließen; davon läßt sich manch fürstlich Mahl abzweigen. - Wenn ich aber mein Gehalt so ansehe, habe ich schlechte Karten, etwas zu erreichen.
Deswegen werden Verbraucherverbände für das niedere Volk immer wichtiger. - Nur, man muß ihnen halt beitreten und/oder sie unterstützen... (damit diese die Industrie-Lobbyisten mit ihren eigenen Waffen (Geld! Und daraus ableitbar: Durchhaltevermögen) schlagen können, sprich: auch Informations-Frühstücke ausrichten können)! Als guter deutscher Michel braucht man sich sonst über nichts mehr wundern oder gar beklagen...
Dies ist übrigens kein Aufruf zur Korruption. Es ist nur die logische Konsequenz daraus, daß Politiker solche Industrie-Lobbyisten-Empfänge überhaupt besuchen!
Nun, Verbraucherschützer/-Verbände gibt es nun auch schon länger, aber man muß sie in Zukunft besser unterstützen. Im Falle von DCPA, DRM & Co sind diese erst vor kurzem entstanden, und die breite Öffentlichkeit läßt sich kaum dafür sensibilisieren: "Naja, dann mach' ich das halt mit, kann ja eh nichts tun..., ich hab' ja nichts zu verbergen und Windows benutze ich ja sowieso... Ach, es gibt noch andere Betriebssyteme, soso, aha... (GNU/Linux, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, BeOS, Netware, OS/2, Solaris/SunOS, SCO, GNU/Hurd, Amiga, AIX, BS2000, ...)", und ziehen sich ihre Deutsche-Michel-Schlafmütze wieder über Augen und Ohren.
Dies war meine Analyse, wie es zu DCPA, DRM & Co überhaupt kommen konnte. Im Folgenden geht des darum, zu erklären, was an DRM & Co so gefährlich ist.
Momentan (2002-12-23) gibt es hier lediglich eine kleine Linksammlung; ich bitte darum, etliche dieser Links zu verfolgen und zu Ende zu lesen und sich darüber Gedanken zu machen, was eine flächendeckende Einführung des Systems für einen selbst bedeutet (Musik, Video, Dokumente, digitale Kommunikation), und was es für Menschen bedeutet, die an diesem Big-Brother-System nicht teilnehmen können/wollen.
Links in der c't (http://www.heise.de/ct/), genauer im Heise-Newsticker (http://www.heise.de/newsticker/):
Lizenzen für die Wissensgesellschaft
Zur aktuellen Auseinandersetzung um geistiges Eigentum, Copyright, Digital Rights Management (DRM) und die Novellierung des Urheberrechts in Deutschland siehe auch:
Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI, http://www.dini.de/)
Institut für Rechtsfragen der Freien
und Open-Source-Software (ifross, http://www.ifross.de/)
Prozess gegen DVD-Hacker beendet
US-Gericht: Das Internet verlängert nicht den Arm der Justiz
Chat am Freitag: TCPA und Palladium -- Fluch oder Segen?
Anti-TCPA-Site, http://antitcpa.alsherok.net/tcpalist.php
Ein Artikel von John Gilmore, der zeigt, was die TCPA-Befürworter
vorhaben (direkt beklemmend):
Boing Boing: A Directory of Wonderful Things
Lokale Kopien:
freiheit_privatkopie_gilmore_de.txt (deutsch),
freiheit_privatkopie_gilmore_en.txt (english)
STOP1984, Gute Informations-Site, die die Auswirkungen
von TCPA, LSSI und CCTV auf die Endanwender darstellt.
Beklemmende Aussichten...
die Informationen über CCTV sind
noch im Aufbau;
Der Artikel über LSSI zeigt auf, wie sich
Spanien im Netz-Faschismus übt, und wie dieses Gesetz jeden
treffen kann...
Und den Artikel über TCPA sollte man ganz zu
Ende lesen, denn die erste Hälfte klingt noch einigermaßen
harmlos, aber dann geht es los...
Die Musikindustrie pflegt ihre Feindbilder
Preparing For The Digital Dark Age,
A two-page response to Steve Levy's MSNBC article about
Microsoft's "Palladium" concept of total system security. In
particuar, the article questions the need for (and Microsoft's
ability to deliver) such a thing, and the larger implications
about social control and censorship.
Operation ENDURING VALENTI, Hintergründe und Organisatoren des Grauens
Die folgenden Seiten sind bitte mit wachem Verstand zu lesen! "Trusted Computing" heißt nicht, daß ich als Endbenutzer meinem Rechner/Video-Recorder/etc. besser vertrauen kann, sondern daß die Industrie meinem Rechner/Video-Recorder/etc. besser vertrauen kann bei der Durchsetzung deren Interessen! Der Begriff "Trusted Computing" ist Irreführung der Verbraucher! Die Bilder deuten es schon an: überall der große Schlüssel, der fremdgesteuert alle möglichen Geräte verriegelt... "Trusted Computing" ist Big Brother auf jedem Gerät! (Ja, sogar Lautsprecher und Kopfhörer werden konsequenterweise betroffen sein!)
Trusted Computing Platform Alliance (TCPA, http://www.trustedcomputing.org/)
Mit Wettbewerb und Party gegen Software-Patente
"Patentverletzungsprogrammierwettbewerb"
"Appell an die Bundesregierung" (bitte unterstützen/unterzeichnen)
des
Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur e.V.
FFII, http://www.ffii.org/)
Creative Commons (http://www.creativecommons.org/), eine neue Lizenzierungsplattform für geistiges Eigentum. Creative Commons bietet Musikern, Autoren, Fotografen und Filmemachern die Möglichkeit, sich für ihre Werke eigene Nutzungslizenzen zusammenzustellen. Dadurch sollen Kreative ermutigt werden, der Allgemeinheit so viele Nutzungsrechte wie möglich zur Verfügung zu stellen. S.a. Stichwort RDF-Daten, (http://www.w3.org/RDF/)
© 2001 ich Created: Son Dez 22 16:44:37 MET 2002 Last updated: Mon Apr 21 19:58:40 CEST 2003 EOF