Unterwegs
Der Weg ist das Ziel!
Der Weg ist vorgezeichnet...
Das passiert abseits der ausgetretenen Pfade, also einfach so nebenbei, ohne großes Zutun.
Der Weg und besonders das Ziel sind natürlich eh klar (siehe Bild rechts). Warum sich also auch noch aufregen? Schließlich ist das Universum die letzten knapp vierzehn Milliarden Jahre ganz gut ohne uns zurechtgekommen.
Alles Party, oder was?
Das ist mal eine coole Retro-Party. Ich liege unter
dem Tisch, um mich herum leuchtend bunte Gestalten in Dr. Martens
Sicherheitsschuhen. Ein Typ stellt Fragen, die man gerne bei einem
Filmriss so stellt - Name, Datum, Adresse ... (Wobei die Frage nach
dem Datum im Urlaub auch nicht ganz ohne ist ;-)
Moment mal - da war doch was: Ich habe den Frühstückskaffee
getrunken und bin wohl, vom Morgengrauen (engl.: morning horror ;-)
übermannt, bewusstlos vom Stuhl gerutscht. Jetzt bin ich wieder
online - die Typen sind der Notarzt mit Rettungssanitätern. Es
fühlt sich nicht ernst an, das EKG ist ok, der Blutdruck kommt
wieder und die Fragen kann ich offensichtlich zufriedenstellend
beantworten. Aufstehen geht ohne Probleme, doch ich bestehe auf
einen Testlauf. Und - tatsächlich im Sitzen flattert der
Kreislauf wieder. Das ist auch zu viel für den Notarzt, er
sackt mich ein. Toller erster Urlaubstag!
»Club Med« in Bad Steben im Spätsommer 2022
Krankes Haus
Du liegst gefesselt rücklings auf dem Bett.
Nackt. Die Beine leicht gespreizt. Sechs attraktive junge Frauen im
reinem, unschuldigem Weiß stehen um dein Bett gruppiert. Eine
kniet sich zu dir aufs Bett. Walkt intensiv deinen Oberschenkel.
Die Innenseite langsam vom Knie bis zum Schritt. Die andern sehen
ihr aufmerksam zu und bei jedem erregtem Pulsen von dir feixen sie.
Dann hat sie ihr Ziel erreicht und befriedigt beugen sich alle vor.
Sie hat ihre Sache gut gemacht: Auf dem Bildschirm des
Ultraschallgeräts ist der Thrombus gefunden. (Das das mit den
Pulsen hat sich auch noch geklärt. Eine der EKG Leitungen
hatte sich in der Verkabelung und den Infusionsschläuchen
verheddert und dabei eine Elektrode gelöst ;-)
Und dann kann dir nach dem Krankenhaus am Rand der der Stadt nur
noch das Sanatorium helfen!
Achtung: Zebrastreifen
Da habe ich mir nach einigen Goldhamstern auch zwei
Mäuse - eine weiß und eine schwarz - zugelegt. Das Gitter
des Goldhamsterkäfigs war aber zu weit für sie, so dass
sie die Wohnung unsicher machten. Deswegen wurden sie inklusive
Käfig ins Freie verbannt. Was ihnen anscheinend zusagte, denn
nach ihren Touren kamen sie immer wieder in ihren sicheren
Käfig zurück und blieben auch weiterhin zutraulich.
Einige Zeit darauf sprach uns der gesellige Nachbar mit
zittriger Stimme an. Erst, so berichtete er kreidebleich,
wäre er nur etwas beunruhigt gewesen, als ihm schwarze
Mäuse um die Füße huschten. Nun jedoch sei
eine weiße Maus auf seiner Altglastonne gesessen und
hätte ihn mahnend angesehen. Feierlich verkündete er, er
werde ab sofort keinen Alkohol mehr anrühren.
Gottes eigenes Land
Detroit im Winter, Messestanddienst auf der SAE. Ein
US-Kollege sollte mich dort am Flughafen abholen und sich
inzwischen um ein Hotel kümmern. Davon weiß ich noch gar
nichts. So falle ich der Einreisebeamtin gleich auf. »Sie
wollen doch nicht behaupten, dass Sie hier Urlaub machen wollen!?
« und das Sturmgewehr des Wachpostens schwenkt schon mal
in meine Richtung.
Detroit - da sollte mich die rhetorische, aber nicht unbegründete
Frage des kalifornischen Fahrers »Ihr habt schon dafür
Verständnis, dass ich in diesen Vierteln nicht bei jeder roten
Ampel anhalte?
« nicht weiter wundern.
Tramper-Monats-Ticket 1985
Friesisch herb
Deutschlandweit mit dem Tramper-Monats-Ticket unterwegs. Wegen der Streckenlänge ging es in den hohen Norden nach Sylt. Mehrkosten sollten natürlich nicht entstehen. So musste eine Erdgrube für die Übernachtung herhalten. Die windige Nacht und der Drang nach Körperhygiene machten das Aufstehen gegen 5 Uhr leicht. Also zum Bahnhof gepilgert. In der Toilette mit dem Daumen am Wasserhahn wurde das Spa Erlebnis nachgeholt. Es stand wirklich alles unter Wasser, aber wir waren sauber und erfrischt. Mit verdutzten Frühpendlern fuhren wir zum Kaffee trinken nach Hamburg.
Rat mal wer zum Essen kommt?!
Die französische Kollegin flog uns mit ihrer
Rennsemmel durchs nächtliche Paris. Mit einem Tempo in engen
Gassen, wo ich wohl mein Mountain Bike sicherheitshalber geschoben
hätte.
Im Nobelrestaurant versuchte ich etwas hilflos die französischen
Gerichte zu entziffern, als ich verblüfft über die Gerichte
»Apfelstrudel« und »Bratwurst« stolperte. Ja,
wirklich auf Deutsch! Der Kellner riss meinen Chef ebenfalls aus
dem Grübeln als er fragte - vermutlich wegen der roten Haare
und der auf Englisch geführten Konversation - ob wir den Iren
seien. Die zögerliche Antwort, dass wir aus Deutschland
kämen, führte fast zu tumultartigen Zuständen.
Überschwänglich und mit lauter Stimme machte der Kellner
das ganze Restaurant nachdrücklich auf die »Guten Freunde
aus Deutschland« aufmerksam und eine mehrköpfige Combo
kam zum Tisch und geigte uns extra ein Ständchen. Endlich fand
ich zur Bestätigung meiner Vermutung eine weiß-blaue
Flagge. (Nein, nicht die mit bayerischem Rautenmuster.)
Night Rider
Des nächtens mit dem Kollegen um Paris unterwegs. Vom Landhotel südöstlich der Metropole unternahmen wir einen Abstecher zu einem gemeinsamen Bekannten, gut 50 km nach Fontainebleu. Bei der Rückfahrt war es tiefste Nacht, in der wir uns hoffnungslos verfranzten und im Nirgendwo an einem Acker strandeten. Neben dem Auto in sternenklarer, aber stockfinsterer Nacht, hatte ich das zwingenden Gefühl, dass das Hotel höchstens 2,5 bis 3 km »halbrechts« von uns sein müsse. Ungläubig folgte der Kollege den entsprechenden Pfaden (nicht notwendigerweise geteert ;-) und nach 2,7 km rollte unser Auto auf den Hotelparkplatz. Und nach der Frage, ob ich denn im Herbst immer in den Süden flöge und im Frühjahr zurück, hatte ich den Titel Ober-Pfadfinder h.c. weg.
History is a Bunk
Der eiserne Vorhangs war kaum weg, da machten sich die
Kommilitonen auf nach Prag und stellten übereinstimmend
verblüfft fest, dass dort die Traumfrauendichte an die 100
Prozent ging.
In der Goldenen Stadt waren eigentlich noch die staatlichen
Wechselstuben verpflichtend, aber es setzte sich ein älterer
Mann an unseren Tisch am Wenzelsplatz und wollte privat tauschen.
Das war uns aber das Risiko nicht wert. Verwundert über seine
gewählte Ausdrucksweise fragte ich, woher die exzellenten
Deutschkenntnisse denn kämen, und erhielt mit einem
verschmitzten Lächeln die Antwort »aus dem
KZ
«.
Die DDR und ich haben sich schließlich lachend auf
DM 30,- geeinigt
Vom Sozialismus lernen, heißt siegen lernen
Denn im Winter 1990, nicht lange nach dem Fall der Mauer, wollte ich
mir Dresden ansehen. An der Geldwechselstelle gleich hinter der
Grenze fragte mich die Beamtin angesichts des 50 Mark Scheins
amüsiert, ob ich denn die DDR aufkaufen wolle.
Um mich nicht in der fremden Großstadt zu verzetteln, beabsichtigte
ich außerhalb zu parken und mit den Öffentlichen in die Innenstadt
zu fahren. Verblüfft passierte ich auf einmal die Semper Oper und
den Zwinger, die man man wohl nicht auf der grünen Wiese gebaut
hatte.
Trotzdem verfolgte ich den ursprünglichen Plan und parkte an einer
Straßenbahn Endhaltestelle. Dumm nur, kein Fahrkartenschalter oder
-automat war zu sehen. So stieg ich in einen Wagen ein und fragte
den Fahrer entschuldigend, wie ich denn an eine Fahrkarte käme. Was
bestimmt ein halbes Dutzend Fahrgäste veranlasste mir - dem Wessi -
freudestrahlend eine ihrer Fahrkarten anzubieten.
Die [TOUR] führt zur Bundeswehr Y-Tours Erlebnisseite.