Bundeswehr, Bw - oh weh!
Vom Bettenbau
Cool, aber rosa Litzen?!
Die von Feldjägern begleitete Bahnfahrt durch halb Deutschland endete nach mehr als sieben Stunden abends im Bahnhof gut zehn Kilometer von der Bundeswehr Kaserne entfernt. Niemand erwartete die neuen Rekruten. Etwa eine Stunde später glückte es ihnen doch noch den Transfer zu arrangieren. Während der mehrstündigen Personaldatenerfassung wurden belegte Brote (zwei Stück) und gesalzener Tee (unbegrenzt) gereicht und - es fand sich sogar eine Schlafgelegenheit, allerdings war es dann schon früher Morgen.
Herzlich willkommen - Dein Land braucht Dich!
Dabei war die Wehrgerechtigkeit bei der (leider zu spät!) abgeschafften Wehrpflicht an sich schon eine Lachnummer. Und schließlich hat mir das nicht freiwillige und nicht soziale überlange Jahr ja auch nicht geschadet... Oder doch - [Y-Tours]? Immerhin weiß ich seitdem wenigstens wie man Betten baut.
Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt - und damit allem im Wege
Bahn frei!
Authentischer(?) Funkverkehr zwischen dem Flugzeugträger USS
Enterprise (USS) und einem Radarkontakt (Echo)
[nach: P.M. 5/1999, S. 16]:
USS: Bitte ändern Sie Ihren Kurs um 15 Grad nach Norden, um
eine Kollision zu vermeiden.
Echo: Empfehle, Sie ändern Ihren Kurs um 15 Grad nach Süden.
USS: Hier spricht der Kommandant eines US-Kriegsschiffes. Ich
wiederhole: ändern Sie Ihren Kurs!
Echo: Nein, Sie ändern Ihren Kurs.
USS: Dies ist der Flugzeugträger Enterprise. Wir sind ein sehr
großes Kriegsschiff der US Navy. Ändern Sie Ihren Kurs - und zwar
jetzt!
Echo: Nein, wir sind ein Leuchtturm.
Militärische
Korrektheit
Hier einige Beispiele aus dem Taschenbuch für Wehrausbildung -
Ausgabe Heer bzw. der Zentralen Dienstvorschrift
(ZDv).
Einstmals in der ZDv: Bei hereinbrechender Dämmerung ist mit
Dunkelheit zu rechnen
.
ZDv: Bei Wassertiefen ab 1,20 m ist selbständig mit
Schwimmbewegungen zu beginnen.
Funksprechbetrieb, F 65, Abschnitt 331:
Anruf: »Löwe an alle, wie hören Sie mich, kommen.«
[...]
Mögliche Antwort: »Hier Tiger, ich kann Sie nicht aufnehmen,
Ende.« ([Wenn] die Worte [...] nicht zu hören oder zu verstehen
[sind].)
Philosoph in Uniform: Ein Unteroffizier nach der
Stubeninspektion: »Alles ist ordentlich, sauber und
vorschriftsmäßig. Aber irgendwie - so lieblos.
«
💥
Zerlegbare Kopframpe
Zur Bahnverladung schweren Geräts auf freier Strecke hat die
Bundeswehr zerlegbare Verladerampen mit Prellbock beschafft. Auf
die Schnelle kann so ein kleiner Güterbahnhof entstehen. Den
Planern ist jedoch entgangen, dass die Bahn ihre Gleise
einschottert. So muss für die Montage der Schotter auf einer Länge
von gut 25 Meter weg geklaubt werden, um die Schwellen komplett
freizulegen.
Kein Ausweg
[Quelle: ?] Als die ersten Vorserienmaschinen des Lockheed
Starfighter F-104 produziert wurden, befürchtete man, dass der
Pilot bei einem Ausstieg mit dem Schleudersitz durch den Fahrtwind
in das hoch aufragende T-förmige Heckleitwerk gedrückt werden und
ernste oder sogar tödliche Verletzungen davontragen könnte.
Deswegen traf man den unüblichen Entschluss, den Schleudersitz nach
unten herauszuschießen. Bei einem Teststart fing das Triebwerk noch
am Boden Feuer und der Pilot...
Weltanschauung
Nach der Schimpfkanonade eines Unteroffiziers wegen einmal links,
einmal rechts schließender Koppeln bei seinen Leuten, und der
vorsichtigen Frage, wie es denn richtig sei: »Weiß ich auch
nicht. Aber einheitlich!
«
Gulaschkanone
[Quelle: Anekdote] Nach einigen Zwischenfällen entschloss sich die
Luftwaffe die Wirkungen einer Kollision zwischen einem Düsenjäger
und einem Vogel zu untersuchen. Ein Teststand am Boden wurde
aufgebaut, in dem Flugzellen mit einem extra beschafften
Hochgeschwindigkeits-Katapult beschossen werden konnten. Zum ersten
Versuch wurden hohe Militärs eingeladen und aus einem Supermarkt
Hühnchen als Munition besorgt. Das Ergebnis war »durchschlagend«:
Das Cockpitfenster wurde komplett zerstört und der Pilotensitz
wurde ebenso durchdrungen wie die Cockpitrückwand. Entsetzt wandte
man sich an ein Ingenieurbüro zur Erarbeitung von Lösungen: Nach
einigen Tagen kam dessen Empfehlung die Hühnchen vor dem Beschuss
aufzutauen.
Kulturkampf
Die ganze Wahrheit. Gemäß Raymond M. Smullyan in: Wie heißt dieses Buch?, Vieweg, 1981:
Meine liebste Computergeschichte handelt von einem Militärcomputer. Die Armee hatte gerade eine Rakete zum Mond gestartet. Der Oberst gab zwei Fragen in den Computer ein: (1) Wird die Rakete auf dem Mond ankommen? (2) Wird die Rakete zur Erde zurückkehren? Der Computer überlegte eine Weile und spuckte dann eine Karte aus, auf der zu lesen stand: »Ja«. Der Oberst wurde wütend; er wusste nicht, ob das »Ja« die Antwort auf die erste Frage, die zweite Frage oder auf beide gleichzeitig war. Also gab er ärgerlich ein: »Ja, was?« Der Computer überlegte eine Weile, und dann kam eine Karte mit der Aufschrift heraus: »Jawoll, Herr Oberst.«
Tor zur Hölle - Die Ihr eintretet, lasst alle Hoffnung fahren
Ich glaub fast Deine Kette ist platt.
Schuss langsam kommen lassen!
Formation »Schlange stehen für den Frieden«
Lebenshilfe
Der tiefsinnige Stabsoffizier während eines Manövers, Oberpfalz, 1986:
Nur Dumme und Faule frieren, hungern und werden nass.
Nebenbei: In einer Winterübung holten sich wegen der unzweckmäßigen Ausrüstung zahlreiche Rekruten schwere Erfrierungen. So nahm die Bw (nach öffentlichem Druck) Winterschutzbekleidung des SCHWEIZER Bundesheeres an. Immerhin wissen - hoffentlich - seitdem auch die Bw Oberen, dass es nicht nur des Nachts dunkel, sondern es im Winter auch kalt werden kann.
Ohne Mampf kein Kampf
Die Aufschrift auf den Mahlzeiten der Notration (Einmannpackung), liebevoll auch EPa Warmteile genannt:
Der Inhalt kann ohne [...] wesentliche Einbußen im Geschmack auch kalt verzehrt werden.
Tja, wo nix is'... Eigentlich würde die Aufschrift »Nur für Hunde und Soldaten« auch nicht überraschen. Mein Kater Tom ist zumindest zurückgeschreckt. Und der mochte sogar rohe Mäuse.
Geleitwort
Der katholische Feldgeistliche im »Lebenskundlichen Unterricht«, Amberg 1986:
Die Befehle der Vorgesetzten sind gottgewollt.
Gut, wenn man evangelisch ist. Da gibts einen anderen Gott.
Notstand
Die Erfahrung als Männer noch unter sich waren. Ein Stabsunteroffizier zum bevorstehenden Manöver, Amberg 1986:
Nach 10 Tagen Grafenwöhr wird ein Damenfahrrad auf 100 Meter aufregend.
Bekanntlich hatte die Oberste Heeresleitung ja ihr Einsehen... Seit einigen Jahren dürfen Frauen jetzt auch dienen. Ob das der Emanzipation dienlich ist, sei dahingestellt.
Prinzipien
Deutliche Ansage während der Wachausbildung:
Sie da Gefreiter, was muss Ihr oberster Grundsatz auf Wache sein? - Keine Zeugen, Herr Oberfeldwebel.
Aktive Sterbehilfe
Die Idee von Berthold Brecht:
Stell dir vor es ist Krieg - und keiner geht hin!
Und aktualisiert: Schwarzes Brett, Lehrstuhl Rechner gestützter Schaltungsentwurf, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Golf Krieg I, Tag 2, 1991:
Stell dir vor es ist Krieg - und dein Fernseher ist kaputt!
Oder auf die desolate Verfassung der Bundeswehr und speziell deren Transportsituation gemünzt: ZDF heute-show vom 26. September 2014:
Stell dir vor es ist Krieg - und keiner kommt hin!
Das Panzerlied »durfte« auch ich singen:
Und lässt uns im Stich einst das treulose Glück, [...] dann wird uns der Panzer ein ehernes Grab.
(Dabei sollte seit spätestens seit Winter 1944/45 in den Ardennen klar sein, ein Panzer hat allenfalls bei ganz schlechtem Wetter eine Chance.)