Bericht

Am neunten Bamberger Jugend-Open in der Hallstadter Bettelseehalle nahmen 144 Jugendliche aus Bayern und Thüringen teil. Die mittelfränkischen Vereine SK Nürnberg 1911, FSV Großenseebach, SC Forchheim und SF Fürth konnten neben den heimischen Bambergern die größte Jugendgruppe aufbieten. Die Veranstalter vom SC Bamberg, TV Hallstadt und SC Höchstadt hatten wie in den Vorjahren fast alles im Griff und hielten sich auch bei den Entscheidungen um die Pokale vornehm zurück. Oberschiedsrichter Dieter Beuchler (SC Bamberg) und Turnierleiter Reiner Schulz (SC Höchstadt) verzeichneten außer der Verzögerung zum Turnierbeginn und dem großen Ansturm auf das Restaurant in der Mittagspause keine großen Ärgernisse. Am Computer hatten Wolfgang Hornung, Stefan Caccia und Holger Beuchler nur anfangs kleine Schwierigkeiten.

Die 25 Jüngsten - die U8- und U10-Spieler - traten in einer gemeinsamen Gruppe zu sieben Runden mit je 20 Minuten Bedenkzeit an. Der große Favorit, Alexander Seyb aus Großenseebach, schien bereits in der zweiten Runde alle Chancen vergeben zu haben. Gegen den Vaterstettener Andreas Hammerschmidt stellte er zuerst einen Turm ein und ließ sich kurz darauf Grundlinienmatt setzen. Tobias Bigalke vom SC Vaterstetten, der mit 5 aus 5 unangefochten führte, unterlag Seyb zwar in der sechsten Runde, konnte aufgrund seiner besseren Buchholzwertung letztendlich mit 6 Punkten aber doch den ersten Platz erzielen. Seyb wurde mit 6 Punkten Zweiter, gefolgt von Thomas Fischer aus Bad Kissingen. Alexander Kuhlemann vom SV Memmelsdorf gewann mit 4 Zählern vor dem punktgleichen Dominik Marquardt aus Großostheim und Daniel Rösch vom SC Bechhofen die Wertung bei den U8-Spielern. Sophie Kuhlemann aus Memmelsdorf wurde mit 3 Punkten bestes Mädchen.

In der Altersklasse U12 traten 38 Schüler an. Die somit stärkste Gruppe wurde von dem Großostheimer Fabian Englert dominiert. Mit dem perfekten Ergebnis von 7 aus 7 wurde er unangefochten vor Ilia Khenkine aus Fürth (5.5 Punkte) und Christian Endres aus Altensuttenbach (5.0 Punkte) U12-Sieger. Erfolgreichstes Mädchen der U12 wurde Paula Knoll vom SK Nürnberg 1911. Mit 3 Punkten wurde sie 26. im Feld der Jungs.

Über einen ähnlichen Triumphzug konnten sich die Schachfreunde aus Thüringen in der U14-Gruppe erfreuen. Die 5 Partien, die jeweils in 30 Minuten zu absolvieren waren, konnte Vorjahressieger Willi Skibbe vom TSV Zeulenroda alle für sich entscheiden. Alexander Öhrlein vom SSV Burgkunstadt wurde mit 4 Punkte nur wegen seiner besseren Buchholzwertung Zweiter vor Benedikt Groß vom SK Nürnberg. Beide hatten nur gegen Skibbe verloren. In dem, mit 36 Jugendlichen ebenfalls sehr starken Feld, wurde Nikola Kirsch vom SC Beilngries mit 3 Punkten bestes Mädchen.

Mathias Müller vom FSV Großenseebach genügte ein schnelles Remis in der letzten Runde zum Turniersieg. Der drittplazierte Alexander Opitz vom TS Bayreuth traute sich gegen den neuen U16-Meister keinen Sieg zu. So wurde Müller mit 4.5 Punkte vor Christian Wolf aus Zeulenroda Gruppensieger. Wolf verlor in der vierten Runde die entscheidende Partie mit den weißen Steinen gegen Müller. Die sechstplazierte Astrid Horstmann vom SK Nürnberg wurde unter den 21 Schülern unangefochten bestes Mädchen.

In der Altersklasse U18 sollte es ein spannendes Duell der ersten 2000er geben. Thomas Liebold aus Zeulenroda und Alexander Ewald vom SV Fortuna Regensburg traten mit 2130 bzw. 2111 DWZ zum Gruppensieg an. Liebold tat sich jedoch schwer. Nachdem er in der ersten Runde gegen seinen Vereinskollegen Christian Barth in der ersten Runde nach einem dramatischen Zeitnotgefecht gerade noch ein Remis erreichte, stellte er in der dritten Runde gegen Igor Berkovych völlig unbedrängt die Dame ein. Mit 3.5 Punkte wurde er nur 4. Berkovych von den SF Fürth lag mit 3.5 Punkte aus vier Runden mit Ewald gleichauf an der Spitze. Das direkte Duell konnte der favorisierte Ewald nicht gewinnen. Berkovych patzte dann in der Schlußrunde jedoch gegen Andreas Wetscherek vom TS Bayreuth, während Ewald locker gewann. Ewald wurde mit 4.5 Punkte vor Wetscherek mit 4 und Berkovych mit 3.5 verdienter Gruppensieger. M. Katayouri wurde mit 2 Punkte beste Dame im Feld.

In der U20-Klasse traten nur neun Spieler an. Wladislaw Eckhardt von den SF Fürth, mit 2200 DWZ deutlicher Favorit, wurde mit enttäuschenden 3 Punkte nur wegen der besseren Wertung gerade noch Dritter. Johannes Rüttinger vom SK Kulmbach konnte in der vierten Runde gegen Bernd Wißmeier aus Nürnberg gewinnen, und wurde mit 5 Punkten souveräner Sieger. Wißmeier folgte mit 4 Zählern auf dem zweiten Rang.

Nach der Siegerehrung, durchgeführt von Wolfgang Hornung (Vizevorsitzender des TV Hallstadt und Abteilungsleiter Schach), bei der die Veranstalter neben den 23 Pokalen (für die drei Erstplazierten sowie bestes Mädchen U20 und U16) mit Schachbüchern und PC-Programmen aufwarten konnten, traten die Spieler aus 37 Vereinen die Heimreise an. Natürlich wurden alle recht herzlich bereits wieder zum nächsten Bamberger Jugend-Open am 03.10.2001, dem Jubiläumsturnier, in der Bettelseehalle in Hallstadt eingeladen.