WP's Anny D


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Anny Place, Anny Where, Anny Time

Irgendwie, irgendwo, irgendwann

Königin Helena von Sparta
Anny Duperey, 1981

Da sitzt man abends nichtsahnend vor dem Fernseher in Erwartung eines fast zeitgenössischen Stücks über die deutsch-französischen Beziehungen zwischen den beiden Weltkriegen. So jedenfalls die Fernsehzeitschrift. Praktisch als Begleitstunde zum normalen schulischen Geschichtsunterricht. Gut, da stand noch mehr, siehe Bild unten, aber wer nimmt so etwas schon als bare Münze? Aber dann - sie!

Dankenswerterweise liest man, dass es auch andere ganz schön gebeutelt hat, selbst Profis von der schreibenden Zunft. Obwohl ich sie nicht einmal in echt gesehen habe, sondern nur in der erwähnten Fernsehinszenierung von 1981. Mehr Glück hatte da Theatergänger M. Carrington Adolph kurz zuvor, was zu seiner inspirierende Kurzgeschichte A Thousand Ships führte. Wie sich die Ereignisse doch ähneln! Klar, ihr Bild aus der Fernsehzeitschrift habe ich die Jahre hindurch aufgehoben.

Doch dann eines schönen Tages in Paris...

 

Δ

Irgendwie

Dreiundzwanzig Uhr fünfzehn, Paris, 9. Arrondissement, Place Édouard VII/Rue Louis Jouvet. Die Theaterbesucher sind in der Nacht verschwunden. Ein paar vereinzelte kleine Gruppen verlieren sich auf dem Platz vor dem Theater. Die kühle Nachtluft tut gut nach den über zwei Stunden im drückend warmen Theater. Vor fünf Minuten fiel der Vorhang zu Sarah. Mit ihr in der Titelrolle. Und mit mir in der dritten Reihe.

Warum ich hier stehe? Vor einer halben Ewigkeit habe ich sie das erste Mal gesehen. Als Schöne Helena in einer französischen Fernsehinszenierung von Der Trojanische Krieg findet nicht statt (Jean Giraudoux: La Guerre de Troie n'aura pas lieu) in der ARD. Zu schön, um wahr zu sein - problemlos käme sie als griechische Göttin durch jede Passkontrolle. Wenn sie heran schlendert, würde man erschreckt einig Schritte rückwärts stolpern, säße man nicht im Fernsehsessel. Dabei ist sie umwerfend sympathisch, mit offenem Blick aus strahlend blauen Augen und einem gewissen spöttisch-wissenden, manchmal auch seltsam verträumten Lächeln. Nach ein paar Tagen fand ich eine ganz einfache Erklärung: groß, schlank, lange Beine, langes Haar, Typ gefährliche Schönheit, und dann dieser Hauch von einer Toga - seidig fließend, asymmetrisch schulterfrei, halb durchsichtig auf bloßer Haut. (Und sie wirkt dabei sogar noch irgendwie seriös ;-) Kein Wunder, da tanzten die Y-förmigen Chromosomen - ich hatte mich wohl verknallt. Ist ja in dieser Altersphase nichts ungewöhnliches - Rod Stewards Maggie May Effekt?! »Nur schade, dass ich sie wohl nie mehr sehen werde. Gut, Schwamm drüber.«

Gut zwei Jahre später stolperte ich im Fernsehen rein zufällig über die Besprechung von Zwei irre Spaßvögel. Mit einer Schauspielerin, deren Filmsohn zwar etwa in meinem Alter war, »die mir aber nie begegnen darf. Sie sprüht aber auch regelrecht vor Charme. Sie überstrahlt ja fast jene sagenhafte französische Theaterschauspielerin gesehen vor mehr als einem Jahr. Sie hat auch diese klaren, leuchtend blauen Augen, für die sie eigentlich einen Waffenschein bräuchte. Und - Moment einmal - ja glaub ichs, kein Zweifel, das ist sie wieder! So sieht sie also in Wirklichkeit aus!«
Halbherzige Recherchen führten nicht weiter. Was hätten sie auch bringen sollen? Immerhin habe ich sie dann ein paar Mal im Fernsehen gesehen. Auch schon was.

Zehn Jahre später letztes mitternächtliches Zappen brachte mich zu Nur drei kamen durch. »Wer ist das denn?« Ein Gefühl als hätte ich mit nassen Fingern in die Steckdose gelangt. Kein Schaum vor dem Mund, aber es schüttelte mich. »Doch, doch ist sie schon. Dreh ich noch durch? Irgendetwas stimmt hier doch nicht!«
Eineinhalb Jahre später, nach einem Messetag gestrandet am Palais de Chaillot. Der Blick schweifte über das nächtliche Paris: Sacré Cœur, Eiffelturm, das Hochhaus in Montparnasse. »Da wohnt sie also ...«. Gänsehaut! »Jetzt reicht es aber. Ich will wissen was das ist. Ich will das abstellen. Unbedingt!«

Minutiös ging ich in der Folgezeit alles durch. »In Zahlen sind es vielleicht 25% Aussehen, 50% Sympathie und 25% Faszination. Es muss aber irgendetwas konkretes sein. Regelrecht etwas zum anfassen.« Faszinierend in Der Trojanische Krieg findet nicht statt, zutiefst beunruhigend in Der Dämon der Insel, aber der Durchbruch kam erst nach Die Andere. Das Unterbewusstsein meldete sich nach einem Jahr in dem ich mich immer mal wieder damit auseinandersetzte (statt z.B. beim Warten auf dem Smart Phone zu spielen; gab es ja auch noch nicht ;-). »Es ist als rühre sich der Selbsterhaltungstrieb. Es kommt von außen: Mit der Frau stimmt was nicht, irgendetwas Furchtbares ist ihr zugestoßen. Konkret, es geht um etwas ernstes, wenn nicht sogar um Tod.« Einfach abstrus der Verdacht, aber schon von Anfang an war da so eine eigenartige Ahnung gewesen.

So oder so musste eine Entscheidung her, deshalb versuchte ich Kontakt mit ihrer Agentur aufzunehmen - und ich erhielt Antwort. Nicht von der Agentur, sondern einige Zeilen direkt von ihr selbst (»Hurra!«). Nach dem Freudentaumel und der Erleichterung - »Schließlich könnte ich sie ja sogar direkt fragen...« vielleicht hätte auch nicht viel mehr gefehlt und ich hätte versucht sie einmal zu einem Kaffee einzuladen (na, das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen!) - stolperte ich tatsächlich fast zufällig über ihre Autobiografie Der schwarze Schleier des Vergessens. Was für ein Glück, dass ich mich nie zum Nachfragen durchgerungen hatte. Das wäre mehr als peinliches geworden. Wirklich übel!
Schwer sich des Eindrucks zu erwehren jemand sendet irgendwie auf der gleichen Wellenlänge (wenn auch wahrscheinlich mit massiven negativen Versatz). Sehr seltsam.

Δ

Irgendwo

Dank Internet weiß ich seit einem halben Jahr wo, wann und was sie spielt. Auf einmal, vor drei oder vier Tagen, habe ich mich aufgerafft. Wenn nicht jetzt, wann dann? Vorgestern habe ich kurzentschlossen die Theaterkarte und ein Hotelzimmer reserviert.

Poster zum Theaterstück »Sarah«
Sarah, Théâtre Édouard VII, 2003

Heute ist der Tag. Früh um kurz nach vier Uhr bin ich - fünf Minuten bevor der Wecker läutete - völlig munter aufgestanden, um nach Paris zu fliegen (fragen Sie nicht nach dem Preis!). Seit dem späten Morgen mache ich die Stadt unsicher. Zuerst bin ich noch am Theater gewesen und habe die Karte und ein Poster geholt. Niemand hat sich daran gestoßen, dass ich kein Französisch kann. Durch sieben Arrondissements, es können auch acht oder neun gewesen sein, bin ich heute schon gezogen. Völlig unvermittelt bin ich wohl sogar an ihrer Wohnung vorbei geschlendert - die im Reiseführer blind ausgewählte Besichtigungsroute ging direkt am Haus vorbei - mehr nicht. Ich bin doch kein Stalker, wirklich nicht.

Jetzt sitze ich hier in aussichtsreicher Position im Theater...

Langsam hebt sich der Vorhang. Gespannte Ruhe im Saal. Groß, schlank, elegant, unbeweglich, mit der Anmutung einer Schaufensterpuppe döst Sarah auf einem Stuhl. Perfekt in jeder Hinsicht. Praxiteles hätte seine helle Freude an ihr. Unter dem Hutschleier erahnt man ihr Gesicht lediglich. Nur ihre edlen Hände sind zu erkennen. Pitou (Robert Hirsch) tritt heran und hebt vorsichtig den Schleier an, enthüllt ihr - Antlitz. Das Theater hält den Atem an - gespenstische Stille für wenigstens eine Minute. Wirklich atemberaubend, trotz der geschlossenen Augen und des schwarzen Lidschattens. Nach einiger Zeit öffnet sie die Augen... Dieses leuchtende Blau, dieser klare Blick ... ! Ein Raunen läuft durchs Theater. Verschiedentlich hört man ein geflüstertes »... bleu ...«. Obwohl das französische Publikum doch eigentlich wissen sollte, was es an ihr hat.

Es ist eine Tragikkomödie. Die beiden Schauspieler schenken sich und dem Publikum nichts: sehr schnelle, verzahnte Dialoge; sie launenhaft, impulsiv fast zickig, mit starken Gefühlsschwankungen. Wenn sie zu schimpfen, zu toben beginnt, zuckt das Publikum zusammen. Er brilliert mit komödiantischen, parodistischen, ja fast Slapstick-Einlagen, die an Louis de Funès erinnern, bringt das Publikum zum schallenden Lachen. Und beide ergänzen sich fantastisch, drehen immer mehr auf. Begeisterung im Publikum. Nichtsdestotrotz ist Sarah ganz charmant. Irgendwie wird sie einem doch mehr und mehr sympathisch. Man kann mit ihr mitfühlen.

Vorhang zum zweiten Akt. Sie hat ihr strenges 1920er-Jahre-Kostüm gegen ein langes weißes Nachthemd mit rotem Morgenmantel getauscht, die bisher hochgesteckten Haare (rote Perücke) offen, schulterlang. Ein ehrfürchtiges, lang anhaltendes Wispern schwebt durchs Theater. Sie ist einfach wunderbar! Die Sympathie des Publikums hinter sich, gehört ihr die Bühne. Jetzt legt sie richtig los. Bis Sarah überanstrengt zusammenbricht... Tot?! Ein Seufzen, fast schon ein leises Aufstöhnen, im Theater. Nein, nur Erschöpfung, puh... So gibt es doch noch ein Happy End, und Sarah und Pitou tanzen ausgelassen.

Das Publikum ist begeistert. Mehrere Vorhänge. Er nimmt den Applaus und die Bravo Rufe professionell entgegen. Ihr intensiver Blick wandert durch die Ränge, als wolle sie sich bei jedem einzeln bedanken. Klasse, hat was.

Δ

Irgendwann

Draußen dem Zuschauerstrom hinausgeschwemmt, stehe ich in Gedanken versunken vor dem Theater.
Ursprünglich habe ich gedacht mich einfach unauffällig unter die Autogrammjäger zu mischen, um sie lediglich aus der Nähe zu sehen. Ihr Buch und ein Stift dienen mehr der Tarnung. Denn, um ehrlich zu sein, als Autogrammjäger besitze ich nicht die geringste Erfahrung. Und Hoffnung eigentlich auch nicht. Aber ich vermute, ich würde mich ewig ärgern es nicht wenigstens versucht zu haben. »Wenn nur welche da wären. Ich bin hier wohl eh verkehrt. Auch egal.«. Das Stück und die Erinnerungen aus der Zeit vor doch schon mehr als zwanzig Jahren - man erinnere sich des Ausrisses aus der Programmzeitschrift - wollen erst noch verdaut werden...

KTOTV.com Magazine 29. Juni 2003
KTO TV Magazine 29. Juni 2003
(Der Link ist auch aus 2003; Auftritt bei ca. 37:10)

Viertel vor Zwölf vielleicht. Wieder geht eine Tür an der Theaterfront, wie schon einige Male vorher. Hinter Säulen verdeckt, wieder Gesprächsfetzen, und dann - ihre Stimme. Langsam rücke ich näher. Plötzlich, ein paar Schritte vor mir eine große schlanke Silhouette, vom Scheitel, bis Sohle über 1,80 Meter - sie. Zwar wendet sie mir den Rücken zu, aber an der Figur und am Bewegungsablauf erkenne ich sie sofort. Ihr Gesprächspartner macht sie auf eine Gruppe auf dem Platz aufmerksam. Vermutlich Theaterleute. Sie wendet sich zu ihnen, und da ich nicht unhöflich und schon gar nicht aufdringlich sein will, lasse ich sie unbehelligt vorbei und gehe weiter zum Rand des Platzes. Undenkbar ihr so einfach den Weg zu verstellen oder gar auf die Schulter zu tippen.

Die Gruppe unterhält sich angeregt. Sie stellt sich nicht in den Mittelpunk, sondern hört dafür aufmerksam zu. Ich nutze die Gelegenheit, um sie aus gebührendem Abstand von einigen Metern zu betrachten: groß, schlank, fliederfarbener, schmaler, wadenlanger Rock, gleichfarbiger Pullover und ein fast schon obligatorisches dünnes gelbes Tuch um die Schultern. Plötzlich kreuzen sich unsere Blicke. Ich nicke ihr grüßend zu, sie sieht mich überrascht an, zögert, nickt dann zurück und beginnt zu lächeln. »Hoppla! Zwinkert sie mir gar zu? Ist das möglich, sie winkt mir sogar kurz! Adadadada, ich bin jetzt König dieser Stadt!« ...

Ein paar Minuten später verabschiedet sie sich von der Gruppe - und schlendert über den Platz direkt auf mich zu! Ich schnappe nach Luft, zwinge mich nicht ein paar Schritte zurück zu stolpern und dann - »Bonsoir. Monsieur!« - »Bonsoir, Madame! Excusez-moi, would you be so kind?« Ich halte ihr ihre Autobiografie zum Signieren hin. Natürlich ist sie so nett - und spricht auch gleich wie selbstverständlich auf Englisch weiter. Was für eine Stimme und welch strahlendes Lächeln! Bemerkungen in Interviews wie »der Raum erstrahlte in ihrem Glanz«, usw. habe ich immer als übliche Übertreibungen abgetan. Aber sie wirkt so locker, so umwerfend freundlich, voller fast jugendlichem Charme. Einfach be- und verzaubernd. Und sie ist auch aus der Nähe (und abgeschminkt) außerordentlich attraktiv. Auch ohne rosarote Fanbrille, wirklich wunderschön, eine Traumfrau.

Verblüfft betrachtet sie das Buch, blättert interessiert darin und sieht mich dann fragend an. Natürlich kennt sie die Bilder, aber die ganze Aufmachung ist ihr offensichtlich fremd. Ich erkläre ihr, dass es sich um die deutsche Ausgabe handelt. Sie hat sie noch nie gesehen und weiß nichts von einer Veröffentlichung in Deutschland.
Sie sucht nach einem Stift und ich biete ihr einen Filzschreiber an und schaffe es gerade noch die Kappe abzunehmen. Dankend nimmt sie ihn an. Sie macht eine freie Stelle für die Widmung ausfindig und fragt nach meinem Namen.
Ich will sie nicht weiter belästigen, schließlich geht es auf Mitternacht zu und sie hat über zwei Stunden Schwerstarbeit hinter sich. Außerdem wäre es fast lächerlich etwas wie »Sie waren toll!« oder gar »Ich bin ein großer Bewunderer Ihrer Kunst« zu stammeln, obwohl ich offensichtlich des Französischen nicht mächtig bin. Sie wird sich sowieso ihren Teil denken.
Ich bemühe mich ihr beim Loswerden des Stifts zu helfen und dank des perfekten Timings - sie versucht im gleichen Augenblick nach der Kappe zu greifen - kollidieren unsere Hände. Sie lacht auf und sieht mir amüsiert zu als ich dann doch zwei Versuche benötige, um mit zittrigen Fingern die Kappe auf den verflixten Filzschreiber zu bringen. Ja, sie denkt sich ihren Teil. Ein intensiver Blick sagt mehr als tausend Worte.
Beim Abschied strahlt sie mich an und dreht sich beim Weggehen nochmals kurz um und zwinkert mir zu. »Au revoir!«

Δ

Zugabe

Die ausgedehnten Streifzüge durch Paris - natürlich bin ich kaum Metro gefahren, ich wollte ja was sehen - ließen viel Zeit zum Nachdenken.
Als am darauf folgenden Tag meine wunden Füße versorgt waren (Heftpflaster heißt übrigens sparadrap), aber nicht mehr viel weiter tragen wollten, kaufte ich am Kiosque Théâtre auf dem Place de la Madeleine günstig eine zweite Theaterkarte. »Wenn ich schon einmal hier bin...«

Erinnerte bereits beim Treffen ihr Heranschlendern und Lächeln massiv an die Schöne Helena, wurde es nun völlig verrückt. Denn lange nach der Vorstellung klapperten auf einmal Damenschuhe energisch auf dem Pflaster und näherten sich zügig. Und dann auf einmal - genau so wie Charlotte, die Frau in Rot, aus Ein Elefant irrt sich gewaltig - tauchte sie auf und schwebte schwungvoll in einem luftigen, wadenlangen, leuchtend roten Kleid vorbei - auf dem Weg zur Tiefgarage! Ungläubig und geradezu wie gebannt blickte ich ihr noch nach, auch als sie schon nicht mehr zu sehen war und ihre Schritte in der Ferne verhalten. Nein, keine Zeitverwerfung, aber doch jedem seine Märchenfee.

War es das Ganze wert? Ja, doch. Ich glaube, ich weiß schon was ich in der nächsten Saison machen werde. Nun, vorgewarnt ist sie ja schon, denn diese Seite hier kennt sie bereits (und hat sie tatsächlich auch gewürdigt).

Δ

Fortsetzung folgt

Poster zum Theaterstück »Oscar et la dame rose«
Théâtre Montparnasse, 2007

Der Abend mit der Dame in Rosa im goldenen Oktober: Oscar et la dame rose im Théâtre Montparnasse. Schon am Vorabend war ich da und mischte mich unter die Autogrammjäger. Mit Éric-Emmanuel Schmitt, dem Autor des Stücks, und einigen anderen Leuten verließ sie das Theater. Sie wollten auf Essen gehen. Aber sie bat um etwas Aufschub, kam extra zu den Wartenden und fand für jeden Fan Zeit ein paar Worte zu wechseln (selbst auf Englisch). Offensichtlich verstand sie es keineswegs als lästige Pflicht. Sie erkannte Das Glück von einer Katze gefunden zu werden mit einem Lachen und schrieb strahlend ihre Widmung ins Buch.

Tags darauf dann Showtime in Echtzeit: Über zwei Stunden nur sie allein auf der Bühne. Nicht kostümiert, mit vollem Einsatz mehrere Rollen spielend, in einem klasse Stück. Fantastisch. (Exceptionnelles steht ja auch auf dem Plakat. ;-)
Mit einer weiteren Begegnung schien es diesmal nichts zu werden - der Abschluss der Theatersaison sollte wohl im Anschluss gefeiert werden. Eine Handvoll Unentwegter sammelte sich noch vor dem Theater und begann nach einiger Zeit eine Diskussion mit ein paar Theaterverantwortlichen. Irgendwas war im Gange... Auf einmal bewegte sich die Gruppe in Richtung Bühneneingang. Ich tapfer hinterher. In der Künstlergarderobe wurden wir schon erwartet! Als bildschöne Dame in Schwarz, mit Tüllrock und Pullover mit V-Ausschnitt, mit viel Silberaccessoires, schnappte sie sich entschuldigend einen Stuhl und verwickelte uns in ein längeres Gespräch. Ein Traum - in echt.

Die Zeit vergeht -

Verdamp lang her, verdamp lang!

Bald wird sie wohl nur noch Bücher schreiben.