Lowell, Elizabeth: Feuergipfel

"Autumn Lover" (1996)

Goldmann TB, 43784, 473 Seiten, DM 12,00, 1997

ISBN 3-442-43784-9

Vorläufer von "Himmlische Leidenschaft"

Die junge Elyssa Sutton muss ihre Ranch gegen eine gefährliche Bande Verbrecher verteidigen. Zu ihrer Erleichterung taucht genau im rechten Augenblick Hunter Maxwell auf, ein Einzelgänger, der nur noch eines will: Rache an den Mördern seiner Kinder nehmen.

Aus England auf die Ranch ihres Onkels zurückkehrend wird die junge Elyssa damit konfrontiert, dass die Culpepper-Gang, eine Bande skupelloser Verbrecher das Land für sich beanspruchen und nicht gerade zimperlich in der Wahl ihrer mittel sind. Deshalb stellt sie nur zu gern den geheimnisvollen Fremden ein, der sich bei ihr als Anwärter auf den Posten des Vorarbeiters meldet. Hunter Maxwell wird ausschließlich on einem Gefühl beherrscht: Rache. Die Culpeppers haben seine untreue Frau und ihre gemeinsamen Kinder bestialisch ermordet. Endlich ist er ihnen dicht genug auf den Fersen, als er sie in Nevadas Bergen aufspürt, wo sie Elyssa drangsalieren. Er organisiert die Verteidigung der Ranch neu und verspürt zum ersten Mal seit langer zeit so etwas wie Zugehörigheit zu dem Land - und der außergewöhnlichen Frau, obwohl er sich weigert zuzugeben, dass sie anders als seine erste Frau ist. Deswegen beginnt er zwar mit ihr eine Liebesaffäre, aber Gefühle, die über den Sex hinausgehen, verdrängt er. Stattdessen überhäuft er Elyssa immer wieder mit Misstrauen und Anschuldigungen, was diese aber nicht in ihrer Liebe zu dem verschlossenen Mann beirren kann. Erst als es fast zu spät ist, erkennt Hunter, welchen Schatz er von sich gewiesen hat ...

Die übliche Konstellation vom frauenverachtenden Helden und der verzweifelt gegen sein Misstrauen an-liebenden Heldin, gewürzt mit den Machenschaften der langsam etwas verbrauchten Bösewichtern der Culpepper-Familie. Eigentlich nicht direkt schlecht, aber insgesamt zu lang. Diese Story ist zu dünn für knapp 500 Seiten. Ursprünglich war "Autumn Lover" in den USA ein kürzerer Historical, der 1996 überarbeitet und verlängert wurde - und das ist wohl auch die Hauptursache des Problems mit diesem Buch. In einer kürzeren Geschichte würde man nicht so schnell die Geduld mit den beiden Helden verlieren, denn leider wiederholt sich das wenig abwechslungsreiche Muster von Sex- und Misstrauensszenen zu oft. Hunter benimmt sich größtenteils (um genau zu sein bis Seite 467) wie ein unsensibler Sch...kerl und Elyssa lässt sich viel zu viel von ihm gefallen. Schade, andernfalls hätte das Buch genausogut wie die anderen Western der Autorin sein können.


Letzte Änderung: 04.04.99 18:51:22