Lowell, Elizabeth: Himmlische Leidenschaft
"Winter Fire" (1996)
Goldmann TB, 43979, 415 Seiten, DM 12,00, 1998
ISBN 3-442-43979-5
Fortsetzung von "Feuergipfel"
Die junge Witwe Sarah kuriert den Abenteurer Case von seiner Überzeugung, er könne keine Liebe empfinden.
Seit der Ermordung der von ihm vergötterten Kinder seines Bruders Hunter ("Feuergipfel") hat sich Case Maxwell der Rache verschrieben: Er muss das grausame Verbrechen rächen, wenn er seinen inneren Frieden wiederfinden will. Bei der Verfolgung der zwei überlebenden Culpepper-Brüder (von ursprünglich n Culpeppers, wobei n gegen unendlich tendiert) begegnet Case der bezaubernden Sarah, die eine Ranch in der roten Steinwüste Utahs von ihrem brutalen Ehemann geerbt hat, auf der sie nun mit ihrem jüngeren Bruder Connor, einem alten Revolverhelden und einer ehemaligen Prostituierten lebt. Aufgrund der schlimmen Erfahrungen aus ihrer Ehe mit einem alten gewalttätigen Trunkenbold misstraut Sarah jedem Mann aus Prinzip und hält Abstand zu dem anderen Geschlecht. Erst als Case schwerverletzt auf ihrer Ranch gefunden wird, ist sie bereit, ihn bei sich aufzunehmen und pflegt ihn hingebungsvoll gesund. Die erotische Spannung, die zwischen den beiden besteht, lässt sich unter diesen Umständen nicht lange ignorieren und Sarah erliegt der zärtlichen Verführung durch Case, der sie mit viel Geduld alle schlechten Erinnerungen vergessen macht. Die bösen Culpeppers sind inzwischen auch an Sarahs Ranch interessiert, weil sie auf dem Gebiet eine Silbermine vermuten, und bedrohen das Leben der jungen Witwe, weshalb Case zu Sarahs Schutz bleibt - wobei er sich ungewollt immer weiter im Netz seiner eigenen Gefühle verstrickt ...
Das klassische E.-Lowell-Thema von dem harten Mann, der nach einem großen emotionalen Verlust niemals mehr Liebe empfinden will, bildet auch bei dieser Geschichte den Kernkonflikt (man möchte fast glauben, dass es im Wilden Westen eine ungewöhnliche Häufung von Männern mit diesem speziellen Problem gab). Zwar hat auch die Heldin üble Erfahrungen gemacht, aber sie ist eher bereit, sich und dem Mann ihres Lebens eine zweite Chance zu geben. Gewohnt gekonnt mit viel Romantik und Spannung erzählt die Autorin diesen Western-Liebesroman, der - wenn auch nicht außergewöhnlich - so doch auf jeden Fall von überdurchschnittlicher Qualität ist.
