Elliott, Elizabeth: Held meines Herzens
"Warlord" (1995),
Heyne TB 10629, 381 Seiten, DM 12,90, August 1998
ISBN 3-453-13701-9
Ein kaltblütiger Krieger lernt im England des 13. Jahrhunderts die Macht wahrer Liebe kennen.
Kenric von Montague, ein Bastard des englischen Königs und berühmt-berüchtigter Kriegsheld, heiratet auf Initiative seines Vaters hin die reiche Erbin Lady Tess Remmington, obwohl diese mit einem anderen verlobt ist. In den vergangenen fünf Jahren lebte Lady Tess in Gefangenschaft ihres grausamen Stiefvaters Dunmore MacLeith, der sie zwingen wollte, seinen homosexuellen Sohn zu heiraten, um so seine Herrschaft über Remmington zu legitimieren. Mit Hilfe ihres Onkels gelingt der jungen Frau die Flucht: Sie möchte in ein Kloster eintreten, so dass ihr Besitz an den König zurückfällt. Damit wäre der Herrschaft ihres brutalen Stiefvaters ein unblutiges Ende gesetzt. Aber jetzt ist sie mit dem furchteinflößendsten Krieger des ganzen Königreiches verheiratet. Das bedeutet Krieg, unter dem vor allem die Bewohner des Dorfes und der umliegenden Bauernhöfe zu leiden hätten, für die sich Tess verantwortlich fühlt und deshalb plant sie nach wie vor die Flucht in ein Kloster. Die Entscheidung fällt ihr nicht leicht, denn sie fühlt sich zu Kenric mehr als nur hingezogen: Sie fühlt sich bei ihm sicher. Der Graf von Montague weiß nicht so recht, was er von der temperamentvollen Schönheit halten soll, die jetzt seine Frau ist, obwohl er nie vorhatte zu heiraten. Aber mehr und mehr verliebt er sich in sie und umso tiefer ist er enttäuscht, als sie ihn verlässt. Er schwört sich, ihr nie mehr die Gelegenheit zu geben, ihn so zu treffen: Er bestraft sie mit verschärftem, zeitlich unbegrenztem Zimmerarrest. Erst als Tess ihm das Leben rettet, erkennt er, wie sehr er sie liebt, wie sehr er sie braucht. Aber dann wird er mit seiner Frau an den Hof befohlen, weil Dunmore MacLeith hat Klage vor der Kirche gegen die Heirat erhoben, denn die Verlobung von Tess mit ihrem Stiefbruder war nach Kirchenrecht gültig. Haben Tess und Kenric jetzt noch eine gemeinsame Zukunft?
Leider ist dieser Roman von E. Elliott nicht ganz so gelungen, wie ihr erstes auf Deutsch erschienes Buch "Der Schurke". Aber nichtsdestotrotz ist "Held meines Herzens" ein wirklich gutes Buch - wenn auch hier der feine Humor, der in einer Regency-Geschichte zugegebenermaßen viel leichter zum Tragen kommen kann, nicht ganz so ausgeprägt ist. Aber dies hier ist ja auch eine Geschichte aus dem 'finsteren' Mittelalter. Sehr viel mehr haben mich die leichten Längen gestört, und ich konnte Tess Entschlossenheit, ihren Mann immer wieder zu verlassen, nicht ganz nachvollziehen. Trotzdem habe ich den Roman gerne gelesen und bin gespannt auf den nächste Neuerscheinung von E. Elliott, in der Kenrics Halbbruder Guy sein Glück findet (im Frühjahr 1999).
Letzte Änderung: 25.02.99 10:00:14