Gereimte Plaudereien über die Technik

 

 7: Man spricht über Kernenergie

Motto:
Kernkraft gibt in vielen Zonen 
manchen Grund zu Diskussionen. 
Ob man für, ob man dagegen, 
ob sie Fluch, ob sie ein Segen, 
"Für" und "Wider" abzuwägen, 
braucht ein klares Überlegen. 
Nicht Polemik ist da richtig, 
dass man etwas weiß, ist wichtig.

 7.1: Polemik tut not?

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Eines ist sehr vielen klar:
Dass es grad die Bombe war,
durch die Kernkraft Eingang fand
und die ganz am Anfang stand,
füllt auch jetzt noch - kann man sagen
uns mit großem Unbehagen.
Denn von dieser "Nestbeschmutzung"
bis hin zur zivilen Nutzung
war ein weiter Weg zu gehen,
und man brauchte viel Ideen.
Sicherheit auf alle Fälle
stand dabei an erster Stelle.
Bis dies gründlich untermauert,
hat es eine Zeit gedauert.
Als man das Problem gemeistert,
waren viele hell begeistert.
Denn der Aufbau nach dem Kriege
lag nicht einfach in der Wiege.
Das profunde Technikwissen
hat uns aus dem Sumpf gerissen.
Dies war damals allen klar,
und aus diesem Grunde war
Kerntechnik in Stadt und Land
akzeptiert und anerkannt.
Nun hat, da viel Zeit vergangen,
neues Denken angefangen.
Einiges hat sich gewandelt,
wenn es sich um Kernkraft handelt.
Man begegnet ihr nun kühl,
dies nicht erst seit Tschernobyl.

Generell hat man zur Zeit
eine Technikfeindlichkeit, 
welche allzu gern vergisst,
wie bedeutend Technik ist. 
Manche finden sie nicht gut, 
haben mit ihr nichts am Hut. 
Schöpfen sie auch aus dem vollen, 
was sie nicht mehr nutzen wollen, 
was man als entbehrlich wähnt, 
wird von ihnen abgelehnt, 
weil man wohl leicht "technikmatt" ist,
wenn man gutgenährt und satt ist.
Findet man da nicht letztendlich
Wohlstand als zu selbstverständlich?

Doch es wird das Grundproblem 
sicher klar bei alledem:
Muß man alles, was man kann,
irgendwo und irgendwann,
ohne Skrupel zu verspüren,
letztlich auch realisieren?
Kommt man nicht auf den Gedanken,
Halt zu machen an den Schranken,
welche nicht zu aller letzt
auch die Ethik zeigt und setzt?
Schließlich war, das ist wohl schlüssig,
jene Bombe überflüssig.
Da uns dies Problem bewegt
und im Innersten erregt,
merken wir wohl still-betrübt,
dass es diese Grenze gibt,
die wir stets beachten sollten, 
dass nicht wird, was wir nicht wollten.
Wenn auch der Gedanke siegt, 
ist doch unklar, wo sie liegt. 
So kann man Gespräche führen, 
kann die Frage diskutieren 
und mit Sorgfalt drüber wachen, 
dass wir keine Fehler machen. 
Doch von Nutzen ist der Zauber 
nur, bleibt man auch sachlich sauber.

Damit klar wird, was ich meine, 
sage ich hier nur das eine:
Es gibt Menschen, die's verstehen,
psychologisch vorzugehen. 
Doch wer hier nur Ängste schürt 
und an die Gemüter rührt, 
der hantiert auf alle Fälle 
wohl an der verkehrten Stelle. 
Manche schüren Angst mit Lust, 
andre tun es unbewusst. 
Damit man auch hier versteht, 
worum es im Grunde geht, 
sei hier einmal leicht gerafft 
an zwei Fällen beispielhaft 
klargelegt und dargestellt, 
was uns hier so sehr missfällt.

Eine Gruppe von den vielen, 
die mit dem Gedanken spielen,
unser Leben auszumisten, 
sind die Karikaturisten. 
Sie verspritzen ja ihr Gift 
gut gezielt mit spitzem Stift. 
Manchmal wirken sie mehr kläffend,
aber oft auch klar und treffend. 
Denn ihr scharfgeschliffner Spott 
ist ja manchmal schon recht flott.

Nachdem Tschernobyl geschah, 
waren gleich die Spötter da, 
diese Zeichenstiftartisten, 
Bildschöpfer und Humoristen, 
die es sich nicht nehmen ließen, 
das Ereignis aufzuspießen. 
Da denkt man zunächst daran:
"Wie fang' ich das Ganze an?"
und kommt gleich zu dem Vermerk:
"Wie malt man ein Kernkraftwerk?".
Dies ist einfach, wie man weiß:
Man nimmt einen halben Kreis;
dieser ist nach unten offen. 
Damit ist der Punkt getroffen, 
da der Bogen, der erscheint, 
eine Kraftwerkskuppel meint.

So hat man mit einem Strich
überspielt, was hinderlich. 
Dieser elegante Trick 
trübt jedoch den klaren Blick.
Dieser Kreis stellt, das ist klar,
hauptsächlich den "Berstschutz" dar.
Dabei übersieht man, dass 
Tschernobyl den nicht besaß. 
So bringt man - vielleicht mit Lust,
sicher aber unbewusst -
unterschwellig dann ins Spiel:
"Kernkraftwerk gleich Tschernobyl", 
was ja, wenn man's richtig nimmt,
letzten Endes gar nicht stimmt.
Wer dem Trick nicht Beifall zollt, 
fragt sich: "War das ungewollt?".

Wenn wir uns damit vergnügen,
noch ein Beispiel anzufügen, 
sollten wir auf den bedachten, 
stillen Fotografen achten, 
der ja stets die Wahrheit spricht,
denn: Die Fotos lügen nicht! 
Oder darf man widersprechen? 
Bilder, die ins Auge stechen, 
sind ja manchmal auch verlogen 
für den Zweck zurechtgebogen.

So ein fescher Fotograf, 
der durchs Land geht nett und brav,
sieht im Talgrund still bescheiden 
eine Herde Schafe weiden. 
Außerdem sieht er moderne
Kraftwerksblöcke in der Ferne, 
welchen friedlich, wie sich zeigt,
reiner Wasserdampf entsteigt. 
Der ist weiß, man sieht's ihm an, 
wie direkt vom "Saubermann". 
So ist alles eine stille, 
herzerquickende Idylle. 
Als der Fotograf das sieht, 
zieht ein Schatten durchs Gemüt 
er schaut sich das an und spricht:
"Dieses Bild gefällt mir nicht!",
da der Wert des Fotos steigt,
wenn es Ärgernisse zeigt.
Nun, das schafft er ganz bestimmt,
wenn er Infrarotfilm nimmt.
Da die Dämpfe reagieren,
Infrarotlicht absorbieren,
wird die Wolke ohne Mühe
auf dem Bild zur schwarzen Brühe,
und mit Teleoptik dann
holt er alles nah heran.
So erreicht er seinen Zweck:
Man sieht statt des Dampfes Dreck,
der sich tief herunterbückt 
und die Schafe fast erdrückt. 
So macht er den Menschen klar, 
was gar nicht vorhanden war.

Auf die Art gelingt ihm schon 
seine Horrorvision, 
die der Fotograf sich denkt 
und die er der Menschheit schenkt,
wenn er sie ganz ungeniert
allen Leuten präsentiert.
Wenn man dies nicht allzu klein druckt,
ist so mancher tief beeindruckt
und erkennt bei all dem Schutt:
"Technik macht die Welt kaputt!" 

Der dies Büchlein sich erdacht, 
ist ein Mensch, der gerne lacht, 
ist - wenn auch nicht unentwegt -
oft zum Scherzen aufgelegt. 
Aber statt Humor zu wecken, 
bleibt der hier im Halse stecken. 
Denn man merkt die Hinterlist, 
die damit verbunden ist. 
Wenn man so was mit Bedacht 
und mit voller Absicht macht, 
heißt's, mit Generalsallüren
psychologisch Krieg zu führen. 
Dies kann nicht die Zukunft sichern. 
Da kann man ja wohl nur kichern! 
Um brisante Technikfragen 
öffentlich auch auszutragen, 
"Für" und "Wider" zu erwägen, 
braucht man klares Überlegen.
Nüchternheit ist erste Pflicht, 
doch Polemik durchaus nicht.

 7.2: Was man über Kernenergie wissen sollte

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Menschen grübeln oft vergebens 
über Sinn und Zweck des Lebens. 
Ist's die Arbeit, ist's die Freude? 
So ist manches Denkgebäude 
im Verlauf der Zeit entstanden 
und als Anhaltspunkt vorhanden
sonderlich durch Philosophen. 
Dieses Lied hat viele Strophen, 
die als "Ideologien" 
werbend durch die Lande ziehen. 
Viele haben's noch erfahren:
Damals in den "Tausend Jahren" 
hieß das Fazit dieses Falles:
"Du bist nichts, das Volk ist alles!" 
Ist der Sinn beim Erdenwandern, 
sich zu opfern für die andern? 
Oder ist es vielleicht diese 
oft zu treffende Devise:
"Raffe, was man raffen kann! 
Andre gehen dich nichts an!"? 
Beides sind ja sehr bequeme 
leicht zu fassende Extreme, 
die wir Deutschen wohl sehr lieben.
Oder ist das übertrieben?

Wenn wir einmal in uns gehen 
und im Spiegel uns besehen, 
offenbart sich ein vertrackter,
komplizierter Volkscharakter. 
Wir sind weithin ja sehr klug, 
doch ist deutscher Wesenszug:
Was wir tun, das tun wir gründlich,
sei's mit Taten, sei es mündlich. 
Wenn wir uns an etwas binden, 
was als sinnvoll wir empfinden, 
handeln wir dann auch - man kennt's •
bis zur letzten Konsequenz. 
Bei dem deutschen Übermaß 
ist es wohl verständlich, dass 
andre Völker dieser Welt 
leicht ein Schauder überfällt. 
Wenn wir, um uns anzupassen,
Übertreiben unterlassen, 
dafür Lebensfreude pflegen, 
dann sind wir auf rechten Wegen.

Denn wir werden etwas reifer, 
dämpfen wir den Übereifer. 
Nicht Verbissenheit trägt Zinsen;
sie macht Lachen nur zum Grinsen. 
Wenn wir uns darauf besinnen, 
wie wir Freunde uns gewinnen, 
denen man vertrauen kann, 
kommt es auf das Lächeln an. 
Wenn wir uns dazu bequemen, 
auch die andern ernst zu nehmen, 
über Launen und Marotten 
anderer nicht gleich zu spotten, 
diese nicht laut zu beklagen, 
sondern lächelnd zu ertragen, 
dann sind wir schon sehr viel weiter,
werden umgänglich und heiter,
bauen mit an dem Gebäude 
von Humor und Lebensfreude.

Doch die deutsche Gründlichkeit 
hält auch manches Plus bereit. 
Denn die Lobesmelodie 
dieses "Made in Germany" 
eilte durch die Welt und schuf 
in der Technik unsern Ruf. 
Das Bemühen, alle Sachen 
möglichst sorgfältig zu machen, 
hat sich mit der Zeit vermehrt 
in der Kerntechnik bewährt. 
Ganz speziell die Sicherheit 
trieb man bei uns ziemlich weit. 
Werfen wir nun einen Blick 
kurz auf Tschernobyl zurück 
und auf das, was man da sah! 
Denn der Unfall dort geschah, 
- dieses sei hier nicht verhehlt -
weil die Sicherheit gefehlt, 
die bei uns längst Standard ist. 
Dies ist, was man oft vergisst. 
Man hat sehr viel nachgedacht, 
deshalb ist es angebracht, 
die Ideen und Verfahren, 
die dabei erfolgreich waren, 
und die manchen Vorteil brachten,
auszugsweise zu betrachten.

Stürzen wir uns darum kess
auf den Teilchenspaltprozess! 
So gelangt man unversehens 
in das Zentrum des Geschehens.

Trifft ein Neutron einen Kern, 
dann zerfällt er ziemlich gern. 
Es entsteht bei dem Zerfall 
wieder ein Neutronenschwall. 
Auf die Weise sind wir schon 
bei der "Kettenreaktion". 
Dabei wird so allerlei, 
vornehmlich auch Wärme frei. 
Wollen wir die friedlich nutzen, 
heißt es erst einmal zu stutzen. 
Denn wir müssen daran denken, 
dieses Wachsen zu beschränken,
müssen zu dem Ziel gelangen, 
was zuviel ist, wegzufangen. 
Man realisiert den Schritt 
mittels Stäben aus Graphit, 
die in den Reaktor führen 
und Neutronen absorbieren.

Dies alleine hilft nicht sehr;
man benötigt etwas mehr. 
Denn es muss ja unser Ziel sein:
Der Prozess soll stets stabil sein. 
Das heißt, man muss es erreichen,
Schwankungen stets auszugleichen.

Setzt ein Hitzeanstieg ein, 
muss das Ganze fähig sein, 
diesen Trend zu unterbinden 
und sich schnell zurückzufinden 
in den Zustand, der sehr klar 
anfangs vorgegeben war. 
Dabei gilt jedoch das eine:
Das System macht das alleine, 
wird stets richtig eingepegelt 
und ist also "selbstgeregelt". 
Dass dies allezeit so geht, 
kennzeichnet "Stabilität". 
Ein "selbstregelndes System" 
liegt hier vor bei dem Problem. 
Deshalb mag es Spaß bereiten, 
nun ein Neutron zu begleiten, 
das Geschwindigkeit gekriegt 
und dann durch die Gegend fliegt.

Klären wir bei dieser Drift, 
was sich abspielt, wenn man trifft!
Einfach ist es, wenn beim Kegeln 
Kugeln durch die Gegend segeln. 
Haben sie genügend Mumm 
und man trifft, fällt alles um. 
Doch bei den Neutronenwegen 
muss man sich hier überlegen, 
dass ein Stoß so einfach kaum ist. 
Da das meiste leerer Raum ist, 
kommt ein Treffer nur zum Zug, 
ist das Neutron lang genug
in des Kernes Einfluss-Sphäre, 
kommt es ihm mal in die Quere. 
Das heißt, dass man beim Beschuss
die Neutronen bremsen muss. 
Dazu setzt man leichte Gase 
den Neutronen vor die Nase, 
die durch Stöße, die sie spüren, 
an Geschwindigkeit verlieren.
Diese Gase sind der Trick, 
das sieht man auf einen Blick. 
Dichte, die ein Gas besitzt, 
nimmt ja ab, wenn man's erhitzt. 
Damit mindert sich die Größe 
aller bremswirksamen Stöße. 
Man hat weniger Neutronen 
für den Start von Reaktionen. 
Dies führt dann zu unserm Glück 
auf den Ausgangspunkt zurück. 
Klar ist, dass dies Früchte trägt, 
wird es richtig ausgelegt. 
Dieser Trick, um den's hier geht,
garantiert Stabilität, 
auf die man stets bauen kann. 
Dies gilt allerdings nur dann, 
wird nicht Sicherheit gezielt
ausgetrickst und ausgespielt. 
Dies, so haben wir gesehen, 
ist in Tschernobyl geschehen. 
Dort ward Sicherheit verletzt,
leichtfertig aufs Spiel gesetzt.
Man ist daher stets gehalten, 
Willkür sicher auszuschalten.

Wenn wir etwas weiter sehen, 
gibt es noch ein paar Ideen, 
die in gleicher Weise nützen 
und das Ganze unterstützen. 
So hat's Sinn, wenn man beschränkt 
im Reaktor Druck absenkt. 
Gibt es irgendwo ein Leck, 
dann strömt nichts nach außen weg.
Aber Luft dringt ein stattdessen. 
Dies Ereignis kann man messen, 
ehe es, stets überwacht, 
außen sich bemerkbar macht.

Ist durch Vorsicht man gehalten, 
den Reaktor abzuschalten, 
dann benutzt man zu dem Schritt 
jene Stangen aus Graphit. 
Doch damit kein Motor klemmt 
und die Stabeinbringung hemmt, 
bringt man diese Stäbe dann 
über dem Reaktor an. 
So kann man hier nichts verpassen 
und sie einfach fallen lassen, 
sollten die Motoren wagen, 
in der Lage zu versagen.

Vieles fiel der Technik ein.
Aber man hat obendrein
als besonderes Bonbon
einen Berstschutz aus Beton.
Dieser feste Kuppelberg
wölbt sich übers Kernkraftwerk
als ein zusätzlicher Schutz
größter Sicherheit zu Nutz.
Sollte wirklich mal was los sein,
kann der Schaden nicht sehr groß sein.
Dieses Dach hält alles fest,
was sich nur erdenken lässt.

Eins ist hier noch nicht bedacht,
nämlich das Problem: Was macht 
man beim Kernkraftwerkbetrieb 
mit dem Rest, der übrig blieb? 
Damit wird die Frage groß:
"Wie wird man den Abfall los?"

Lasst uns hier zunächst von Zechen,
allgemein vom Bergbau sprechen! 
Den gab's immer schon. Zudem 
war der Abfall kein Problem. 
Dort ging bisher alles glatt, 
denn der Abraum, den man hat, 
und die Schlacke vom Verhütten 
kann man auf die Halden schütten.
Niemanden hat dies gestört, 
keiner war darob empört.

Aber man sieht es nicht gerne, 
dass man Abfall so entferne, 
ist er radioaktiv.
Denn dann geht die Sache schief. 
Jene Stoffe, die uns nützten, 
als sie noch in dem geschützten
Kernreaktor wirksam waren, 
bergen außerhalb Gefahren,
weil die Strahlungswirkung dann
Schädigungen bringen kann. 
Sind es auch nur Strahlungsreste, 
es ist jedenfalls das beste, 
wenn man auch bei solchem Rest 
größte Vorsicht walten lässt.

Andre sind nicht ganz so gründlich 
und weit weniger empfindlich, 
wenn sie einfach über Klippen 
ihren Müll ins Eismeer kippen. 
So etwas ist sehr betrüblich, 
doch bei uns ist das nicht üblich. 
Mit der deutschen Gründlichkeit 
ist man nun zu gern bereit, 
was sie anderswo verpassten, 
deutscher Technik anzulasten. 
Aber soll man es begrüßen, 
dass wir Kernkraftwerke schließen, 
dass man deutscher Qualität 
konsequent den Hahn zudreht, 
wenn man anderswo vergisst, 
wie bedeutend "Vorsicht" ist?
Können Überreaktionen 
dieser Art sich wirklich lohnen?

Doch wir wollen's uns verkneifen, 
hier noch weiter abzuschweifen. 
Wenden wir uns drum in Ruh' 
wiederum dem "Restmüll" zu! 
Da gibt's erst mal ein Verfahren,
Abfall sicher zu verwahren. 
Bis die Strahlung abgemagert, 
wird der Restmüll "endgelagert" 
tief in ausgewählten Stollen, 
die wir nicht mehr nutzen wollen. 
Aber es gibt noch zur Zeit 
eine andre Möglichkeit. 
Besser ist, statt ihn zu speichern, 
ihn von neuem anzureichern, 
um ihn dann zu einem zweiten 
Nutz im Kreis zurückzuleiten. 
So bringt eine Brennstabsendung 
es zu mehrfacher Verwendung.
Nutzungsgrad wird maximiert 
und der Abfall reduziert.

Doch es stößt in unserm Land 
beides stark auf Widerstand. 
Mancher hat seit Tschernobyl 
ein beklemmendes Gefühl, 
und wir sollten uns nicht schämen, 
diese Ängste ernst zu nehmen.

Reizt es manchmal einen jeden, 
bei den Fragen mitzureden, 
so ist aber doch letztendlich 
keinesfalls so selbstverständlich, 
dass ein jeder auch versteht, 
worum es im Grunde geht. 
Will man diesen Vorwurf meiden, 
nicht an jenen Lücken leiden, 
dann heißt dies, sich aufzuraffen 
und sich Kenntnis zu verschaffen. 
Diese Mühe lohnt sich schon, 
denn so manche Diskussion 
kriegt ein anderes Gesicht, 
wenn man weiß, wovon man spricht.

Zu dem Zweck ist, meine Lieben, 
dieser Abschnitt hingeschrieben.

Erlangen virtuell

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