Gereimte Plaudereien über die Technik

 

 5: Man spricht über Sonnenenergie

Motto:
Mit Begriffen zu jonglieren
statt sie klar zu definieren,
fördert das Verständnis nicht,
wenn man über etwas spricht.
Unterlässt man diese Klarheit,
schafft man Chaos und nicht Wahrheit.

 5.1: Betrachtungen über klare Definitionen

zurück zum Anfang
Sonnenschein ist Lebenskraft. 
Alles, was Natur erschafft, 
was den Rhythmus dieser Welt 
lenkt und in Bewegung hält, 
Pflanzen, Tiere groß und klein, 
alles lebt vom Sonnenschein. 
Wenn die Menschen aus den Köpfen
Vielerlei Ideen schöpfen, 
wenn sie, um sie umzusetzen, 
sich bemühen und sich hetzen, 
wirkt ein Kraftquell nur allein, 
und das ist der Sonnenschein. 
Auch das Erdöl und die Kohlen, 
die wir aus der Erde holen, 
was an Heizöl wir verwahren, 
das Benzin, das wir verfahren, 
Wind und Wetter, Brot und Wein, 
all das stammt aus Sonnenschein. 
Was an Wärme wir verbrauchen, 
wenn wir in ein Schwimmbad tauchen,
Wasserkraft und Vogelsingen, 
Wolken, die den Regen bringen, 
was uns freut in Flur und Hain 
ist letztendlich Sonnenschein.

Doch zwei Dinge gibt's, die man 
nicht ins Schema bringen kann, 
die die Grenzen überschreiten. 
Dies sind Kernkraft und Gezeiten. 
Da dies aus dem Rahmen fällt, 
sei noch einmal festgestellt:
Viel vom Erdentun und -treiben 
ist der Sonne zuzuschreiben, 
und ihr Wirken nennt man passend
lebenswichtig, allumfassend. 
Aber all dies meint der nicht, 
der von "neuer Technik" spricht 
und der oft, bevor er endet, 
den Begriff "solar" verwendet. 
Er meint dann nicht unbedingt 
alles, was die Sonne bringt. 
Man muss vielmehr daran denken, 
die Begriffe einzuschränken. 
Mancher Ausdruck ist zwar klug, 
aber nicht präzis genug.

Um hier mitzudiskutieren, 
muss man deutlich definieren, 
dass man nicht den Sinn verfehlt 
bei den Worten, die man wählt.

Hier ist vage ausgeführt, 
was uns als Problem berührt, 
quasi nur als grobes Schema. 
Denn es ist beim "Sonnenthema" 
mehr an Deutlichkeit vonnöten;
sonst geht ja so manches flöten. 
Dies zu zeigen, mag genügen, 
hier ein Beispiel anzufügen.

Heutzutage sprechen viele 
über die "Solarmobile", 
und, die sich dazu bekennen, 
starten ganze Straßenrennen. 
Dabei wird das Fahrzeugfeld 
den Besuchern vorgestellt. 
Über diese Automesse 
unterrichtet uns die Presse. 
Sie macht ihren Lesern klar, 
was da nun zu sehen war, 
schreibt, man sähe dort recht viele
Formen der Solarmobile, 
und man hat in manchen Fällen 
oben sogar Sonnenzellen. 
Die, die nicht dabei gewesen, 
können weiterhin dann lesen:
"Damit bei dem Rennen man 
den Verbrauch ersetzen kann, 
hat man meist zu diesem Zwecke
unterwegs längs dieser Strecke 
einige 'Solartankstellen'. 
Das reicht in den meisten Fällen, 
dass die Autos ohne Bangen 
sicher an ihr Ziel gelangen." 
Dies liest sich modern und chic, 
doch nur auf den ersten Blick. 
Grade weil wir Nutz erhoffen, 
bleiben ein paar Fragen offen:
Ist denn, Unklarheit vermeidend, 
nicht gerade das entscheidend,
dass all diese "Sonnenwagen" 
oben solche Zellen tragen, 
die wohl das Chassis verschandeln, 
aber Licht in Strom verwandeln? 
Und ist es hier nicht Gesetz:
Man braucht keinen Strom vom Netz?
Redet man von all den vielen
Formen von "Solarmobilen",
tragen sie in allen Fällen
auf dem Dache Photozellen
zum Verbrauch von Sonnenlicht?
Oder langt's, wenn man verspricht,
das Mobil in allen Jahren
nur mit "Sonnenstrom" zu fahren?
Jeder weiß, wie lang bewährt
ein Elektroauto fährt,
und man fragt mit Blick aufs Ziel:
Wann ist's ein "Solarmobil"?
All das stiftet nur Verirrung 
und begriffliche Verwirrung. 
Bei dem Wunsch, modern zu sein,
handelt man sich Chaos ein. 
Man braucht hier Definitionen 
für die einzelnen Versionen, 
damit jedem klar erscheint, 
was man mit dem Ausdruck meint, 
und dass nicht im Dunkeln bleibt, 
was man hier so tut und treibt. 
Möchte man auch nicht verzagen, 
so kann man doch eines sagen:
Beim modernen Sonnenkult 
braucht man Kraft und viel Geduld, 
will man etwas Klarheit schaffen 
bei den Lücken, die da klaffen.
Aber diese "Klärungspflicht" 
ist die des Verfassers nicht. 
Er kann sich darauf beschränken, 
die Probleme "anzudenken".

 5.2: Solarkollektoren

zurück zum Anfang
Wer den letzten Punkt gelesen, 
ist wohl leicht verwirrt gewesen. 
Die Probleme unterbreiten 
uns doch ein paar Unklarheiten. 
Es sind Fragen aufgetaucht;
aber wie viel Zeit man braucht, 
bis man sie bereinigt hat, 
steht auf einem ändern Blatt.-
Immerhin gibt's Sonnenthemen, 
nicht behaftet mit Problemen. 
Denn die Schwierigkeit wird blasser,
nimmt man Sonnenschein und Wasser.
Wenn man auch von dem berührt ist,
was oft technisch kompliziert ist, 
so kann es genauso reizen, 
Wasser einfach aufzuheizen 
und die Sonne zu bequemen 
Wirkungen in Dienst zu nehmen. 
Die schon ältere Methode 
kommt nun immer mehr in Mode;
Sonnenheizung auf dem Dach 
ruft derzeit schon viele wach. 
Denn es klingt ja sehr famos:
Man kriegt Wärme kostenlos! 
Wenn auch vieles dafür spricht, 
ganz so einfach ist das nicht. 
Es ist zwar ein Aktivposten, 
doch wie rechnen sich die Kosten? 
Wird die Anlage geboren, 
braucht man dazu Kollektoren. 
Man braucht auch in allen Fällen
Geld, um diese herzustellen. 
Danach muss man darauf dringen, 
was man ausgab, einzubringen. 
Sind die Kosten abgedeckt, 
dann erst gibt es Spareffekt. 
Lebt die Sache lang genug, 
kommt man damit stets zum Zug. -

Wünscht man, Energie zu sparen, 
muss man analog verfahren. 
Es wird ja nicht nur mit Geld 
ein Kollektor hergestellt. 
Denn beim Aufbau hat man auch 
einen Energieverbrauch. 
Er ist in den ersten Jahren 
vorab wieder einzusparen. 
Erst nach dem "Einsparbeginn" 
hat man Energiegewinn. 
Hier hilft dem Kollektorbauer 
wieder lange Lebensdauer. 
Wenn es glückt, was man erstrebt, 
das System auch lange lebt, 
dann hat man mit seinem Plan 
ein sehr gutes Werk getan.

Wenn wir hier den Blick drauf lenken,
etwas tiefer nachzudenken, 
"Für" und "Wider" abzuwägen, 
dann entgeht man Nackenschlägen, 
weil man manche Niedertracht 
nicht genau genug durchdacht.
Man kann, ist man sich im klaren, 
sich Enttäuschungen ersparen, 
dass man nicht die Lust verliert 
und am Ende resigniert. 
Jede Zeit braucht schließlich ihre
Vorkämpfer und Pioniere. 
Denn man sollte ja nicht zagen, 
alle Quellen anzunagen, 
die sowohl den Menschen nützen 
als auch unsre Umwelt schützen.

 5.3: Das Passiv-Solarhaus

zurück zum Anfang
Um sein Leben zu bestreiten,
hat der Mensch vor langen Zeiten
voller Mut und unverzagt
in den Wäldern Wild gejagt.
Doch das reine Jägerleben
hat er schließlich aufgegeben,
hat das Wandern aufgesteckt
und den Ackerbau entdeckt.
Wo er gutes Land gesichtet,
hat er sich dann eingerichtet,
hat sich etwas umgeschaut
und sich Wohnungen gebaut.
Diese waren erst sehr einfach,
denn der Hausbau war nicht sein Fach.
Doch er hat gelernt, zu lernen
und die Mängel zu entfernen.
Ihm war schließlich wohl vertraut,
wie man gute Häuser baut.
Diese lange Bauerfahrung
nahm er sicher in Verwahrung,
konnte sie und all sein Streben
an die Kinder weitergeben.
So entstand die lange Spur
gut bewährter Baukultur,
die man durch Jahrhunderte
lobte und bewunderte.

Wenn derart ins Auge springt, 
dass der Fortschritt etwas bringt, 
muss man zu erwähnen wagen, 
was die Philosophen sagen.
Denn in ihr Konzept passt nicht 
dies humane Frohgesicht. 
Mancher Denker meint betrübt, 
dass es "Fortschritt" gar nicht gibt,
denn der Mensch sei so wie immer,
werde höchstens immer schlimmer.
Dieses Lied der Philosophen 
hat unendlich viele Strophen. 
Schelten sie etwa zu Recht 
unser menschliches Geschlecht?

Wenn wir Pessimismus meiden, 
können wir doch dies beeiden, 
dass der Fortschrittsglaube gut ist,
wenn man etwas auf der Hut ist;
sonst wird man leicht Untertan
überspitztem "Fortschrittswahn". 
In dem Zustand meinte man:
"Mit mir fängt die Welt neu an!" 
Was die Väter vorgeführt, 
sei verstaubt und antiquiert. 
Manches altbewährte Wissen 
hat man über Bord geschmissen. 
Man erwarb sich so den Schein,
fortschrittlich-modern zu sein. 
Doch wir können nur gewinnen, 
wenn wir uns zurückbesinnen 
auf das, was man einst gelehrt hat 
und was vielfach sich bewährt hat. 
So hat man, was fast entschwunden,
schließlich wieder neu erfunden,
und manch uralter Effekt 
wurde wieder frisch entdeckt.

Etwas, das noch mancher kennt, 
was man heute "Greenhouse" nennt, 
hieß man früher "Wintergarten". 
Ihn gab es in manchen Arten. 
Alle ließen Sonnenschein 
durch die großen Fenster ein.
Sonnenlicht kam so ins Haus, 
aber Wärme nicht hinaus. 
Glas hat diese Eigenheit, 
und man nutzt sie weit und breit, 
wie's im Treibhaus ja geschieht, 
wenn man dort Gemüse zieht. 
Mit so einem Wintergarten 
kann man viel Gewinn erwarten, 
denn er ist ein inhaltsreicher 
Energie- und Sonnenspeicher. 
Dieses Wärmereservoir 
stellt dann eine Heizung dar, 
deren Wärmemengen man 
in die Räume leiten kann.

Auch gehört in dieses Fach 
der Kollektor auf dem Dach. 
Denn das aufgeheizte Wasser 
ist ein guter, wenn auch nasser 
oft benutzter Wärmeträger,
ein Geschirr- und Küchenpfleger,
wenn die Hausfrau spülen will 
und im Spülicht wühlen will. 
Aber es passt akkurat 
"Sonnenwärme" auch fürs Bad. 
Ob man mit dem Wasser dann 
auch die Zimmer heizen kann, 
dies hängt letzten Endes nur 
ab von der Temperatur. 
Kein Problem wird es bereiten 
in den Jahreszwischenzeiten. 
Steht der Winter vor dem Haus, 
ist es mit der Freude aus. 
Man muss dann wie üblich heizen 
und kann nicht mit Heizöl geizen. 
Doch im Jahresmittelwert 
wird uns wohl Gewinn beschert. 
So sieht solch ein "Sonnenhaus"
energetisch recht gut aus.
Dies ist nett und angenehm. 
Aber es gibt ein Problem. 
Denn trotz der Bereicherung 
bleibt als Crux die Speicherung.
Schließlich ist es das Bestreben,
Sonnenwärme aufzuheben, 
dass man sie im Winter dann 
uns zum Nutz verwenden kann. 
Allen Grips zog man zu Rate;
aber solche Aggregate, 
die solange Wärme binden, 
konnte man bisher nicht finden.
Eines muss man da verstehen:
Es gibt mancherlei Ideen, 
die man zwar im Kern begreift, 
doch sie sind nicht ausgereift 
und, ist auch so manches klar, 
technisch noch nicht einsetzbar.

Wesentlich anwendungsreicher 
ist da doch der "Halbtagsspeicher". 
Was die Sonne tags gebracht, 
dient zum Wärmen in der Nacht. 
Dabei ist die feste Wand 
schon als Speicher wohlbekannt. 
Doch soliden Wänden trauten 
schon die Ahnen, wenn sie bauten, 
weil sie wohl, wenn sie dies machten,
auch ans Wärmesparen dachten, 
weil ja niemand freudearm ist, 
wenn es drinnen richtig warm ist. 
Aber man braucht zu dem Ende 
nicht nur feste, dicke Wände. 
Der Erfolg ist auch bestimmt 
durch den Baustoff, den man nimmt, 
weil es nicht ganz einerlei ist, 
wie schnell Wärme wieder frei ist. 
Nur der Speicher ist was wert, 
der sich in zwölf Stunden leert. 
Diese Wechselzeit ist drum 
ein Charakteristikum, 
prüft man einen Stoff, ob man 
ihn vielleicht gebrauchen kann.
Ob das, was man meist verwendet, 
auch bei guten Noten endet, 
ist zuweilen ungewiss. 
Da empfiehlt sich Kompromiss. 
Gut bewertet sind zudem 
ganz bestimmte Sorten Lehm. 
So nennt man ja wohl zu Recht 
Ziegel als "nicht gerade schlecht". 
Will man da kein Plus verschenken, 
heißt dies vielleicht umzudenken. 
Neue Technik, altes Wissen 
sind kein sanftes Ruhekissen;
da ist es wohl sehr geschickt, 
wenn man beide gut verquickt. 
Dann springt für das "Sonnenhaus"
manche Bauidee heraus.

Ehe wir den Punkt verlassen, 
mit dem nächsten uns befassen, 
hier noch ein paar kleine Tipps, 
quasi Nahrung für den Grips! 
Räume, die viel Wärme kriegen, 
weil sie Richtung Süden liegen, 
werden, wie ein jeder weiß, 
hoch im Sommer oft recht heiß.

Hier genügt's im großen ganzen, 
ein paar Bäume anzupflanzen, 
die im Sommer unsren Wänden 
den gewünschten Schatten spenden.
Ist der Sommer dann vorbei, 
sind die Wände wieder frei. 
Denn dann sind die Bäume kahl, 
so dass nun der Sonnenstrahl 
im Solarhaus wirken kann, 
kommt er unbehindert an.

Man kommt auch auf den Gedanken,
Außenwände zu beranken. 
Grünlaub isoliert das Haus 
und sieht außerdem schön aus.

Ist man mal daran gegangen,
Sonnenwärme einzufangen, 
und man überlegt sich dann, 
wie man Wärme speichern kann, 
ist da nicht die Wand alleine;
auch im Boden gibt es Steine, 
die sich gern dazu bequemen, 
etwas Wärme aufzunehmen. 
Auch ein Wassertank ganz oben 
ist ins Schema eingewoben. 
Nur muss man sich überlegen, 
diese Wärme zu bewegen. 
Man kann an Kanäle denken, 
die die Wärme weiter lenken, 
kann Gedanken dran verlieren, 
wie Kamine funktionieren. 
Es gibt viele Kleinigkeiten, 
die vielleicht Verdruss bereiten,
hat man sie nicht gut gelöst, 
noch bevor man darauf stößt.

Hier kann so beim Hausgestalten
Phantasie sich frei entfalten 
auch beinahe unbeschränkt, 
wenn man nur stets daran denkt, 
dass man die Naturgesetze, 
die ja gelten, nicht verletze.

Lassen Sie den Sonnenschein 
drum nicht nur ins Herz hinein! 
Auch im Haus, in dem Sie wohnen, 
kann der Sonnschein sich lohnen.

 5.4: Solarkraftwerk und Solarmobil 

zurück zum Anfang
Oben hoch am Himmel steht, 
seitdem sich die Erde dreht, 
unsre Sonne, und ihr Schein 
haucht der Erde Leben ein. 
Als ein heißer Flüssigball 
flog die Erde durch das All. 
Als sie etwas kälter ward, 
ist sie schließlich dann erstarrt 
zur bizarren Wüstenei. 
Doch die Sonne war dabei. 
Als das Leben dann entstand, 
griff Besitz von Meer und Land, 
hat die Sonne es geschützt, 
sein Entwickeln unterstützt 
und, damit es sich vollendet, 
ständig Energie gespendet. 
Bäume, Gräser, Vögel, Pferde 
füllten langsam unsre Erde. 
So bekam sie ein Gesicht. 
Doch die Menschheit gab es nicht.
Lange hat der Mensch gebraucht, 
bis er schließlich aufgetaucht. 
Doch das hat sich ausgezahlt. 
Was die Sonne zugestrahlt, 
ward im Boden aufgespeichert,
konzentriert und angereichert, 
Ernte von Millionen Jahren. 
Nun, der Mensch, der dies erfahren,
freute sich in allen Fällen 
an den aufgefund'nen Quellen,
ließ es sich auch nicht verdrießen, 
diese Schätze "nutzzunießen". 
So kann er aus manchen Töpfen 
quasi aus dem vollen schöpfen. 
Darob ist der Mensch sehr froh 
und meint, das sei immer so. 
Aber wenn wir uns bemühen, 
eines in Betracht zu ziehen, 
nämlich dass Ressourcen schwinden, 
wenn wir keine neuen finden, 
dann kann man wohl daran denken, 
seinen Anspruch zu beschränken 
auf das, was das Firmament 
uns tagtäglich zuerkennt.

Wenn man zeitgleich das verwendet,
was die Sonne zu uns sendet, 
dann ist dieses nicht verkehrt 
und so manche Mühe wert, 
wenn man dabei nicht vergisst, 
dass dies doch recht wenig ist,
jedenfalls an dem gemessen, 
was man sonst normal besessen. 
Nutzen wir hier zur Verstärkung 
eine frühere Bemerkung!

"
Es ist von Natur gegeben:
man kann Qualität nicht heben, 
wird sie nicht, wie sich's gebührt, 
aus dem Umfeld zugeführt."


Doch meint "Qualität" hier nur 
höhere Temperatur. 
Darum memorieren wir, 
dass die Sonnenwärme hier 
bei geringer Qualität 
reichlich zur Verfügung steht, 
dass jedoch nicht sehr viel los ist, 
wenn die Qualität recht groß ist. 
In die Schwierigkeit gerät 
hier die Elektrizität, 
die, erzeugt aus Sonnenlicht, 
hoher Qualität entspricht. 
Deshalb steht in diesem Fall 
ein besonders hoher Wall 
unerwünscht und ungelegen 
gutem Nutzungsgrad entgegen. 
Wenn man alles dies ermisst, 
spürt man wohl, wie gut es ist,
Denkerschweiß hier zu vergießen, 
um die Quelle zu erschließen;
doch man sollte sich verschonen 
vor zu großen Illusionen. 
Wenn wir uns darauf besinnen,
Sonnenkräfte zu gewinnen, 
brauchen wir dazu Geschick, 
klugen Plan und klaren Blick. 
Außerdem ist es gescheit, 
übt man sich in Nüchternheit.
Hier ward mit ein paar Gedanken,
die sich um die Sonne ranken,
ihre Stellung und ihr Wert
für das Leben hier erklärt
in der Hoffnung, dass vielleicht
dies zum Grobverständnis reicht.
Doch die dem nicht Beifall zollen
und genauer wissen wollen,
was die Sonne uns denn bringt,
brauchen dazu unbedingt
ein paar bisher hier entbehrte
einprägsame Zahlenwerte.
Will man etwas klarer sehen
und mehr in die Tiefe gehen,
um den Kernpunkt zu begreifen,
kann man nicht auf Zahlen pfeifen.
Sie sind dann nicht schnurz und schnuppe,
sondern sind das Salz der Suppe.
Haben wir uns vorgenommen,
ohne Formeln auszukommen,
so springt eines ins Gesicht:
ohne Zahlen geht es nicht! 
Wenn auch alles seinen Gang geht:
Zahlen sagen, wo es lang geht. 
Nach all dem ist zu erwägen, 
sich zwei Zahlen einzuprägen. 
Von besonderem Gewichte 
ist zunächst die Strahlungsdichte, 
und als zweiten Merkwert hat 
man den Zellen-Wirkungsgrad.
Aber ich will Sie nicht schrecken, 
keine Angstgefühle wecken 
und Sie nicht dazu bewegen, 
dieses Buch nun wegzulegen. 
Denn für das In-Kenntnis-Setzen 
da genügt ein Grobabschätzen. 
Die zu rechnende Idee 
ist recht kurz und tut nicht weh. 
Lesen Sie deswegen heiter 
und auch ohne Zagen weiter! 
Suchen wir nunmehr die Zahlen 
für die Energie der Strahlen, 
kommt's drauf an, dass wir beachten, 
welche Fläche wir betrachten.

Deshalb ist es nicht verkehrt, 
nimmt man einen Einheitswert. 
Dies ist sinnvoll ein Quadrat, 
das ein Meter Kante hat. 
Nunmehr schauen wir uns um 
nach dem Strahlungsmaximum;
Sommertags zu Mittagszeiten 
bringt uns dies in unsern Breiten 
ungefähr ein Kilowatt 
auf ein solches Grundquadrat. 
Wenn wir dieses überlegen 
und den nächsten Schritt erwägen, 
der ja nunmehr davon handelt, 
dass er Licht elektrisch wandelt, 
ist die Frage hier begründet, 
wie viel Energie man findet,
wenn man dann als Resultat 
schließlich Strom gewonnen hat. 
Da man das Verhältnis kennt - 
es sind etwa zehn Prozent -, 
liefert unser Grundquadrat 
nun elektrisch hundert Watt. 
Doch bevor man Fehler macht, 
sei noch einmal dran gedacht, 
dass man diese hundert Watt 
nur am Sommermittag hat. 
Dieser Wert, den wir bekommen, 
sei als Näherung genommen. 
Denn das Rechnen ist nicht schwer, 
nimmt man alles "ungefähr".

Legen wir einmal zur Stunde 
diese hundert Watt zugrunde! 
Dann erlaubt der Wert schon viele 
instruktive Zahlenspiele. 
Zwei will ich auf diesen Seiten 
meinen Lesern unterbreiten.

Nehmen wir als erstes Ziel 
wieder ein Solarmobil, 
und als Zellenaggregate 
habe es vier Grundquadrate! 
Diese liefern demnach glatt 
für die Fahrt vierhundert Watt.

Scheint die Sonne für acht Stunden, 
und fürs Fahrzeug wird gefunden,
es braucht so zehn Kilowatt, 
findet diese Rechnung statt:
man kann durch die Gegend jagen 
eine Stunde in drei Tagen. 
Dies ist sicherlich nicht viel. 
So ist das Solarmobil 
aus dem Stromnetz nachzutanken. 
Dabei kommen die Gedanken, 
ob ein solches Fahrzeug man 
"Sonnenauto" nennen kann. 
Doch hier ist noch eine Frage:
Wie ist eigentlich die Lage,
wenn all jene, die seit Jahren
früh zu ihrer Arbeit fahren
und die spät nach Hause drängen,
sich Punkt Fünf ans Stromnetz hängen?

Alles dies bewegt uns sehr, 
und mit Zahlen sieht man mehr. 
Kehren wir ein kleines Stück 
auf dem Denksportpfad zurück, 
nämlich auf die hundert Watt, 
die man hier elektrisch hat! 
Dieser Wert gilt ohne Frage 
nur im Sommer und am Tage. 
Nimmt man, was uns zugedacht, 
mittelt über Tag und Nacht, 
über Sommer und den Winter, 
dann ist weiter nichts dahinter. 
Doch auf diesem Weg erfährt 
man den Jahresmittelwert,
und man kommt dabei recht munter 
etwa auf zehn Watt herunter. 
Wenn man nun ein Kraftwerk hat, 
und man will an seiner Statt, 
nur um einmal abzuschätzen, 
hier ein Sonnkraftwerk setzen, 
dann muss man die Leistung nehmen 
und muss sich dazu bequemen, 
diesen Wert durch zehn zu teilen, 
um die Fläche anzupeilen, 
die man braucht, soll es gelingen, 
gleiche Leistung herzubringen.

Wenn wir uns darauf versteifen, 
ein Großkraftwerk aufzugreifen, 
dann beschäftigt uns am meisten:
was kann es auf Dauer leisten? 
Dieser Wert, den man da hat, 
liegt bei einem Gigawatt. 
Nun, ich will Sie gerne schonen:
Dies sind tausend Millionen, 
was, durch zehn dann dividiert, 
zur gesuchten Fläche führt. 
Lächeln wir hier nicht verächtlich! 
Denn die Fläche ist beträchtlich. 
Dieser Wert, nun ja, hier steht er:
hundert Quadratkilometer!

Man erniedrigte die Nöte, 
wenn man Wirkungsgrad erhöhte.
Doch auch wenn man so ergänzt, 
bleibt die Möglichkeit begrenzt. 
Man kann weiter dabei bleiben 
und manch Zahlenspiel betreiben. 
Doch wir wollen's so belassen, 
uns nicht mehr damit befassen. 
Denn der Leser wird's begrüßen, 
wenn wir diesen Abschnitt schließen. 
Deshalb sei hier ungeniert 
noch ein Schlusswort formuliert:

Wenn ich Sonnentechnik mache, 
ist dies eine gute Sache. 
Doch dies gilt nicht überall 
und nützt mehr im Einzelfall. 
Denn wenn alle, die hier leben, 
nach der Sonnentechnik streben, 
ihren Lebensstil beenden 
und nur Sonnenstrom verwenden, 
dann ist dies vielleicht recht lohnend 
doch nicht grade umweltschonend. 
Denn der Vorrat ist beschränkt, 
wenn man an die Fläche denkt, 
die man dann belegen muss, 
Grund für Ärger und Verdruss.

Aber es gibt keine Schranken 
für die Freiheit der Gedanken.
 

Erlangen virtuell

Nach oben

Zum Anfang
Zum Inhaltsverzeichnis