Gereimte Plaudereien über die Technik

 

 4: Man spricht über Wasserkraft

Motto:
Wasser ist sehr vielgesichtig, 
lieblich, wild und lebenswichtig. 
Auch um Energie zu spenden, 
kann man es recht gut verwenden.
Diesem Lebenselixier 
gelte dieser Abschnitt hier.

 4.1: Stauseen und Pumpspeicherwerke

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Viele machten in der Landschaft
mit der Schwerkraft schon  Bekanntschaft,
wenn uns mal mit dumpfen Knallen
etwas auf den Kopf gefallen.
Keinen Dank wir auch vergeuden
an so manchen andern „Freuden",
wie den Steinschlag, die Lawinen,
die uns nicht zum Vorteil dienen,
wenn uns die Naturgewalt
ungebremst entgegenprallt.
Wasser, zur Natur gehörend,
wirkt da auch recht oft zerstörend,
und es macht uns viel Verdruss,
daß man es so fürchten muss.
Denn es ist ja andrerseits
seine Lieblichkeit von Reiz,
labt es doch Herz und Gemüt,
wenn es plätschernd talwärts zieht,
während es als Bach und Fluss
dem Gefälle folgen muss.
Aber auch so manche Stelle
tosend-frischer Wasserfälle
lebt als ein beliebter Ort
der Idylle in uns fort.

Bei all dem man leicht vergisst, 
daß kein Leben möglich ist, 
ist das Wasser nicht vorhanden, 
aus dem es vormals entstanden. 
Doch den frühen Menschen war 
dieser Umstand völlig klar,
und so lernten sie beizeiten, 
sich an Flüssen auszubreiten. 
Da ans Wasser sie gebunden, 
wurde schon recht früh erfunden 
das Prinzip der Wasserleitung 
und der richtigen Verbreitung. 
Man verstand vor allen Dingen, 
Wasser auf die Flur zu zwingen, 
dass sie gute Früchte bringe 
und die Ernte wohl gelinge. 
Dabei ward mit Muskelkraft 
meist das Wasser hochgeschafft.

Viele große Flusskulturen 
hinterließen ihre Spuren. 
Die Anbauverbesserung, 
durch die Flurbewässerung 
mit Geschick hervorgebracht, 
schaffte Wohlstand, Glanz und Macht.

Doch auf seiner Fortschrittsleiter 
ging der Mensch in Stückchen weiter, 
als er festgestellt, dass man 
Muskelkraft ersparen kann, 
da man ja mit Wasserkraft 
schließlich auch dasselbe schafft. 
Diese Kunst der Wasserräder 
kennt auch heute noch ein jeder. 
Doch wenn sich die Räder drehen, 
kann man auch recht gut verstehen, 
dass die Wasserkraft mit List
noch ganz anders nutzbar ist. 
Man kann das Getreide mahlen 
und erspart sich jene Qualen, 
welche allen Menschen blühen, 
die in Handarbeit sich mühen. 
Mühlen gab es überall 
nahezu in jedem Tal, 
und so mancher Müller schafft 
heute noch mit Wasserkraft. 
Doch die alte Technik schwindet, 
weil man nunmehr oftmals findet, 
dass die Arbeit leichter geht, 
nimmt man Elektrizität. 
Doch auch diese Kraft entsteht, 
wenn das Wasserrad sich dreht.

Da das, was hier angeführt ist, 
als Effekt recht kompliziert ist, 
wollen wir das Stromentstehen 
einfach rein schematisch sehen. 
Auf dem Räderrand sind jetzt 
die Magnete aufgesetzt, 
die, mit sehr viel Schwung versehen, 
sich in einem Kraftfeld drehen. 
Diese drehende Bewegung 
schafft elektrische Erregung;
sie ist an den Gegenpolen 
dann als Strom herauszuholen.

Man hat drum in den Effekt 
sehr viel Denkarbeit gesteckt,
um mit Scharfsinn und mit Mühen 
besten Nutzen draus zu ziehen. 
Dieser Stromerzeugung dienen 
nun hochwirksame Turbinen. 
Dennoch bleibt als Resultat 
im Prinzip das Wasserrad. 
Jedenfalls ist eines richtig:
Wasser ist auch hier sehr wichtig, 
da es ja das Wasser bleibt, 
welches die Turbinen treibt.

Ehe wir nun vorwärts eilen, 
wollen wir etwas verweilen 
und vor weiterem Beginnen 
auf zwei Dinge uns besinnen, 
die uns schon ins Auge stachen, 
als wir von der Wärme sprachen:

Will man die Natur verstehen, 
darf man nicht nur „Mengen" sehen;
auch die „Güte" ist sehr wichtig. 
So ergibt sich folgerichtig:
Quantität und Qualität 
sind die zwei, um die es geht.

Dies muss im Gedächtnis bleiben, 
will man die Natur beschreiben. 
Es sind beide von Bedeutung 
bei der Energieausbeutung.

Diese Sicht, meint der Verfasser, 
gilt besonders auch beim Wasser. 
Es bekommt ja seinen Schwung 
durch den großen Abwärtssprung, 
denn der Wirkung Ein und Alles 
ist die Höhe dieses Falles. 
So entsteht die Effizienz 
aus der Höhendifferenz. 
Gut, wenn diese Qualität 
reichlich zur Verfügung steht. 
Dies Prinzip hat man genommen. 
So ist es dazu gekommen, 
dass wir hohe Mauern bauen, 
um das Wasser aufzustauen. 
Damit möchte man in Mengen 
Wasser dort zusammendrängen, 
das aus großer Höhe dann 
in das Kraftwerk stürzen kann.

Durch dies Wissen angeregt, 
sind die Stauseen angelegt, 
die zur Stromerzeugung klar sind
und auch Wasserreservoir sind. 
Wenn die Regenmengen sinken, 
hat der Mensch daraus zu trinken, 
und als zweites schaffen sie 
für den Menschen Energie,
auch kann man sich drauf verlassen, 
dass sie in die Landschaft passen 
und den Schönheitssinn betören, 
wenn sie die Natur kaum stören.
Unser Dasein, wie wir wissen, 
lebt zumeist von Kompromissen. 
Dieses Kompromisses Spur 
zwischen Technik und Natur 
wirkt in vielem ungezwungen 
und erscheint demnach gelungen.

Wenn beim Stausee man begrüßt, 
dass das Wasser weiter fließt, 
was flussabwärts ungehindert 
nicht den Wasserhaushalt mindert, 
so ist technisch dies Geschehen 
manchmal gar nicht gern gesehen, 
weil dies, wie man sich bewusst ist,
kraftwerksseitig ein Verlust ist. 
Denn der Wasserstrom ist ja 
für das Kraftwerk nicht mehr da. 
Deshalb kann man daran denken, 
diesen Abfluss zu beschränken, 
ihn geeignet zu verbauen 
und flussabwärts aufzustauen. 
Wenn man dann in Land und Stadt 
Energien übrig hat, 
kann es damit wohl gelingen, 
Wasser wieder hochzubringen. 
So vermeidet man Verschwendung 
durch mehrfache Verwendung. 
Hierzu gibt's eine bekannte 
oft benutzte Variante, 
wird der erste See geschickt 
oben auf den Berg gerückt.
Da er keinen Zufluss hat, 
findet hier nur Abfluss statt. 
Dieses Wasser kommt nach oben, 
durch die Pumpen hochgehoben. 
Darum steht hier der Vermerk:
Dies ist ein „Pumpspeicherwerk". 
Eh' wir uns damit begnügen, 
ist noch etwas anzufügen. 
Stauseen und Pumpspeicherwerke 
haben eine große Stärke:
Beide sind zu jeder Zeit 
für den Einsatz startbereit. 
Man braucht ja nur ohne Mühen 
ein paar Schieber aufzuziehen. 
Ganz im Gegensatz zu ihnen 
stehen hier die Dampfturbinen, 
wo man mit dem Starten geizt, 
bis die Kessel aufgeheizt, 
sodass eine Zeit vergeht, 
bis genügend Dampf entsteht. 
Deshalb dauert es, bis man 
damit Strom erzeugen kann.
Und das Ende von dem Lied:
Es gibt manchen Unterschied! 
Jeden Kraftwerkstyp begleiten 
ganz bestimmte Eigenheiten. 
Es ist vorteilhaft, wenn man 
unter diesen wählen kann.

 4.2: Gezeitenkraftwerke

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Wasser kann so mancherlei,
und es liefert nebenbei
Stoff für einige Gedanken,
die sich um sein Wirken ranken.
Es kann ärgern und beglücken,
kann zerstören und erquicken,
kann betrüben und erheben
und ist Grundlage fürs Leben.
Es ist Basis zur Besinnung
und zur Energiegewinnung.
Wenn wir uns darauf beschränken,
nur die Technik zu bedenken,
dann erstaunt, was Wasserkraft
für den Menschen Gutes schafft,
wenn der Mensch, vom Geist beflügelt,
die Naturgewalt auch zügelt.

Wasser als Naturgewalt 
gibt's in mancherlei Gestalt. 
Auch das weite, große Meer 
gibt viel dieser Kräfte her. 
Denn mit Donnern und mit Tosen, 
oft mit Wind- und Wasserhosen,
kommen ja die Meereswogen 
mit Gewalt dahergezogen. 
Doch dies wollen wir vergessen! 
Denn es wäre wohl vermessen, 
so zu tun, als könnte man 
diesen weiten Ozean, 
sein Getobe und sein Bellen 
in den Dienst des Menschen stellen.

Doch als Wasserreservoir 
wäre er wohl ausnutzbar. 
Denn mit dieser Wassermenge 
käme man kaum ins Gedränge. 
Will man diese Wassermassen 
in ein Kraftwerk fließen lassen, 
braucht man, dass man Wirkung sieht,
einen Höhenunterschied. 
Fragt man nun nach einer Stelle 
mit dem passenden Gefälle, 
dann gibt es ja Möglichkeiten 
durch die Wechsel der Gezeiten, 
die besonders groß sein müssten 
an den steilen Meeresküsten.

Flut und Ebbe auszubeuten, 
war so Zielpunkt bei den Leuten, 
die mit Eifer darauf brennen, 
neue Wege zu erkennen. 
Dass man dann zu dem Behuf 
das "Gezeitenkraftwerk" schuf, 
ist nach alledem letztendlich 
folgerichtig und verständlich.

Wie hat man den Nutz der Wellen 
sich nun etwa vorzustellen? 
Sicher ist, dass hier viel los ist, 
wenn der Tidenhub recht groß ist. 
Eines ist jedoch wohl klar:
Wie es schon beim Stausee war,
brauchen hier die Kraftwerksbauer
wieder eine hohe Mauer. 
Hinter dieser dann verstecken 
sie ein großes Auffangbecken, 
in das Wasser sich ergießt, 
das durch die Turbinen fließt. 
Hat man in dem Meere Flut, 
dann geht dies besonders gut. 
Hat man Ebbe, dann bewährt 
sich die Sache umgekehrt. 
Wasser strömt dann mit Geschick 
in den Ozean zurück. 
So fließt Wasser aus dem Meer
unaufhörlich hin und her;
ständig fließt es her und hin, 
und der Mensch hat den Gewinn.

Da der Mensch sich so bemüht, 
denkend in die Zukunft sieht, 
kann er auch bei seinen Gaben
brauchbare Ideen haben.

 4.3: Der Gedanke eines Osmosekraftwerkes

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Wenn wir in die Zukunft sehen,
brauchen wir recht viel Ideen. 
Manchmal denken wir beklommen, 
woher wir die wohl bekommen, 
und mit Blick auf die Natur 
fragt man: "Wie macht die das nur?".
Denn sie ist ja auch recht scharf 
auf den eigenen Bedarf. 
So mag es den Menschen jucken, 
der Natur was abzugucken. 
Mit Geschick erfährt man fix 
die Methoden und die Tricks. 
Wenn wir nun beim Thema bleiben 
und dem Vorsatz, zu beschreiben, 
wie man Wasser nutzen kann 
und was man dazu ersann, 
dann ist, was Natur uns lehrt, 
auch ein paar Gedanken wert. 
Nehmen wir hier das Bestreben, 
Wasser günstig hochzuheben 
und zu lernen, wie man's macht! 
Dabei wird auch dies bedacht:
Viele Pflanzen, Baum und Strauch
machen so etwas doch auch, 
bringen ohne großes Schwitzen 
Wasser bis in ihre Spitzen. 
Überlegt man sich die Chose, 
merkt man schnell: Dies ist "Osmose" !
Tritt man dieser Sache nah,
fragt man: "Was passiert denn da,
was vielleicht mit etwas List 
technisch zu verwerten ist?". 
Nun, man hat hier eine Zelle 
mit Konzentrationsgefälle, 
weil der Zellinhalt spontan 
nicht von dort nach außen kann. 
Nur dem Wasser mag's gelingen, 
in die Zelle einzudringen. 
Dieser Weg der Strömungsbahnen 
ist die Wirkung von Membranen, 
die die Zelle um sich spinnt 
und die "halbdurchlässig" sind. 
Sagt man "semipermeabel"
dann klingt dies auch recht passabel,
wenn man mehr ein Fremdwort liebt.
Doch der Sinn bleibt ungetrübt.

Semipermeable Wände 
sind hier Anfang und auch Ende. 
Denn man hat hier die Idee:
Bringt man diese in die See, 
um das Meer vom Fluss zu trennen, 
dann ist sicher zu erkennen, 
dass das Wasser aus dem Fluss 
durch die Wände strömen muss;
doch das Salzwasser, zum Glück, 
kann nicht diesen Weg zurück. 
Man schafft im Membrangebiet 
so den Höhenunterschied, 
den in einem Kraftwerk dann 
man vielleicht auch nutzen kann.
Doch zu aller Denker Weh 
blieb's bisher bei der Idee. 
Denn es ist nicht gutzuheißen, 
dass Membranen leicht zerreißen, 
wenn man sie von Land zu Land 
über weite Strecken spannt. 
Dieses steht sehr ungelegen 
der Verwirklichung entgegen. 
Mangelt es an Festigkeit, 
dann führt die Idee nicht weit. 
So bleibt der Gedanke hier 
nur ein Plan auf dem Papier.

Auch mit anderen Ideen 
kann so etwas wohl geschehen. 
Was man klüglich sich erdacht, 
freudig zu Papier gebracht, 
scheitert oft an Kleinigkeiten, 
die uns viel Verdruss bereiten. 
Doch bei allen diesen Dingen 
sollte uns nichts dazu bringen, 
dass wir vor der Pflicht erschrecken,
stets noch Neuland zu entdecken, 
wenn wir dann auch darauf achten,
Kleinigkeiten zu betrachten. 
Phantasie und Präzision 
bringen den verdienten Lohn, 
gehen beide mit Verstand 
ihre Wege Hand in Hand.

Erlangen virtuell

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