Der Wirtschaftsstandort

Mit Dynamik und Visionen

In der 100000-Einwohnerstadt arbeiten 77 000 Beschäftigte

Als Wirtschaftsstandort zeichnete sich die Stadt Erlangen gerade in den vergangenen Jahrzehnten durch ein hohes Maß an Dynamik aus. Bundesweit betrachtet gibt es wohl kaum eine andere Kommune, die sich seit Ende des Zweiten Weltkrieges so rasant entwickelt hat. Zählte die Stadt

1939 noch 39 000 Einwohner, waren es
1950 schon 56000. Zur Großstadt schwang sich Erlangen schließlich im Jahre
1974 auf, als man endlich die 100000er-Marke hinter sich lassen konnte.

Hand in Hand mit diesem stattlichen Einwohner-Wachstum verlief der Zuwachs an Arbeitsplätzen, vor allem im Dienstleistungsbereich.

1950 gab es in Erlangen rund 23 000 Arbeitsplätze, bis
1974 stieg die Zahl auf 64 000 und
heute sind es etwa 77 000 Beschäftigte,


die ihre Brötchen in der nunmehr 1000-jährigen Stadt verdienen. Damit verfügt Erlangen bayernweit über die zweithöchste Arbeitsplatzdichte und darf sich zudem über ein überdurchschnittliches Einkommen seiner Bürger freuen.

Das produzierende Gewerbe mit Elektro-, Medizin und Feinwerktechnik sowie der Maschinenbau ist zweifelsohne der klar führende Wirtschaftsbereich. Den Grundstock für die heute so dominierende Rolle dieses Sektors legten seinerzeit wache Kommunalpolitiker, die vor über 50 Jahren den Siemens-Schuckert-Werken den Weg für eine Ansiedlung geebnet hatten.

Heute nimmt die Siemens AG mit den sechs hiesigen Unternehmensbereichen und insgesamt rund
23000 Beschäftigten eine herausragende Stellung in der Stadt ein.


Mit dem Siemens-Forschungszentrum ist Erlangen neben München und Berlin der Hauptstandort des Weltunternehmens.
Mit der Vielzahl von eigenständigen Firmen, die sich im Lauf der Jahre um den Siemens-Konzern herum gegründet oder sich hier niedergelassen hatten, erwarb sich Erlangen nach und nach den Ruf eines High-Tech-Standortes ersten Ranges. Eine besondere Stellung gewannen dabei jene über 100 Firmen, die im Bereich Medizin, Pharma und Gesundheit tätig sind.
Denn mit den rund

4000 Mitarbeitern von Siemens Medizinische Technik, den
6000 Beschäftigten der Medizinischen Fakultät der Universität,


der Präsenz von so bedeutenden Unternehmen wie

Pharmacia,
Pfrimmer Nutricia oder
Tomey, nicht zu vergessen
Pausch Röntgengerätebau, das
Klinikum am Europakanal sowie dem
Waldkrankenhaus u. a. m. sind unterm Strich etwa 19000 Beschäftigte


im Bereich Medizin, Technik und Gesundheit tätig - somit ist fast jeder vierte Arbeitsplatz diesem Feld zuzuordnen.

Im Wettbewerb der Regionen

Mit diesem Pfund wollen die Stadtoberen kräftig wuchern und sich im Wettbewerb der Regionen klar profilieren. Das erklärte Ziel ist, sich bis zum Jahre 2010 zur

"Bundeshauptstadt der medizinischen Forschung, Produktion und Dienstleistung"

zu mausern - mit der wohlwollenden Unterstützung der bayerischen Staatsregierung, der Wirtschaft und Wissenschaft. Und mit der Entscheidung der Siemens AG im Jahr 1998, in Erlangen eine hochmoderne Fabrik für die Fertigung medizintechnischer Geräte zu errichten, stärkte der Weltkonzern natürlich das ehrgeizige Unterfangen der Stadtväter. Am 14. Februar2000 wurde das 100-Millionen-Euro-Projekt im Beisein von Ministerpräsident Edmund Stoiber eingeweiht. Stoiber unterstützt die Bemühungen der Stadt, sich als medizinisches Kompetenzzentrum bundes- und europaweit zu etablieren.

Mit rund 650 Firmen stellt das Handwerk einen der stärksten Wirtschaftsbereiche in Erlangen dar. Die Palette reicht hier von Ein-Mann-Betrieben bis zu Unternehmen, die nahezu 1000 Beschäftigte auf der Gehaltsliste haben. Um die 5000 Menschen haben in diesem Bereich ihren Arbeitsplatz und Über 700 junge Menschen erlernen einen der zahlreichen Handwerksberufe.

Die City der Hugenottenstadt bietet eine bunte Vielfalt an Geschäften, die im Einklang mit der teils modernen, teils historischen Architektur durchaus das Flair einer lebendigen Einkaufsstadt aufkommen lässt. In Erlangen wirkt sich eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen im Bundesgebiet natürlich auch auf den heimischen Handel aus. Rund 5800 Menschen arbeiten in den etwa 700 Einzelhandelsbetrieben und versuchen täglich, die Wünsche ihrer Kunden zu erfüllen.

Der Handel profitiert nicht zuletzt auch von einem Gutteil der rund 42500 Pendler, die täglich per öffentlichem Nahverkehr oder mit dem Auto aus der Region in die Stadt strömen, hier in den verschiedensten Bereichen arbeiten und das Angebot zum Einkaufen nutzen.

Nicht nur optisch prägend wirkt sich auf den "Arbeitsplatz" Erlangen die Präsenz der zweitgrößten Universität Bayerns aus, die wiederum selbst zu den größten Arbeitgebern vor Ort zählt.

Mit den Kliniken gerechnet stellen in der Friedrich-Alexander-Universität fast 10000 Beschäftigte in Lohn und Brot - allein über 5000 davon in den 24 Universitätskliniken. In Erlangen werden jährlich etwa 170 000 Menschen behandelt.

Bild folgt:
Erlangen an einem seiner Aktionstage: Dicht drängen sich die Besucher auf der Nord-Süd-Route.
Foto Bemd Böhner


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