Das Programm PVProfit 1.5x

 
Vorwort zur 2. Auflage

Im Zuge der veränderten Förderbedingungen für die Photovoltaik im Jahr 2004 durch das "Zweite Gesetz zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes" (PV-Vorschaltgesetz) mit Wirkung zum 01.01.2004 bzw. das "Gesetz zur Neuregelung des Rechts der Erneuerbaren Energien im Strombereich" (EEG-Novelle) mit Wirkung zum 01.08.2004 ergab sich die Notwendigkeit, die vorliegende Arbeit zu aktualisieren. Dies betrifft hauptsächlich die Ausführungen zum EEG im Kapitel I sowie die Kredit-Alternativen in Kapitel III.

Auch das Kapitel 4.1 Kostendeckende Vergütung ist inzwischen überholt, wurde aber in seiner ursprünglichen Form belassen und bezeugt jetzt, wie schnell sich die Photovoltaikbranche in den letzten Jahren gewandelt hat. Klagte man zum Zeitpunkt der 1. Auflage dieses Werkes noch über unausgelastete Produktionskapazitäten, so ist seit der Novelle des deutschen EEGs der PV-Weltmarkt leergefegt. Zum Teil auch mit der Folge von Preissteigerungen, da die Nachfrage das vorhandene Angebot deutlich übersteigt. In ein oder zwei Jahren, wenn die Hersteller mit ihren Fertigungskapazitäten nachgezogen haben werden, wird die Marktsituation schon wieder eine andere sein. Verfälschen hier staatliche Eingriffe den Markt oder schaffen und beleben sie ihn erst? Fakt ist: Sie setzen eine unglaubliche Dynamik frei.

Igensdorf, im Mai 2005, Sylvio Dietrich

 

Einleitung und Vorwort zur 1. Auflage

Am 1. April 2000 hat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) das vorherige Stromeinspeisegesetz ersetzt. Der Boom innerhalb der Solarbranche seither ist nicht zu übersehen. Inzwischen gilt das EEG über die Grenzen hinaus als Erfolgskonzept und andere Staaten denken bereits an Nachahmung.

Dennoch ist das Gesetz hierzulande keineswegs unumstritten. So zweifeln einige an der makroökonomischen Effizienz von Abnahmegarantien und sehen auf diese Weise marktwirtschaftliche Ressourcen fehl gelenkt.

Anderen wiederum geht die bisherige Förderhöhe nicht weit genug : Um die gesteckten Ziele beim Aufbau der regenerativen Energien zu erreichen, seien vor allem in der Photovoltaikbranche enorme Wachstumsraten notwendig. Auch seit der Absatzschwäche im Vorfeld der Bundestagswahlen 2002 ist nun verstärkt das Thema Rentabilität in die Diskussion gerückt.

Zwar gehört die Branche nach eigener Aussage zu den wachstumsstärksten in Deutschland. Doch jährliche Marktzuwächse von 30 % fallen bei der derzeitigen Basisgröße nicht sonderlich ins Gewicht.

Um die gesteckten Ziele beim Ausbau der Photovoltaik (PV) zu erreichen, kann in Zukunft auf die Finanzkraft von rentabilitätsorientierten Investoren nicht mehr verzichtet werden. Bereits im Jahr 2001 ging es hier um einen Markt in der Größenordnung von etwa 400 Mio. €. Verschiedene Untersuchungen zeigen jedoch immer wieder, dass ein wirtschaftlicher Betrieb von PV-Anlagen bisher nur im günstigen Einzelfall möglich war. So wird der Ausbau der Photovoltaik immer noch vom Idealismus der sich engagierenden Menschen getragen, der sicher auch in Zukunft nicht fehlen soll. Doch gilt es zu prüfen, ob die Kosten für den energiewirtschaftlichen Umbau nicht Sache der Gemeinschaft sind. In dem Zusammenhang wird in dieser Arbeit natürlich auch die Sinnhaftigkeit eines Umstieges auf regenerative Energien, insbesondere die Photovoltaik, aus volkswirtschaftlicher Sicht besprochen.

Zentrale Punkte dieser Arbeit sind jedoch

  • eine Untersuchung von der derzeitigen Herangehensweise bei der wirtschaftlichen Beurteilung von PV-Anlagen sowie
  • unter Berücksichtigung der sich heute durchgesetzten wissenschaftliche Auffassung zur Investitionslehre
  • eine Strukturierung der wirtschaftlichen Determinanten und Risiken und daraus die Entwicklung eines eigenen Bewertungsrahmens.

Den Abschluss der Arbeit bildet eine kritische Bewertung dieser Ergebnisse mit Blick auf zukünftige Szenarien sowie auch eine grundsätzliche Hinterfragung unseres Wirtschaftssystems mit seinen Auswirkungen auf unseren Umgang mit der Natur, dessen Konsequenz eine Ausbeutung der Ressourcen bis hin zur Zerstörung unserer Lebensgrundlage ist.

Danken möchte ich hiermit allen, die mich bei der Erstellung dieser Arbeit unterstützt haben. Besonders möchte ich hierbei erwähnen: Prof. Dr. Wild (FH Nürnberg; Betreuer), Björn Hemmann (solid), Prof. Dr. Schlieper (FH Nürnberg) für die bereitwillige "Steuerberatung“ sowie Thomas Seltmann, der mir viel von seinen Fachkenntnissen zu Verfügung stellte und es immer verstand, mich mit seinen Ideen für das Thema zu begeistern.

Nürnberg, im Oktober 2003, Sylvio Dietrich

 

Inhaltverzeichnis

Einleitung
Inhalt

I. Energiepolitischer Hintergrund
1.1. Die Wende in der Energiepolitik
1.1.1. Übernationale Vorgaben
1.1.2. Die deutsche Energiepolitik
1.1.3. Das REG/REN-Szenario
1.2. Das EEG – Initialzündung für die Photovoltaik
1.2.1. Die Idee des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG)
1.2.2. Weitere wichtige Bestimmungen des EEG zur Photovoltaik
1.2.3. Kritik des EEG-Fördermodells
1.2.4. Die bisherigen Erfolge - EEG-Erfahrungsbericht
1.3. Subventionierung oder Internalisierung? – die Diskussion um die Förderung der erneuerbaren Energien
1.3.1. Externe Kosten (Effekte)
1.3.2. Externe Kosten der Photovoltaik
1.3.3. Versorgungssicherheit
1.3.4. Behinderung von Backstop-Technologien
1.4. Potential der PV
1.4.1. Technisches Potential
1.4.2. Zielerreichbarkeit
1.4.3. Förderung für die Zukunft statt Subventionierung der Vergangenheit
1.5. Förderprogramme / Agenda 21 / solid
1.5.1. Förderprogramme zur Photovoltaik
1.5.2. Die Agenda 21
1.5.3. solid gGmbH
1.5.4. Bürger-Solarstromanlagen

II. Grundlagen der Wirtschaftlichkeitsberechnung
2.1. Betrachtungsebenen
2.2. Grundlagen der Investitionstheorie
2.2.1. Vollkommener Kapitalmarkt
2.3. Methoden der Wirtschaftlichkeitsberechnung
2.3.1. Statische Kosten- / Gewinnvergleichsrechnung
2.3.2. Amortisationsrechnung (Payback Rule)
2.3.3. Interne-Zinsfuß-Methode (IRR-method)
2.3.4. Kapitalwertmethode
2.3.5. Annuitätenmethode
2.3.6. Endwertverfahren: Vofi-Methode
2.4. Sensitivitätsanalyse

III. Modellrechnung
3.1. Determinanten
3.1.1. Ansatz der zu erwartenden Erträge
3.1.2. Betriebskosten
3.1.3. Kapitalkosten
3.1.4. Steuern
3.1.5. Abschreibung
3.2. Kleine Überschlagsrechnung
3.3. Auswertung der Rechenbeispiele
3.3.1. Annahmen
3.3.2. Ergebnisse
3.3.3. Sensitivitätsanalyse
3.3.4. Fazit
3.3.5. Gegenüberstellung mit den Ergebnissen statischer Berechnungsverfahren
3.4. Optimaler Investitionszeitpunkt
3.5. Beteiligungsprojekte

IV. Ausblick – Perspektiven
4.1. Kostendeckende Vergütung
4.1.1. Exportdruck für die Solarbranche
4.1.2. Mangelhafte Rentabilität
4.1.3. Überarbeitung des EEG
4.2. Kritik unseres Wirtschaftssystems
4.2.1. Das Versagen der Theorie
4.2.2. Ressourcenplünderung in unserem heutigen Wirtschaftssystems
4.2.3. Ein „nachhaltiges“ Geld

V. Schlusswort
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungen
Quellenverzeichnis

 
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