2006-08-28.001:

RFID in für den Arsch Müll

Man lese: Heise-News: Verwanzte Mülltonnen

[… ] Außerdem wolle man Nachbarschaftsstreitigkeiten darüber vermeiden, wem eine Tonne gehöre. […]

Nee, is klar. Mülltonnen gibt es erst seit kurzem, eigentlich so richtig erst seit auch das Internet erfunden wurde. Sie sind also jetzt ganz frisch virtuell Realität geworden, und sind jetzt sowas von heiß begehrt, daß sich Nachbarn jetzt darum kloppen bis auf's Messer und die Gerichte haben nichts besseres zu tun, als sich mit Müll zu befassen. Da es auch vermehrt zu Handgreiflichkeiten zwischen Nachbarn kommt, muß jetzt auch die Bundeswehr (also, die englische, sozusagen) im Inneren eingesetzt werden.

Die Engländer haben zwar von hochstehenden Kulturen das Rad geschenkt bekommen, aber vor einfachen Namensschildern (die nicht nur am Höhleneingang mongtierbar sind, sondern auch auf anderen Gegenständen wie … Mülltonnen) oder anderen hyroglyphenartigen Kennzeichnungen sind sie bisher sonderbarerweise verschont geblieben. Übrigens: deswegen bekommen die Engländer ihre Post auch nicht nach Hause zugestellt, sondern sie müssen ihren umherirrenden Postboten aktiv überfallen. Ja-haa, so ist das in England! – Und wenn wir hier nicht aufpassen, dann bugsiert uns die RFID-Lobby ganz schnell in den gleichen Entwicklungsstand zurück …

Volksverarschung!

Wer legt denen endlich das Handwerk!?

[… ] So könnte in Zukunft für jeden Haushalt eine genaue Müllmenge in Rechnung gestellt werden. […]

Das provoziert natürlich Nachbarschaftsstreitigkeiten, wenn sie sich gegenseitig den Müll reinstecken. Aber damit solches Verhalten (Müll-Terrorismus!) gleich im Keim erstickt wird, haben die Engländer, gar nicht dumm, vorher überall Überwachungskameras aufgestellt, sozusagen Kameras für den Müll.

Und wenn das nicht mehr klappt und die Gebühren angehoben werden, dürfen wir die Leute wieder an den Hammelbeinen aus dem Wald und von den wilden Müllkippen holen … Bravo.

[… ] Auch der konservative Abgeordnete Andrew Pelling kritisiert, dass nicht einmal in der Sowjetunion solche Eingriffe in das persönliche Leben vorgekommen seien. Man müsse die Menschen überzeugen und sie nicht ausspionieren. […]

Recht hat der Mann! Der Beweis: 58 Prozent Recycling-Quote in Deutschland. Und die haben wir ganz ohne RFID und anderen Tinnef geschafft. Wir sollten den Engländern die farbige Mülltonne bringen.