Relegationsspiel
Nr. 1: 26.04.98 - SC Höchstadt gegen PSV Bamberg
Die erste Mannschaft siegte im ersten Relegationsspiel gegen den Abstieg mit 5:0 Höchstadts Erste hat nach verkorkstem Saisonverlauf gerade noch
den achten von zehn Plätzen in der Bezirksliga 2 Oberfranken West
erreicht und muß somit drei Relegationsspiele gegen die Kreisklassenzweiten
bestreiten. Der Post SV Bamberg, erster und altbekannter Gegner war vor
einigen Jahren noch Kanonenfutter für den SC, und wurde als schwächste
Mannschaft in der Viererliga eingeschätzt. Als Bamberg nur mit sechs
statt mit acht Mann antrat, stand es bereits 2:0 und alles schien gelaufen.
Christian Schirl und Peter Kiefer waren umsonst gekommen. Doch Janusz und
Jozef Gorniak, Gerhard Leicht und Alfred Götzel hatten nach zwei Stunden
offensichtlich schlechte Karten: Materialrückstand und schlechtere
Stellungen bereiteten Sorgen. Nach drei Stunden remisierten Gerhard Leicht
und Dr. Walter Schmidt beide recht glücklich. Als Janusz und Jozef
Gorniak ihre Gegner hingegen völlig überspielt und sogar noch
gewonnen hatten, stand der Höchstadter Gesamtsieg fest. Sebastian
Dietze war später ebenfalls erfolgreich, Alfred Götzel erkämpfe
noch ein Remis, das den 5:0-Endstand beschloß. Höchstadts nächster
Gegner ist der TSV Tettau, der dem SV Rödental auch 0:5 unterlag.
Die Entscheidung, wer als einziger in der Bezirksliga spielen darf, fällt
also wohl in der Schlußrunde beim Kampf Rödental gegen Höchstadt.
Relegationsspiel Nr. 2: 10.05.98 - SC Höchstadt gegen TSV Tettau Die erste Mannschaft des Schachclubs hat auch die zweite Hürde in der Relegationsliga genommen. Beim 4:2-Heimerfolg gegen den TSV Tettau machte sich der SC das Leben aber wieder mal unnötig schwer. Da Höchstadts Erste in der Bezirksliga 2 Oberfranken West nur Drittletzter
wurde, muß sie derzeit nachsitzen und gegen die drei Kreisklassenzweiten
in einer Relegationsliga um einen Bezirksligaplatz kämpfen. Nach einem
leichten 5:0-Auftaktsieg gegen Post Bamberg stand nun das Duell gegen Tettau
an. Wieder ersatzgeschwächt und trotzdem bester Hoffnung, da Tettau
die erste Runde hoch verlor, waren Höchstadts acht Spieler am frühen
Morgen angetreten. Nach zwei Stunden sah es sehr gut aus, kein Höchstadter
war in Gefahr seine Partie zu verlieren. Peter Kiefer ließ in einem
Endspiel, er hatte drei Mehrbauern, jedoch einfach seinen Turm ungedeckt
stehen und mußte deshalb unerwartet resignieren. Nach diesem 0:1-Rückstand
machte sich plötzlich wieder die, bereits aus der äußerst
schlecht gelaufenen Saison bekannte, Nervosität breit. Jozef Gorniak
gurkste im Mittelspiel rum und Alfred Götzel machte sich das Leben
unnötig schwer. Der souveräne Sieg von Sebastian Dietze, sein
Gegner machte bereits in der Eröffnung „Ausflüge“ mit seinem
König, wurde durch Jozef Gorniak, der ungeschickt in ein verlorenes
Endspiel abtauschte, schnell zunichte gemacht. Doch die Erfolge von Christian
Schirl und Dr. Walter Schmidt, die ihre Partien routiniert zu Ende führten,
ließen Höchstadt mit 3:2 in Führung gehen. Nach viereinhalb
Stunden endeten die letzten drei Partien dann fast gleichzeitig. Janusz
Gorniak hatte noch eine Stunde in seiner „Tot-Remis“-Stellung nach Siegchancen
gesucht, dann aber ins Unentschieden eingewilligt. Gerhard Leichts Gegner
hingegen wollte seine Niederlage nicht wahrhaben und spielte bei deutlichem
Materialrückstand und einer hoffnungslosen Stellung fast bis zum bitteren
Ende, um dann doch nur aufgeben zu können. Alfred Götzel fuhr
als Letzter auch noch in den Remishafen ein, ein Mehrbauer reichte nicht
zum Sieg. Nach diesem 4:2 steht Höchstadt vor der letzten Runde mit
zwei Siegen punktgleich mit dem SV Rödental auf Platz Eins. In Rödental
fällt also nächste Woche die Entscheidung. Wenn der SC nicht
gewonnene Partie verpfuschen sollte und auf seine Spitzenspieler nicht
wieder teilweise verzichten muß, sollte einem Verbleib in der BzL2
jedoch nichts entgegenstehen.
Relegationsspiel Nr. 3: 17.05.98 - SV Rödental gegen SC Höchstadt Höchstadts Schachspieler konnten sehr tief durchatmen: Der ersten Mannschaft gelang im entscheidenden Relegationsspiel gegen den SV Rödental ein knapper aber verdienter 4:3-Sieg, der den Verbleib in der Bezirksliga sichert. Die „Erste“ des Schachclubs mußte im letzten Spiel beim SV Rödental,
der punktgleich in der Relegationsliga mit Höchstadt auf Platz Eins
stand, antreten. Beide Teams hatten Post Bamberg und den TSV Tettau gleichhoch
geschlagen. Ob bei einem Mannschaftsunentschieden nun Höchstadt oder
Rödental nächste Saison in der Bezirksliga 2 Oberfranken West
und nicht in der Kreisklasse spielen dürfte, war nicht geklärt.
Diese Situation war wohl nicht bedacht worden. Verunsichert durch Rödentals
starkes Auftreten, hatten diese ja als Kreisklassenzweiter ebenso hoch
wie Höchstadt als favoritisierter Bezirksligist gegen die Konkurrenten
gewonnen, und den Ausfalls der Stammspieler Krems, Schmitt, Schmidt und
Youngster Kiefer wurde dieses Schicksalsspiel für Höchstadt zu
einem packenden Sechs-Stunden-Thriller. Höchstadts acht Recken gingen
aber überraschend stark ans Werk. Nach zwei Stunden standen Christian
Schirl und Gerhard Leicht deutlich besser und alle anderen zumindest nicht
schlechter. Kurz darauf mußte Wolfgang Paulini am siebten Brett leider
urplötzlich resignieren, da er einzügig in guter Stellung einen
Turm stehen ließ. Christian Schirl konnte seine Angriffschancen nicht
nutzen und durfte mit der Remisschließung nicht ganz zufrieden gewesen
sein. Jozef Gorniak jedoch konnte kurz darauf am dritten Brett einen Sieg
verbuchen, er hatte seine aktive Position im Endspiel vorbildlich umgesetzt.
Es stand also 1,5:1,5, doch nur Alfred Götzel hatte am letzten Brett
Probleme. Punktlich zur Zeitkontrolle nach vier Stunden fielen drei weitere
Entscheidungen. Janusz Gorniak, von ca. vier Litern Bier und null Minuten
Schlaf sicher nicht positiv beeinträchtigt, konnte seinen Gegner in
der Mittelspielphase ebenso wie Sebastian Dietze locker überflügeln
und Höchstadt somit dem Gesamtziel erheblich näher bringen. Alfred
Götzels Niederlage kam kurz darauf nicht mehr überraschend. Beim
Stande von 3,5:2,5 mußten nun also die Partien von Reiner Schulz
und Gerhard Leicht über den Werdegang des SC entscheiden. Während
Schulz in passiver Stellung ums Remis kämpfen mußte, sollte
Leicht sein Endspiel nicht mehr verlieren. Mit einem, für viele Zuschauer
sehr überraschenden, Figurenopfer bog Leicht endgültig in die
Siegerstraße ein. Auch wenn einige Rödentaler schon jubelnd
die Bezirksliga vor sich sahen und auch Höchstadts Spitzenspieler
nur den Kopf schütteln konnten – Leicht war sich zurecht siegessicher.
Nach fünfeinhalb Stunden mußte Leichts Gegner dann kapitulieren,
er konnte den Bauernsturm auf zwei Flügeln trotz Mehrfigur nicht aufhalten.
Höchstadt hatte somit die Relegationsliga gewonnen und darf auch 98/99
wieder in der BZ antreten. Daß Schulz nach fast sechs Stunden noch
unglücklich aufgeben mußte, war nur noch für Freunde der
Statistik von Bedeutung. Nächste Saison will der SC wieder mal alles
besser machen und verstärkt auf seine gute Jugend setzen.
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Letzte Aktualisierung am 5.04.1999 von Reiner Schulz |