Sands, Lynsay: Nächte der Leidenschaft
"The Deed" 2000
BasteiLübbe TB, 18639, 372 Seiten, 6,90, Oktober 2002
ISBN 3-404-18639-7
Die in aller Eile geschlossene Ehe zwischen der eigensinnigen Lady Emmaline und dem so attraktiven wie verbohrten Amaury de Aneford beginnt wenig verheißungsvoll ...
Lady Emmaline Eberhart ist wenig begeistert, dass sie kurz nach dem Tod ihres Ehemannes schon wieder heiraten soll - zumal sie gerade erst alle Textilien in der Burg hat schwarz einfärben lassen. Aber wenn der König es nun einmal verlangt, dann ist sie die letzte, die sich dagegen auflehnen würde. Schließlich ist es ja nicht so, als hätte sie ihren Mann übermäßig geliebt. Was auch daran gelegen haben mag, dass er sie kaum beachtet hat und meist fern seiner Burg weilte, ja selbst die Ehe nicht vollzogen hat. Um diese pikante Einzelheit weiß im Übrigen das ganze Land, denn Emmaline hatte in dieser Sache sogar bei dem König selbst vorgesprochen und von ihm verlangt, ihrem Ehemann zu befehlen, seinen ehelichen Pflichten nachzukommen - leider ohne Erfolg. Amaury de Aneford, den der König ihr zum Gatten bestimmt hat, kennt die Gerüchte auch. In seinen Augen kann es für das Zögern von Emmalines Ehemann nur einen Grund geben: Die Frau ist hässlich wie die Nacht. Und zänkisch vermutlich noch dazu, sonst wäre sie wohl kaum in dieser Sache beim König vorstellig geworden. So hat er es gar nicht eilig, zu seiner eigenen Hochzeit zu erscheinen. Die daraus resultierende Zeitverzögerung bereut er bitter, nachdem er Emmaline zum ersten Mal gesehen hat. Da inzwischen mit dem unsympathischen Cousin ihres verstorbenen Gatten ein weiterer Bewerber um ihre Hand, dem der in seiner Macht geschwächte König es nicht einfach verbieten konnte, auf dem Weg zur Burg ist, ist nun höchste Eile geboten. Nur wenn die neue Ehe bereits vollzogen ist, kann Emmaline der ihr widerstrebenden anderen Ehe entgehen. So wird die Hochzeit schnellstens durchgeführt und dann das junge Paar in das Brautgemach verfrachtet. Nicht unbedingt ein günstiger Anfang für eine Ehe zwischen zwei derart starken Persönlichkeiten wie Emmaline und Amaury ...
Die vielversprechend beginnende Geschichte, die in Ansätzen an Julie Garwood erinnert, verliert leider schon bald an Tempo und Überzeugung. Obwohl sie hier noch manchmal über das Ziel hinausschießt, hat die Autorin durchaus Potenzial, sodass ihre nächsten Romane gewiss einen Versuch wert sind.
Letzte Änderung: 13.10.02 15:10:26