Roberts, Nora: Die Tochter des Magiers

"Honest Illusions" (1992),

Heyne TB 01/10677, 528 Seiten, DM 14,90, 1997

ISBN 3-453-13745-0

Die Tochter des berühmten Magiers und dessen Ziehsohn verlieben sich ineinander, müssen aber vor dem glücklichen Ende schwere Prüfungen bestehen.

Als Junge wird der Ausreißer Luke Callahan von dem Magier Max Nouvelle liebvoll aufgenommen, erst langsam lernt der misshandelte Zwölfjährige wieder, an eine Zukunft zu glauben. Zunächst interessiert er sich kaum für Nouvelles kleine Tochter Roxy, erst als sie zu einer bezaubernden temperamentvollen Frau herangewachsen ist, wandeln sich seine Gefühle von brüderlicher Zuneigung in leidenschaftliche Liebe. Weil sich die Nouvelles neben ihren Zaubervorstellungen auch als überaus geschickte und erfolgreiche Juwelendiebe betätigen, wird Luke aber unversehens das Opfer eines bösartigen Erpressungsversuches: Wenn er das Geheimnis der Nouvelles schützen und seinen verehrten, aber inzwischen kränkelnden Ziehvater vor spektakulärem Prozess und Verurteilung zu Gefängnisstrafe bewahren will, dann muss er die Nouvelles ohne Nachricht verlassen und darf nie wieder inKontakt mit ihnen treten. Schweren Herzens gibt Luke nach, aber er nutzt die Jahre, um einen Racheplan zu schmieden. Erst dann tritt er wieder in Roxy Nouvelles Leben, die aber nichts mehr von ihm wissen will, denn zutiefst hat sein urplötzliches Verschwinden sie getroffen. Sie ist fest entschlossen, ihren ehemaligen Geliebten aus ihrem Leben und dem ihres gemeinsamen Sohnes, von dessen Existenz Luke noch nichts ahnt, auszuschließen. Aber genauso entschlossen ist Luke, nicht noch einmal auf sein Glück zu verzichten ...

Eine wirklich mitreißende Liebesgeschichte der amerikanischen Bestsellerautorin. Spannend und zugleich eindringlich geschrieben ist dieser Roman ein echter Schmöker. Ein Kritikpunkt allersdings bleibt: Warum braucht Luke so viele Jahre, um seinen Racheplan zu schmieden? Irgendwie fehlt da die logische Begründung, das was Nora Roberts als Erklärung bietet, klingt eher wie eine lahme Entschuldigung, die gar nicht zum Charakter des sonst so wunderbaren Helden passt. Aber auf jeden Fall trotzdem ein wirklich außergewöhnlich gutes Buch.


Letzte Änderung: 05.11.98 13:48:32