Prone, Terry: Professoren küsst man nicht
"Racing the Moon" (1996)
Blanvalet TB, 35074, 477 Seiten, DM 16,90, März 1999
ISBN 3-442-35074-3
Die pummelige Darcy hat immer das Gefühl, im Schatten ihrer schöneren Zwilllingsschwester zu stehen. Erst allmählich lernt sie, unterstützt von der jahrelangen Brieffreundschaft mit einem amerikansichen Wissenschaftler, ihren eigenen Weg zu gehen.
Darcy und Sophia sind zwar Zwillinge, aber sie gleichen sich überhaupt nicht: Sophia ist schlank, intelligent und fest entschlossen ihr Leben durchzuorganisieren, während Darcy mehr oder weniger übergewichtig, unbekümmert und chaotisch ist. Im Alter von 14 Jahren beginnt Darcy auf Vorschlag ihrer Lehrerin als Teil einer soziologischen Studie eine Brieffreunschaft mit einem amerikanischen Wissenschaftler, die ihr bei der Entwicklung ihres Selbstbewusstseins hilft. Sie lernt, ihren eigenen Weg zu gehen, allen Diäten abzuschwören und sich so zu akzeptieren wie sie ist. Beide Briefpartner vertrauen sich immer intimere Details ihres Gefühlslebens an, die Briefe werden für sie immer wichtiger. Beruflich überaus erfolgreich arbeitet Darcy schließlich in der Werbeagentur ihrer Schwester, als sie den neuesten Klienten kennenlernt, ihren Wissenschaftler, der gekommen ist, sie zu heiraten ...
Ein spröder, streckenweise amüsanter Roman aus Irland. Der Covertext ist ausgesprochen irreführend, denn leider besitzt die Geschichte nicht die Spritzigkeit die Titel und Text versprechen. Es handelt sich weniger um einen Liebesroman, als um die Lebensgeschichte der ungleichen Zwillinge bis zu dem Zeitpunkt, wo Darcy ihren "Professor" bekommt (die eigentliche Lovestory ist nur 20 von 477 Seiten lang). Einen großen Teil des Buches nehmen die Briefe, Faxe und eMails zwischen Darcy und Alex ein, die zwar amüsant aber auch in einer sehr drastischen Sprache geschrieben sind, der Covertext ist besser als das eigentliche Buch. Insgesamt ein ganz netter, etwas ermüdender Roman, der nicht unbedingt zu empfehlen ist.
Letzte Änderung: 21.02.99 12:52:52