Originals

Patricia Potter

 

 

Between the Thunder
(Nachdruck in The Soldier and the Rebel Harlequin, 398 Seiten, $4.99, 1999 -
darin auch die Kurzgeschichte Miracle of the Heart)

Die Waise Ryan Mallory ist nach dem Tod ihrer Pflegeeltern ihrem Bruder Sean, der als Offizier in der Armee der Südstaaten einen Truppenteil, der in Guerilla-Manier arbeitet, befehligt, nachgereist und lebt seitdem bei ihm im Camp. Dort versorgt sie vor allem die Verwundeten und Kranken, da ihr Pflegevater Arzt war und sie viel von ihm gelernt hat. Trotzdem sich die Geschwister lange nicht gesehen haben, ist das Band zwischen ihnen stark. Eines Tages findet Ryan auf dem Weg zum Lager einen Bewusstlosen, ein Offizier der Yankees, der sich bei dem Sturz von seinem Pferd nicht nur das Bein geborchen hat, sondern auch noch von einer Schlange gebissen wurde. Ryan kann den Verwundeten nicht einfach dort sterben lassen und sorgt dafür dass er in das Camp gebracht wird. Sean ist nicht gerade entzückt von der Tat seiner Schwester, schließlich war seine Order, unter keinen Umständen Gefangene ins Lager zu bringen. Als er sich den Verwundeten genauer ansieht, wächst seine Wut, denn es handelt sich nicht nur um einen Yankee-Offizier sondern auch um Ben Morgan, seinen ehemaligen Freund aus ihrer gemeinsamen Zeit in der Militärakademie West Point. Bens inzwischen verstorbene Ehefrau hatte die beiden Freunde damals entzweit, noch bevor der Krieg ausbrach. Und jetzt liegt Ben vor Sean und ist mehr tot als lebendig. Als Colonel Ben Morgan schließlich das Bewusstsein wiedererlangt, muss er verbittert feststellen, dass er seinen Feinden in die Hände gefallen ist. Er war mit dem Auftrag hierher geschickt worden, dafür zu sorgen, dass die Überfälle der Südstaatentruppe aufhören - und jetzt ist er Gefangener im Lager eben dieser Truppe. Und der Mann, den er nach Washington bringen sollte, damit er dort hingerichtet würde, ist niemand anderer als Sean Mallory. Damit nicht genug, Seans Schwester Ryan lässt sich nicht so einfach entmutigen, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat. Ryan spürt eine seltsame Verbundenheit mit dem verschlossenen Colonel und ist entschlossen, sein Herz zu gewinnen ...

Eine sehr gelungene Liebesgeschichte aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges. Beetween the Thunder - nebenbei bemerkt der erste Roman, den Patricia Potter geschrieben hat - bietet trotz des abgenutzten Plots immer wieder originelle Einfälle und wird somit nie langweilig. Auch der Held, der sehr dominant angelegt ist, wirkt nie nicht mehr zeitgemäß, wie das ja leider bie vielen älteren Romanen der Fall ist. Für alle, die schon lange auf einen neuen Western aus der Feder von P. Potter warten, sind Between the Thunder und Chase the Thunder eine echte Alternative. Die Qualität des Romans und auch die nette Kurzgeschichte, die schon einmal in einem Historical Weihnachtsband von Cora veröffentlicht wurde, die es als Extra dazugibt, machen den Band The Soldier and the Rebel zu einem ausgesprochen preiswerten Lesespaß.

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Chase the Thunder
(Nachdruck in Chase the Wind, Harlequin, 368 Seiten, $4.99, 2000 -
darin auch die Kurzgeschichte Against the Wind)

Sean Mallory macht sich auf, Bob Wilson aufzuspüren und dem Gesetz zu überantworten, da der Verbrecher mit seiner Bande die Ranch von Ryan und Ben Morgan (Seans Schwester und sein Freund, s.o.) überfallen hat. Da bei dem Überfall ein guter Freund von Sean getötet wurde und Wilson zudem geschworen hat, nicht eher zu ruhen, bis er Ben umgebracht hat, ist Sean entschlossen, dafür zu sorgen, dass das nie geschieht. Einmal hat Sean, als er noch in der Armee war, Wilsons Leben verschont, darum fühlt er sich irgendwie verantwortlich für Wilsons Taten. Schon bald führt ihn seine Suche nach Two Springs, Texas, einem kleinen Ort, in dem die Wilson-Bande vor kurzem die Bank ausgeraubt und den Sheriff erschossen hat. Casey Saunders, die Tochter dieses Sheriffs, sinnt ebenso auf Rache wie Sean. Anders als andere junge Mädchen ihres Alters kann sie reiten, schießen und Karten spielen wie ein Mann - ihr Vater hat sie mehr wie einen Jungen erzogen. Casey ist bei dem Angriff angeschossen worden, aber schon fast wieder genesen und gerade bereit, sich auf die Suche nach Wilson zu machen, als Sean auftaucht. Sie überredet ihn, sie mitzunehmen. In Fort Worth, wohin die Spur sie führt, erfährt Sean, dass Ty Donaldson, ein Freund von Ben, der nach dem Krieg Revolverheld geworden ist, unschuldig gehängt werden soll. Kurzentschlossen befreit er ihn aus dem Gefängnis, und als Ty erfährt, dass Sean hinter Wilson her ist, beschließt er, ihn zu begleiten. Jetzt hat Sean unversehens nicht nur einen sondern zwei Begleiter, die sich zudem noch ständig in den Haaren liegen, denn die Tochter des rechtschaffenen Sheriffs hat für Revolverhelden wenig übrig. Casey fühlt sich während ihres gemeinsamen Rittes immer mehr zu Sean hingezogen, doch sie hält sich für unattraktiv. Und auch Sean kann Caseys Mischung aus schüchternem Liebreiz und schlagfertiger Widerborstigkeit nicht lange widerstehen ...

Sympathische, glaubwürdige Charaktere und die spannende Handlung machen Chase the Thunder zu einem echten Western-Lesevergnügen. Noch besser als Between the Thunder! Auch hier gilt, dass $ 4.99 für einen so guten Roman und eine so nette Kurzgeschichte (übrigens die Fortsetzung von Miracle of the Heart aus The Soldier and the Rebel) auf keinen Fall zu viel Geld sind.

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Defiant

Mehr tot als lebendig ist der Mann, den die junge Witwe Mary Jo Williams, mitten in der Wildnis findet. Sie nimmt ihn mit auf ihre Ranch und pflegt ihn zusammen mit ihrem Sohn gesund, der den Fremden schon bald nach seiner Genesung zu verehren beginnt. Dabei ist Wade Foster der erste, der sagen würde, dass er keine Heldenverehrung verdient. Nach dem Bürgerkrieg war er mit einer Gruppe der übelsten Verbrecher geritten, eine Schuld, die ihn noch immer plagt. Und dann hatte er Frieden bei den Indianern in den Bergen gefunden, eine liebevolle Frau und einen Sohn erhalten - nur um eines Tages bei seiner Heimkehr ein entsetzliches Veerbrechen entdecken zu müssen: Frau und Kind brutal ermordet. Er rächt sie, wird dabei aber schwer verwundet und hat mit seinem Leben eigentlich abgeschlossen, als Mary Jo auftaucht und ihn rettet. Deshalb bleibt er bei ihr, auch wenn er weiß, dass er noch immer gesucht wird und sich dadurch in wirkliche Gefahr bringt, entdeckt zu werden, denn Mary Jo braucht Hilfe bei der Ranchführung. Weil für sie als Frau kein Coxboy arbeiten würde, wird er ihr Vormann, und verstrickt sich immer weiter in ein Verlangen nach einer Frau und einem Leben, die er nicht verdient - bis ihn die Vergangenheit einzuholen droht ...

Ein guter Western von der üblichen Potter-Qualität. Ein edelmütiger Held, eine liebevolle Frau und Spannung bis zur letzten Seite. Lesenswert.

 

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Wanted

Geboren während eines Indianerüberfalls in einer Poststation werden die Zwillinge des Ex-Texas-Rangers kurz darauf getrennt und wachsen total unterschiedlich auf: der eine, Morgan, wird von den ehemaligen Kollegen seines verstorbenen Vaters aufgezogen, während der andere, Nick, in der liebevollen aber leicht chaotischen Familie des umherziehenden Wunderdoktors Jonathan Braden aufwächst. Beide ahnen nichts von der Existenz ihres jeweiligen Zwillingsbruders, aber als plötzlich sein Bild auf den Fahndungsplakaten eines gewissen Nick Braden auftaucht, fühlt sich der gesetzestreue Morgan doch empfindlich gestört und beschließt diesen Verbrecher selber zu fangen. Er ist auch erfolgreich wie immer, bloß ist Nick in Begleitung seiner "Schwester" Lori, als Morgan ihn aufspürt, und er muss sie mit sich nehmen. Nick und Morgan sind fasziniert voneinander, obwohl sie sich der Umstände wegen, unter denen sie sich getroffen haben, nicht ausstehen können. Aber schließlich erkennen sie doch, dass sie verwandt sein müssen. Jetzt hat Morgan zwei Probleme: Er möchte seinen Bruder nicht sofort, nachdem er ihn gefunden hat, wieder verlieren, aber er ist durch und durch Texas Ranger und dem Gesetz verpflichtet. Und dann hat er sich unsterblich in die mutige Lori verliebt, die ja vielleicht auch mit ihm verwandt ist. Eine total verfahrene Situation!

Auch in diesem Liebesroman erzählt Patricia Potter wieder gewohnt gekonnt eine spannende Geschichte aus dem Wliden Westen (Fortsetzung von Defiant).

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Diablo

Die Western-Variante von Schillers Bürgschaft: Kane O'Brien, genannt Diablo, nimmt das Angebot des Marshals Ben Masterson an, sich und vor allem seinen Freund vor dem Galgen zu bewahren, indem er für die Behörden das legendäre Verbrechernest Sanctuary findet. Alles verläuft nach Plan: er findet den Ort, der von einem Ex-Gangster regiert wird, der als er Verantwortung für Nichte und Neffen übernehmen musste, seine Verbrecherlaufbahn beendet hatte. Nicole, die Nichte des Sanctuary-Chefs, ist es, die Kanes Pläne stört, denn sie verliebt sich augenblicklich in ihn. Da es Kane nicht besser ergeht, gerät er in einen schweren Gewissenskonflikt: Er muss sich zwischen der Liebe seines Lebens und der Verantwortung seinem Freund gegenüber entscheiden ...

Ein guter Western, so wie man es von P. Potter erwarten darf.

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The Marshal and the Heiress

Ben Masters, ehemaliger US-Marshal, hat die vierjährige Sarah Ann adoptiert, Tochter eines Saloonmädchens, an deren Tod er sich mitschuldig fühlt. Als er entdeckt, dass Sarah die Erbin eines großen Besitzes in Schottland ist, beschließt er, mit ihr dorthin zu fahren. Schon bei ihrer Ankunft werden sie nicht gerade begeistert empfangen. Hugh, der bisher für den Erben gehalten wurde, hat versucht dafür zu sorgen, dass die wahre Erbin nicht informiert wird und die beiden verwitweten Schwägerinnen haben eigene Pläne für den Besitz. Da Ben als Sarah Anns Vormund den Besitz und das Vermögen verwaltet, muss er unangenehme Entscheidungen treffen. Lisbeth Hamilton, eine der beiden Witwen, zu der er sich stark hingezogen fühlt, möchte eine Pferdezucht auf dem Besitz eröffnen. Der Fremde, der auf plötzlich auftaucht ist allerdings ganz anders als erwartet - Lisbeth fühlt sich zu ihm hingezogen, und das nicht nur, weil Ben sich gut mit Pferden auskennt. Und auch Ben findet Lisbeth alles andere als unattraktiv, doch bevor er seinen Gefühlen folgen darf, muss er herausfinden, wer hinter den Anschlägen auf ihn und seinen kleinen Schützling steckt.

Die Fortsetzung von Diablo ist ausgesprochen lesenswert, die Handlung führt von Amerika nach Schottland, was für viele amüsante Szenen gut ist - ein Westernheld, der sich unversehens im vergleichsweise zivilisierten Schottland wiederfindet, trifft unvermeidlich auf Schwierigkeiten. Sehr gelungen.

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The Scotsman wore Spurs

Im dirtten Teil der Trilogie ist der Held Andrew Cameron, der Halbbruder von Lisbeth aus dem zweiten Teil, ein schottischer Adeliger. Als Erbe eines heruntergewirtschafteten Besitzes bindet ihn wenig an die Heimat und so beschließt er, seine Halbschwester in Amerika zu besuchen. Dort rettet er dem Rancher Kirby Kingsley das Leben, als er ihn vor einem Mordanschlag warnt. Aus Dankbarkeit lädt der seinen neuen Freund zum Viehtrieb ein, damit er den Wilden Westen einmal richtig kennenlernen kann. Die junge Wanderschauspielerin Maris Gabrielle Parker hat aus den letzten Worten ihres Vaters, der vor ihren Augen ermordet wurde, geschlossen, dass Kingsley für seinen Tod verantwortlich ist. Deshalb heuert sie in Jungenkleidung als Koch auf Kingsleys Viehtrieb an. Schon bald schließen sie und Andrew Freundschaft, weil sie beide Außenseiter sind. Als der Schotte zufällig entdeckt welches Geschlecht Gabe tatsächlich hat, wird aus Freundschaft Liebe. Aber steckt wirklich Kirby Kingsley hin ter dem Mord an Gabriellas Vater oder ist er nicht eher ebenso Opfer?

Mir persönlich hat dieser Roman nicht so gut gefallen wie die beiden Vorläufer, weil er weinger spannend geschrieben ist, aber trotzdem ist The Scotsman wore Spurs noch ein empfehlenswerter Western.

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© by Ute-Christine Geiler, M.A
letztes Update: 01.08.00