Parker, Laura: Stürmische Sehnsucht

"Tempest" (1997),

Blanvalet TB 35033, 415 Seiten, DM 12,00, 1998

ISBN 3-442-35033-6

Mittelmäßiges Buch, das eigentlich drei Geschichten erzählt, die alle einen gemeinsamen Ausgangspunkt haben

Ein Mann, ein Schriftsteller, der für seine Freunde am Vorabend der Schlacht von Waterloo, drei Briefe schreibt, ist der Punkt, von dem aus sich die Geschichten entwickeln.

Den einen Brief erhält die geliebte Ehefrau erst nach dem vermeintlichen Tod ihres Gatten. In diesem Brief hat er ihr erstmals seine Liebe gestanden bzw. gestehen lassen. Aber Cordelia, die junge Witwe kann den Tod ihres Geliebten nicht akzeptieren und folgt den Hinweisen auf einen verwundeten englischen Offizier bis nach Italien.

Der nächste Brief gerät an die falsche Adresse, Clarette, die Schwester der Angebeteten erhält den Heiratsantrag und nimmt ihn obwohl sie erkennt, dass er nicht an sie gerichtet ist, an. Der heimkehrende Verehrer, James Hockaday, muss sich (aus welchen Gründen auch immer, nachvollziehbar ist es jedoch kaum) zunächst mit der falschen Braut verloben. Und auch hier gibt es eine Menge vorhersehbarer Probleme, bis James, pünktlich nachdem er Clarette endgültig entmutigt und sie die Verlobung gelöst hat, erkennt, das die falsche Verlobte eigentlich die richtige war. Aber jetzt ist es zu spät, oder? Naja, denkt der Entlobte, erstmal die Freiheit genießen – genau das habe ich schon immer von einem wahren Romanhelden erwartet! Brennende Leidenschaft, jawohl!

Der letzte Brief ist für Kathleen Geraldine, die von dem Mann, der sie auf der Hochzeit ihrer Cousine verführt hat, ein Kind erwartet. In dem Brief, den sie bekommt, erklärt er ihr in harschen Worten, dass er nichts mit ihr oder dem Kind zu tun haben will und dass er nicht glaubt, wirklich der Vater des Kindes zu sein. Verzweifelt fährt sie nach London, um mit dem Verkauf eines Manuskriptes Geld für einen Aufenthalt in Italien zu verdienen. Bis sie dann nach vielen umständlichen Verwicklungen ihre wahre Liebe findet. Ach ja, der Verführer musste natürlich in der Schlacht sein Leben lassen – gerechterweise.

In Italien treffen dann alle Geschichten wieder zusammen, aber nur weil sich alle Protagonisten dort befinden und nicht weil sie alle dort nochmals zusammenkämen.

Jedenfalls verdient das Buch nicht mehr als drei Schweinchen, weil die Geschichte keiner einheitlichen Linie folgt, der Leser von hier nach dort gezogen wird, die Aktionen der einzelnen Figuren nur bedingt nachvollziehbar sind. Insgesamt schade, allein vom Cover-Text her hätte ich eine interessantere Geschichte erwartet. Bisher war ich nach jedem der beiden ersten Bücher von Laura Parker (Gewagte Begierden und Geliebte Lügnerin) enttäuscht, weil ich mehr erwartet hatte. Ich glaube, ich werde den Kauf der Bücher dieser Autorin allerhöchstens noch als Remittende in Erwägung ziehen.


Letzte Änderung: 05.11.98 13:27:00