Medeiros, Teresa: Verzauberte Herzen

"The Bride and The Beast" (2000),

Blanvalet, 350 Seiten, DM 12,00, Jnui 2001

ISBN 3-442-35332-7

Eine junge Frau wird von verängstigten Dorfbewohnern als Jungfrauenopfer für den Drachen, der in der nahen Burgruine hausen soll, auserwählt.

Gwendolyn Wilder ist eine nüchterne junge Dame von schlichtem Äußeren, die mit beiden Beinen im Leben steht. Sie hält nichts von den Geschichten der eingeschüchterten Dorfbewohner, die davon überzeugt sind, dass auf der verfallenen Burg Weycraig auf dem Berg seit kurzem ein Drache haust, der gekommen ist, sich an ihnen zu rächen. Vor Jahren war der Laird der MacCullough und seine Familie wegen Beteiligung an dem Autstand um Bonnie Prince Charlie von britischen Soldaten hingerichtet worden und die Dorfbewohner waren ihrem Laird nicht zu Hilfe gekommen. Außerdem heißt es, dass einer der Einwohner von Ballybliss den Laird für einen Judaslohn von 1000 Pfund verraten haben soll.
Gwendolyn, die als Kind eine Schwäche für den jungen Sohn des Laird hatte, den freundlichen Bernard, hat ihr Leben dem Studium der Naturwissenschaften und der Pflege ihres Vaters gewidmet, der seit dem Tod seiner Frau nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Ihre Schwestern hingegen, alle drei Schönheiten, führen ein lustiges Leben. Eine neue Forderung des Drachen, diesmal nach 1000 Pfund, versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken - bis den braven Leutchen die glorreiche Idee kommt, dem Drachen ein Opfer zu bringen, das Drachen bekanntermaßen zu besänftigen vermag - eine Jungfrau! Und da Gwendolyn in dem abgelegenen Dorf im schottischen Hochland weit und breit die einzige ist, hilft ihr alles Widerstreben nicht, sie wird gefesselt und in die Burg gebracht. Als die Dorfbewohner wieder fort sind, erhellt ein Blitz den Burghof und Gwendolyn wird ohnmächtig. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich im Inneren der Burg. Sie hat es bequem und all ihre Wünsche werden von dem geheimnisvollen Wesen erfüllt, das sich ihr nie zeigt und sie stets im Schutz der Nacht besucht, doch sie kann nicht entkommen. Der Drache oder besser der Mann, der nach Weycraig gekommen war, sich an den Dörflern für den fünfzehn Jahre zurückliegenden Verrat zu rächen, weiß nicht so recht, warum er statt der 1000 Pfund auf einmal eine junge Frau erhalten hat. Um seine Pläne nicht zu gefährden, behält er sie bei sich - doch hätte er nie gedacht, dass ihm die nüchterne junge Frau bald schon so viel bedeuten könnte ...

Leider ist dieser Roman nicht so gut wie die anderen Romane der Autorin - es fehlt ihm das gewisse Etwas, und die Handlung schwächelt. Zwar ist The Bride and The Beast durchaus amüsant geschrieben, aber die Handlung ist leicht zu erahnen und mit Held und Heldin so richtig mitfiebern kann man auch nicht. Außerdem erinnert die im Ansatz originelle Story teilweise an "Wie eine Rose im Winter" von Kathleen E. Woodiwiss.


Letzte Änderung: 22.06.01 20:21:41