Medeiros, Teresa: Rebellin der Liebe
"Prince Charming" (1998)
Blanvalet TB, 35311, 350 Seiten, DM 12,00, Mai 2000
ISBN 3-442-35311-4
Ein mutiger Krieger mit einem ganzen Stall voll Kinder heiratet eine junge Frau, die wegen zahlreicher schlechter Erfahrungen mit ihren Stiefgeschwistern Kinder nicht ausstehen kann.
Willow ergreift mit beiden Händen die Gelegenheit, ihrem Vaterhaus zu entfliehen, in dem sie, seit ihre Stiefmutter mit ihrer Kinderschar dort eingezogen ist, nichts mehr zu lachen hatte, und nimmt den Heiratsantrag des ihr unbekannten Ritters, der durch dessen Verwalter überbracht wird, an. Leider war der Verwalter von falschen Voraussetzungen ausgegangen - er hatte unter der einfachen Bauerntracht, die Schönheit der jungen Frau nicht bemerkt, und dabei sollte er doch ausgerechnet für Bannor, den Verwegenen, der weder Tod noch Teufel fürchtet, sich aber in seinem Turmzimmer vor seinen ungezogenen Kindern versteckt, als sanftmütige Mutter für die Bande eine hässliche Frau finden, damit er sich bloß nicht körperlich zu ihr hingezogen fühlt, denn wenn Bannor eines auf keinen Fall mehr will, dann sind das Kinder! Dementsprechend entsetzt reagieren die beiden Eheleute auch, als sie einander das erste Mal gegenüberstehen, Willow wegen der vielen Kinder und Bannor wegen der elfengleichen Schönheit seiner Frau. Für Bannor steht fest, er muss diese Frau so bald wie möglich und so elegant wie möglich wieder loswerden, am besten ins Kloster abschieben, denn dass sie einen anderen heiratet, diesen Gedanken erträgt er nicht. Er hat auch schon einen Plan - er muss die Arbeit nur seinen Gören überlassen, ein paar Tage in deren Gesellschaft müssten ausreichen, selbst den Unerschrockensten in die Flucht zu schlagen. Allerdings hat Bannor zwei Faktoren in seiner Rechnung übersehen: Willow ist nach dem ersten Schrecken entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen, und Bannor hat ihrem Zauber nichts entgegenzusetzen ...
Ein spritziger Liebesroman aus dem Mittelalter im Stil Julie Garwoods oder Jude Deveraux' - mit all deren Qualitäten, aber auch dem Schönheitsfehler mangelnder Authenzität. Wer dagegen leichte Unterhaltungslektüre im geschichtlichen Gewand sucht und sich an ein paar Anachronismen nicht stört, der wird an "Rebellin der Liebe" seine helle Freude haben.
Letzte Änderung: 27.04.00 17:49:03