Martin, Kat: Heißer als die Sonne

"Savannah Heat" (1993)

Goldmann TB, 42781, 443 Seiten, DM 14,00, 1994 - vergriffen

ISBN 3-442-42781-9

Der schneidige Kapitän Morgan Trask soll die flüchtige Tochter des Grafen von Kent nach Hause zurückbringen, doch die an sich einfache Aufgabe entpuppt sich rasch als ausgesprochen schwierig, denn Selena ist fest entschlossen, sein Vorhaben zu vereiteln.

Die schöne Selena Hardwick ist auf der Flucht - vor ihrem eigenen Vater. Doch in einer Taverne im Hafen von Savannah verlässt ihr Glück sie - die Häscher des Grafen von Kent überwältigen sie und schaffen sie auf das Schiff des gut aussehenden Kapitän Trask. Der ist sofort bereit, ihrem Vater, einem alten Freund der Familie, den Gefallen zu erweisen, Selena auf die väterliche Plantage zu bringen. Selenas Behauptungen, er sei ein Sadist, können nur völlig aus der Luft gegriffen sein, passen sie doch so gqar nicht zu dem sanften, gütigen Mann, den Morgan als junger Mann kannte. Dass die unerschrockene Selena ein in ihren Augen beschämendes Geheimnis hütet, ahnt er nicht. Auf der Schiffsreise fällt es den beiden Streithähnen zunehmend schwerer, die Hände von einander zu lassen. Langsam begreift der nach einer schlechten Erfahrung mit seiner Verlobten notorisch misstrauische Morgan, dass hinter Selenas verzweifelten Fluchtversuchen vielleicht doch mehr steckt, und er beschließt, sie erst einmal noch eine Weile bei sich zu behalten, bevor er sie ihrem Vater übergibt. Das ist zwar ganz im Sinne Selenas, die ihr Herz längst dem schmucken Kapitän geschenkt hat, aber birgt auch neue Gefahren. Schließlich erreicht die zwischen ihnen siedende Leidenschaft ihren Höhepunkt, und es passiert, was passieren musste: die beiden landen im Bett. Doch damit sind noch längst nicht alle Probleme gelöst, eher ganz im Gegenteil ...

Ein überaus gelungener, sehr authentisch wirkender Liebesroman, der größtenteils auf hoher See spielt - die schöne Heldin ist so mutig wie entschlossen, aber dabei nie ermüdend, der Held aufrichtig und ehrenhaft, aber nie verbohrt. So scheinen die Gefühle der beiden füreinander sehr glaubhaft. Die Handlung folgt nicht allzu ausgetretenen Pfaden und überrascht hie und da mit originellen Wendungen - insgesamt trotz der etwas irritierend altertümlichen Anrede (1841 sprach niemand mehr den anderen mit "Ihr" oder "Euch" an) ein wirklich guter Roman. Vielleicht gibt es ja noch einmal eine Chance auf einen Nachdruck ...


Letzte Änderung: 24.08.01 08:24:12