Originals

Elizabeth Lowell

 

 

Beautiful Dreamer (basiert auf: Valley of the Sun)
Avon, 392 Seiten, Oktober 2001, $7.99

Hope Gardener ist ihre Ranch auf einer wasserarmen Hochebene Nevadas wichtiger als alles andere auf der Welt. Sie träumt davon, schwarze Angusrinder anzusiedeln und die Ranch zu neuer Blüte zu führen, doch ihr Land vertrocknet langsam. Sie braucht dringend Wasser und das bald, denn nach und nach sind alle Quellen versiegt. Sie muss bereits jeden Tag mehrmals mit einem Tankwagen das kostbare Nass von einem Nachbarn holen, damit ihr Vieh nicht verdurstet. Dann jedoch taucht Rio bei ihr auf, ein Mann ohne Träume, der über die magische Gabe seiner indianischen Vorfahren verfügt, selbst in der Wüste Wasser zu finden. Er scheint die Antwort auf Hopes Gebete zu sein, und schon bald verliebt sie sich rettungslos in den faszinierenden Mann, doch der ist ein Einzelgänger. Hope braucht das Wasser, das er finden soll, aber sie weiß genau, wenn er es erst einmal gefunden hat, wird er weiterziehen ...

Eine wunderschöne Edelschnulze, wie sie nur eine Elizabeth Lowell schreiben kann.

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Fever
Mira, 241 Seiten, 1989, $5.50, Neuauflage 1999

der Millionärssohn Rye ist die gutgemeinten Versuche seines Vaters, ihm eine Ehefrau aufzudrängen, leid - immer wieder findet er uneingeladen mehr oder weniger bekleidete junge Frauen auf seiner Ranch vor. Diese Erfahrung hat nicht gerade dafür gesorgt, dass er eine sonderlich hohe Meinung von Frauen hat. So begegnet er auch Lisa zunächst verächtlich, doch rasch erkennt er, dass sie anders ist. Lisa hat keine Vorstellung von der Bedeutung von Geld oder dem Leben im modernen Amerika, denn sie ist bei Naturvölkern aufgewachsen, deren Lebensweise ihre Eltern, anerkannte Ehtnologen, studiert haben. So ist sie völlig bedürfnislos und mit wenig zufireden. Sie ist glücklich den Sommer auf der Hütte in den Bergen verbringen zu können und die Naturbeobachtungen für einen Kollegen ihrer Eltern zu machen, zu dem sie geschickt worden war, um einen Ehemann zu finden. Der arme Rancharbeiter, der sie immer häufiger besuchen kommt, erobert ihr Herz im Sturm, und auch rye hat dem natürlichen Charme Lisas nichts entgegenzusetzen, aber er zögert immer wieder, ihr zu gestehen, dass er gar nicht der arme Cowboy ist, für den sie ihn hält, bis es fast zu spät ist ...

Dieser Roman ist ein typisches Werk der 80er Jahre, aber anders als Dark Fire (s.u., Roman über die Schwester des Helden) überaus gelungen. Lisa und Rye ergänzen einander perfekt, ihre Zweifel und Probleme kann der Leser nachvollziehen und sich von ihrer romantischen Liebesgeschichte verzaubern lassen.

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Dark Fire
Mira, 241 Seiten, 1988, $5.50, Neuauflage 1999

Cynthia Ryan beschließt, ihre Freundin und Geschäftspartnerin, die seit einigen Wochen im ecuadorianischen Dschungel verschollen ist, auf eigene Faust zu suchen, da der ihr von der U.S.-Botschaft empfohlene Führer sich weigert, sofort mit ihr aufzubrechen. Trace Rawlings, der die Gegend hier kennt wie seine Westentasche ist wenig begeistert, als er das herausfindet, denn schließlich ist er ausdrücklich als Beschützer der verwöhnten Schönen angeheuert worden. Zähneknirschend und nicht wenig wütend macht er sich an die Verfolgung. Schon bald hat er Cindy eingeholt, die mit ihrem Wagen stecken geblieben ist. Da sie sich jedoch weigert, ihn um Hilfe zu bitten, beschließt er zu warten, bis sie klein beigibt, um ihr eine Lektion zu erteilen. Doch er unterschätzt Cindy, wie er schon bald entdecken muss, und er merkt erst, als es fast zu spät ist, was für einen Fehler er gemacht hat ...

Ein typisches Werk aus den Achtzigern von der amerikanischen Bestsellerautorin, das unter den damals üblichen Klischees (Alphahelden!) leidet. Vor allem bei dem Preis lohnt sich eine Anschaffung kaum.

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Chain Lightning
Mira, 242 Seiten, 1988, $5.99, Neuauflage

Damon Sutter ist wenig begeistert, als er entdeckt, dass seine Tante ihm ausgerechnet in seinem Urlaub ihre Mitarbeiterin Mandy aufgehalst hat. Sein Ärger ist nichts im Vergleich zu dem Entsetzen, das Mandy durchleidet, die seit ein paar Jahren, als ihr Flugzeug über dem Meer abstürzte und sie in der Folge dieses Unfalles eine Fehlgeburt hatte, das Fliegen genauso wie das Meer fürchtet. Sie ist vor Entsetzen wie gelähmt, als sie entdeckt, dass der geplante Urlaub auf einem winzigen Atoll des Great Barrier Reefs verbracht werden soll. Das ist umso schmerzhafter für sie, da sie vor ihrem Unfall eine angesehene Meeresforscherin war, für die es nichts schöneres als das Tauchen in den blauen Tiefen gab. Doch sie will sich nicht unterkriegen lassen und macht sich mutig daran, ihre Furcht zu überwinden. Ihre unermüdlichen Versuche erregen schließlich Damons Interesse, sodass er versucht, sie näher kennen zu lernen. Das gelingt ihm erfolgreicher als zunächst gedacht, und schon bald befinden er und Mandy sich in einer heißen Affäre. Mit Damons Unterstützung gelingt es Mandy schließlich, mit ihrer Furcht fertig zu werden, aber ihre Probleme sind damit noch nicht beseitigt, denn sie hat ihr Herz an Damon verloren, der doch nur auf der Suche nach einem Urlaubsflirt war ...

Dieser nette Roman ist zwar ebenfalls ein frühes Werk Elizabeth Lowells, aber mit wesentlich mehr Feingefühl geschrieben. Eine angenehm leichte Urlaubslektüre.

 

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Granite Man

Mariah McKenzie entschließt sich nach dem Tod ihrer Mutter, auf die Farm ihres Bruders Luke in die Wildnis Colorados zu fahren. Nach der Scheidung ihrer Eltern war jeder Kontakt zwischen den Geschwistern abgebrochen worden, obwohl beide sich sehr nahestanden. Aber nun hat Mariah zusammen mit einer alten unleserlichen Schatzkarte, auf der die legendäre McKenzie-Goldmine eingezeichnet ist, und der Familienbibel der McKenzies in der Hinterlassenschaft ihrer Mutter auch die Adresse der Ranch gefunden. Sie packt alle ihre Habseligkeiten in ihren altersschwachen Wagen und macht sich auf den Weg zu dem einzigen Ort, an dem sie wirklich glücklich war. Dort angekommen trifft sie zunächst nicht auf ihren Bruder sondern auf einen eindrucksvollen Fremden, Cash McQueen, den Bruder von Lukes Frau, einen Geologen, dessen Hobby die Suche nach Goldvorkommen auf der Ranch seines Schwagers ist. Sofort verspüren Mariah und Cash eine starke gegeseitige Anziehungskraft, aber die Schutzbedürftigkeit, die Mariah ausstrahlt, weckt in Cash unangenehme Erinnerung an seine Ex-Frau, die seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt Schwächeren gegenüber ausgenutzt hat. Deshalb ist er zunächst auch gar nicht begeistert, als Luke seine Schwester freudestrahlend auf seiner Ranch begrüßt und ihr erlaubt, zusammen mit Cash die alte Goldmine zu suchen. In der Wildnis kommen die beiden sich dann auch rasch näher und beginnen eine liedenschaftliche Liebesaffäre - auch wenn Cash sich weigert, an eine dauerhafte Beziehung zu glauben. Aber dann wird Mariah schwanger, und Cash, der sich nach einer kompliziert verlaufenen Kinderkrankheit für zeugungsunfähiug hält, glaubt an Betrug - wieder scheint Mariah vom gleichen Kaliber wie seine Ex-Frau zu sein. Zutiefst gekränkt verlässt Mariah unbemerkt die Ranch, weil sie einen entscheidenden Hinweis auf die Lage der Goldmine erhalten hat und mit der Entdeckung dieser Mine ihre aufrichtige Liebe zu Cash beweisen will. Dann gerät sie aber in einem Unwetter in Lebensgefahr - ob Cash, der inzwischen sein vorschnell gefälltes Urteil über die geliebte Frau bereut und sie verzweifelt sucht, noch rechtzeitig eintrifft?

Dieser Liebesroman zeichnet sich mit den typischen Lowell-Qualitäten aus: ein kraftvoller, beschützender Held, der den Glauben an die Frauen in seiner ersten Ehe verloren hat, und eine schutzbedürftige aber dennoch auf ihre Weise starke Heldin, die erst die Mauern, die der Held um sich und sein Herz errichtet hat, mit sanfter Entschlossenheit einreißen muss. Dabei hat die Geschichte nie Längen, ist spannend und von besonderer Intensität - kurz gesagt ein wirklich gutes Buch.

 

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Moving Target
Morrow, 453 Seiten, $24.00, Juni 2001

Das Manuskript, das sein Namensvetter Erik, der Gelehrte, vor vielen hundert Jahren geschrieben hat, fasziniert Erik North seit er als Kind das erste Mal eine Seite dieses Werkes gesehen hat. Wegen dieses Manuskriptes hat Erik sich auch beruflich auf mittelalterliche Schriften spezialisiert. Sein Ruf als Fachmann für Manuskripte eilt ihm weit voraus und so stößt auch schließlich die Kunstweberin Serena Charter auf ihn. Sie hat von ihrer Großmutter nach deren gewaltsamen Tod mehrere Seiten dieses kostbaren Manuskriptes geerbt. Um den Wert der Schriften zu ermitteln, soll Erik sie untersuchen. Der erkennt sofort, dass es Originale genau des Werkes sind, das ihn so fesselt. Doch damit nicht genug, fühlt er sich auf unerklärliche Weise zu Serena hingezogen - und außer seinen Erinnerungen an einen Mann, einen Schriftgelehrten, der vor hunderten von Jahren lebte, und die ihn sein Leben lang begleiten, erscheinen auch immer häufiger Bilder von einer schönen Frau in mittelalterlicher Kleidung vor seinem geistigen Auge, die Serena verblüffend ähnlich sieht. Dazu kommt noch das unheimliche Gefühl, Serena schon sein Leben lang zu kennen, ja, es ist fast so, als habe er auf sie gewartet! Serena selbst teilt seine Erfahrungen, und während die beiden noch mit der Erkenntnis ringen, dass sie irgendwie schon vor vielen hundert Jahren ein Liebespaar gewesen sein müssen, heftet sich ein Besessener an ihre Fersen, der das Buch um jeden Preis in seinen Besitz bringen will, und sei es, dass der Preis Mord ist ...

Ein Lowell, wie er besser kaum sein könnte. Moving Target bietet eine spannende Story mit zwei wunderbaren Hauptpersonen, die glaubwürdig angelegt sind. An diesem actionreichen Liebesroman gibt es nichts auszusetzen, höchstens dass er zu schnell zu Ende ist. Es ist der Autorin gelungen, das Mystisch-Geheimnisvolle, das ihre Mittelalter-Trilogie so unverwechselbar macht, aufzugreifen und trotzdem eine moderne Liebesgeschichte zu erzählen, die nichts zu wünschen übrig lässt.

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Forbidden

Dies ist der bisher den deutschen Lesern aus unerfindlichen Gründen vorenthaltene dritte Teil der Mittelalter-Trilogie - Fesseln aus Seide (1) & Lockende Nachtigall (3) - von E. Lowell:
Die Geschichte von Amber, der Unberührten, und Duncan of Maxwell, genannt "Der schottische Hammer" spielt in den Umstrittenen Landen, einer Gegend, wo die Macht des Königs begrenzt ist. Duncan, Halbbruder und Freund aus Kindertagen von Maggie aus "Fesseln aus Seide" hat seinem ehemaligen Feind Dominic LeSabre die Treue geschworen und sich auf den Weg zu seinem neuen Besitz in eben jener Gegend gemacht - aber dann erleidet er einen Unfall und wird bewusstlos und nackt bis auf ein Bernstein-Amulett im inneren Kreis der mystischen Steinernen Ringe unterhalb der heiligen Vogelbeere von Sir Erik, dem Erben des sächsischen Lords, der das Land, das Dominic zugesprochen wurde, bislang besitzt, gefunden. Da alle Dinge aus Bernstein Amber (der Name bedeutet Bernstein) betreffen, bringt er den Bewusstlosen zu ihr. Amber, die durch bloße Berührung eines Menschen schmerzhaft die in ihm verborgene Wahrheit oder Falschheit spürt, steht seit ihrer Kindheit bei der Gelehrten Cassandra unter Eriks brüderlichem Schutz, der vor allem darin besteht sie vor unerwünschten Berührungen durch andere zu bewahren. Seit ihrer Geburt wird Amber durch eine Weissagung vor einem Mann ohne Namen, der aus der Dunkelheit zu ihr kommen wird, gewarnt, weil er leztendlich ihren Tod verursachen wird. Trotz dieser Warnung kann Amber nicht widerstehen und berührt den Fremden - und empfindet bei der Berührung nichts als reine, ungetrübte Freude. Sie, die bisher keine körperliche Zuwendung erfahren hat, erliegt der Versuchung vollkommen und pflegt den kranken Mann gesund, der allerdings, als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, keine Erinnerung an seinen Namen oder seine Vergangenheit hat. Er erkennt aber schnell, dass die Frau, die ihn gepflegt hat, ihm nicht nur das Leben gerettet, sondern diesem auch neuen Sinn gegeben hat. Nicht nur die schier überwältigende Leidenschaft zwischen ihnen, auch eine tiefe Zuneigung führen schnell zu mehr, so dass Duncan sich verpflichtet fühlt, Amber zu heiraten. Die aber ahnt inzwischen, dass Duncan eigentlich ihr und Eriks Feind ist und bereits einem anderen Treue versprochen hat. Erik nötigt sie aber, ihre Zweifel beiseite zu schieben, so dass Duncan - ohne es zu wollen - meineidig wird und Erik die Treue schwört, der ihn zum Vogt genau des Besitzes, den er im Namen Dominic LeSabres einnehmen sollte, ernennt. Amber wird zunehmend von düsteren Vorahnungen, das ihr Glück ein jähes Ende finden wird, sobald Duncan seine Erinnerungsvermögen wiedererlangt, geplagt, die sich nur zu bald als berechtigt herausstellen. Als ihr Ehemann von Dominic LeSabre gestellt wird, kehren seine Erinnerungen an die Vergangenheit schlagartig zurück, und weil Amber ihn nicht belügen kann, muss sie ihre Zweifel, dass er vielleicht doch "Der schottische Hammer" sein könnte, zugeben. Voller Zorn und zutiefst in seinem Stolz und seiner Ehre gekränkt wendet sich Duncan von seiner Ehefrau ab. Er will sie genauso verletzen, wie er verletzt wurde durch ihre vermeintliche Unehrlichkeit und merkt erst. als es schon fast zu spät ist, dass er damit auch sein eigenes Leben jeden Sinns beraubt ...

Eine ergreifende Mittelalter-Saga voller Zauber und Mystik, in der die Grenze zwischen Fantasy und Romance verschwimmt, ein tolles Buch, das vor allem jenen zu empfehlen ist, die schon auf diesen Teil der Trilogie gewartet haben - leider gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Chance auf die Geschichte von Erik, der eindeutig seinen eigenen Liebesroman verdient, denn E. Lowell ließ ihre Fans erst kürzlich wissen, dass ihre derzeitigen Verträge für die kommenden Jahre Contemporaries vorsehen - schade!
Anmerkung zu Erik, The Learned:
Moving Target (s.o.) ist ein guter Ersatz für einen weiteren Band dieser Reihe, denn in dem Roman greift die Autorin die heiß ersehnte Geschichte von Erik auf und baut sie gekonnt in einen zeitgenössischen Roman ein.

 

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