Lindsey, Johanna: Fesseln der Leidenschaft
"Defy not the heart" (1989)
Heyne TB 8347, 379 Seiten, DM 8,80, 1991
ISBN 3-453-05276-5
Eine der besten Geschichten Johanna Lindseys aus dem englischen Mittelalter um eine junge Frau, die entschlossen ist, ihr Leben selbst zu bestimmen, und einen Mann, der erst lernen muss, dass es Vertrauen und Liebe auch für ihn geben kann.
Ungünstiger hätte es nicht sein können: Ausgerechnet jetzt, wo die Burgbesatzung nur aus wenigen Männern besteht, wird Reina de Champeneys Heim, Schloss Clydon, angegriffen. Aber als schon alles verloren scheint, greift ein Trupp fremder Söldner ein und wendet das Blatt. Aber die anfängliche Dankbarkeit Reinas schwindet, als sie entdecken muss, dass Ranulf Fitz Hugh eigene Ziele verfolgt. Der Söldner ist angeworben worden, die reiche Erbin, die im Moment ohne Schutz dasteht, da ihr Vater auf einem Kreuzzug gestorben ist, zu ihrem angeblichen Verlobten zu bringen. Auch wenn dieser Mann ein wahres Scheusal zu sein scheint, hat sich Ranulf bereit erklärt, den Auftrag anzunehmen und entführt die widerstrebende Braut. Reina gelingt es, ihren Entführer davon zu überzeugen, dass er belogen worden ist und sie nie mit diesem Mann verlobt war. Stattdessen bietet sie sich ihm als Ehefrau an, denn sie braucht so bald wie möglich einen Gatten, um ihr Heim zu behalten, und Ranulf erscheint ihr als das kleinere Übel. Zufrieden mit der Entwicklung der Dinge kehren beide nach Clydon zurück. Gefahren und Intrigen bedrohen die wachsende Liebe zwischen beiden, aber schließlich lernen sie, einander zu vertrauen und die Schatten der Vergangenheit zu besiegen.
Es ist weniger die Handlung an sich, die dieses Buch über den Durchschnitt erhebt, sondern die Art und Weise wie J. Lindsey die Liebe zwischen Reina und Ranulf wachsen lässt, und wie Ranulfs seelische Verletzungen nach und nach mit Reinas Hilfe heilen. Dazu noch einige überraschende Wendungen und ungewöhnliche Nebenfiguren und fertig ist ein durch und durch gelungener Roman.
