Jordan, Nicole: Der Herzensbrecher
"The Heartbreaker" (1997)
Heyne TB, 04/252, 285 Seiten, DM 9,90 Februar 1999
ISBN 3-453-14599-2
Colorado 1884: Obwohl er noch um seine ermordete Frau trauert, heiratet Sloan McCord die junge Heather Ashford, deren Liebe zu ihm einer harten Bewährungsprobe unterzogen wird.
Nach dem Tod ihres Vaters muss Heather Ashford für dessen Spielschulden aufkommen und deshalb sogar ihre Mädchenschule schließen. Um einen unerwünschten, aber dennoch ausgesprochen hartnäckigen Verehrer loszuwerden und den Rest der Schulden zu bezahlen, willigt sie sogar ein, den ihr unbekannten Rancher Sloan McCord zu heiraten, der ihre Hilfe nicht nur bei der Erziehung seiner kleinen Tochter sondern auch bei seiner Kandidatur für den Senat benötigt. Schon bei dem ersten Zusammentreffen verliert sie ihr Herz an den gutaussehenden Mann, der ihr gegenüber aber von Anfang an ehrlich gewesen ist, und ihr gesagt hat, dass seine Liebe immer noch seiner ersten Frau, einer sanften Indianerin, die während der blutigen Weidekriege in Colorado brutal ermordet wurde, gilt. Trotz seiner Zweifel, erneut und auch noch eine Frau aus der Stadt zu heiraten, gesteht sich Sloan widerwillig ein, wie nötig er und seine kleine Tochter eine Frau brauchen. Zwar lernt er in Heathers Armen unvergleichliche Leidenschaft kennen, aber er kann ihr sein Herz nicht öffnen. Immer wieder wird er von Schuldgefühlen seiner geliebten ersten Frau gegenüber überwältigt und verletzt dann Heather mit grausamen Worten. Und es kommt, wie es kommen muss, auch Heathers Geduld und Nachsicht haben Grenzen - ist Sloan endgültig zu weit gegangen und hat damit seine Chancen auf ein neues Glück ruiniert?
Ein wenig spannender, durchschnittlicher Liebesroman um eine Vernunftehe, die an dem Unvermögen des Helden, sich von der Vergangenheit zu lösen, zu scheitern droht. Insgesamt ganz nett, aber farblos. Das sich immer wiederholende Verhaltensmuster des Helden und die fortwährende Duldsamkeit der Heldin haben auf die Dauer etwas Ermüdendes. Der Stoff hätte eine gute Kurzgeschichte ergeben, aber für einen Roman ist die Story doch ein wenig dürftig. Wer aber den Vorläufer dieses Buches, "Der Geächtete", gerne gelesen und am Schicksal von Jake McCords Bruder ein echtes Interesse hat, dem sei "Der Herzensbrecher" herzlich empfohlen.
