James, Samantha: Erfüll mein Verlangen

"Every Wish fullfilled" (1997)

Heyne TB, 04/237, 348 Seiten, DM 10,00 Juni 1998 (Pavillon November 1999, DM 6,00)

ISBN 3-453-13735-3

Die Geschichte eines Mannes, der den Mörder seines Bruders überführen möchte, und sich dabei in die Tochter seines Feindes verliebt.

Damien Tremayne, Earl of Deverell, wird bei seiner Rückkehr aus Amerika mit der traurigen Nachricht empfangen, dass sein Bruder ermordet wurde, Die Behörden haben den Fall aus Mangel an Aussicht auf Erfolg zu den Akten gelegt. Mit Hilfe eines Detektives gelingt es Damien aber festzustellen, wer der mutmaßliche Mörder seines geliebten Bruders ist: James Elliott, ein verurteilter Mörder, der vor kurzem nach 20jähriger Haft entlassen wurde.

Heather Duval lebt seit dem Tod ihrer Mutter bei einem Kutschenunfall als Mündel des Earl of Stonehurst in gesicherten Verhältnissen im Schoße einer liebevollen Familie. IhrLeben könnte glücklich sein, wäre sie nicht seit frühester Jugend an durch ein lahmes Bein beeinträchtigt, weshalb kam eine Ehe nie für sie in Frage kam. Zufrieden lebt sie im Altervon 24 Jahren auf Lockhaven, dem Landsitz den ihre Ziehvater ihr überschrieben hat. Als sie einen neuen Verwalter braucht, bewirbt sich Damien unter falschem Namen um die Stelle, der glaubt, dass James Elliott sich mit Heather in Kontakt setzen wird. Denn er hat herausgefunden, dass dieser ihr wahrer Vater ist. Allerdings weiß Heather nichts aus der Zeit, bevor sie von ihrem Ziehvater bei sich aufgenommen wurde und erinnert sich nur in seltenen Alpträumen an ihre frühe Kindheit: an Hunger, Angst und Schläge. Sie vermutet aber nicht, dass diese Träume irgendeinen Bezug zur Realität haben. Damien, der entschlossen war, die Tochter von James Elliott höchstens abstoßend zu finden, ist bald schon fasziniert von Heathers Schönheit. Schon bald erliegt er der erotischen Anziehungskraft und verführt seine Arbeitgeberin. Aber dann folgt die Stunde der Wahrheit und Heather erkennt, dass sie ausgenutzt werden sollte. Zutiefst verletzt verlässt sie Lockhaven. um mit ihrer Familie in London Ablenkung zu finden. Dort trifft sie Damien wieder, beide lernen einander zu vertrauen und finden wieder zueinander. Aber auch James Elliott taucht endlich auf und bringt seine Tochter in große Gefahr.

Insgesamt gesehen kann man diesem Liebesroman nicht mehr als drei Schweinchen zugestehen, weil die Geschichte - vor allem zur Mitte des Buches hin - zerfleddert. Die Handlungsweise der einzelnen Personen ist nicht plausibel nachvollziehbar gestaltet, man fragt sich unwillkürlich: Warum das denn? Außerdem mutet Samantha James ihren Lesern für Mitte des 19. Jahrhunderts doch einiges zu: ein Mörder, der weder deportiert noch gehenkt wird und der 20 Jahre in Newgate überlebt und eine Frau, die ohne jeden Schaden ein zweiwöchiges Koma übersteht - und das auch noch ohne ihr ungeborenes Kind zu verlieren. Dieser Roman ist gewiss nicht jedermans Sache und deshalb nur eingeschränkt zu empfehlen.


Letzte Änderung: 04.11.99 17:50:12