Originals

Julie Garwood

 

The Lion's Lady
Pocket, 360 Seiten, 1988

Niemand in der vornehmen Londoner Gesellschaft käme auf die Idee, dass die wunderschöne, herzensgute Christina Bennett bei Indianern aufgewachsen ist - nur der arrogante Marwuis of Lyonwood ahnt, dass sich hinter der Schönen mehr verbirgt, als man auf den ersten Anschein vermuten würde. Er heftet sich an ihre Fersen, entschlossen sie zu der Seinen zu machen, doch seine Absichten sind nicht unbedingt ehrenhaft. Christina, die sich stark zu dem Marquis hingezogen fühlt, zögert, ihn in die engere Wahl zu ziehen - sie sucht nämlich dringend einen Mann, der sie heiratet, bevor ihr leiblicher Vater, ein Bösewicht wie er im Buche steht, in England eintrifft und vorhat, sie umzubringen. Doch Christina ist fest entschlossen, nachdem sie für Gerechtigkeit gesorgt hat, wieder zu ihren geliebten Pflegeeltern in die nordamerikanische Savanne zurückzukehren. Aber dann folgt sie ihrem Herzen und bittet den überraschten Lyon, sie zu heiraten. Völlig aus dem Konzept gebracht, stimmt der zu und verbringt von nun an seine Tage damit, herauszufinden, was in dem Kopf seiner Liebsten vorgeht ...

Ein wirklich netter Roman, der alle Qualitäten aufweist, die Julie Garwood zu der Weltklasse-Schriftstellerin gemacht haben, die sie heute ist. Aberwitzige Handlung, liebenswerte Charaktere und ein paar ungewöhnliche Einfälle sorgen für uneingeschränkten Lesespaß bis zum Schluss - warum dieses tolle Buch nicht übersetzt wurde, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

 

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Mercy
Pocket, 402 Seiten, 2001, $25

Dass der gut aussehende Mann in der Hotelhalle ernsthafte Probleme hat, erkennt die junge Ärtzin Dr. Michelle Renard auf den ersten Blick. Theo Buchanan bestätigt ihre erste Einschätzung dann auch umgehend und eindrucksvoll, indem er sich über ihr neues Kleid übergibt, bevor er zusammenbricht. Michelle diagnostiziert nach rascher Untersuchung eine akute Blinddarmentzündung und rettet ihm durch ihr geistesgegenwärtiges Eingreifen das Leben. Nachdem er aus der Narkose wieder aufgewacht ist, kann Theo endlich auch das Äußere seiner Retterin angemessen würdigen und ist beeindruckt. Doch Theos Blinddarmoperation war Michelles letzter Einsatz in New Orleans - sie plant in ihrer Heimatstadt, einem Nest in den Sümpfen Lousianas, eine Praxis zu eröffnen. Ihr Vater ist eigens angereist, sie nach Hause zu holen und lädt bei der Gelegenheit Theo gleich zum Angeln ein. Theo, ein erfolgreicher Staatsanwalt, verspürt schon seit einiger Zeit ein gewisse Rastlosigkeit und Unzufriedenheit, und da er ohnehin die junge Ärztin einfach nicht vergessen kann, beschließt er, die Einladung zum Angeln anzunehmen. Gleich bei seiner Ankunft läuft jedoch so manches aus dem Ruder, und bevor Theo es sich recht versieht, hat er den Trainerposten für das örtliche Footballteam schon so gut wie sicher, wird von Michelles Vater bei ihr einquartiert und bei Rechtsproblemen von der Hälfte aller Einwohner Bowens zu Rate gezogen. Aber über Michelle braut sich Unheil zusammen, als sie unwissentlich in den Besitz eines Päckchens mit gefährlichem Inhalt kommt und ein Killer auf sie angesetzt wird. Theos Erfahrung kommt ihr da sehr zu gute, zumal die Anziehungskraft zwischen ihnen dafür gesorgt hat, dass sie mittlerweile ein Schlafzimmer teilen ...

Ein Roman voller Spannung, Romantik und Humor - das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal, das geht nun wirklich nicht. Nein? Doch! In ihrem neusten Roman hat Julie Garwood mehr als eindrucksvoll bewiesen, dass es keinesfalls ein Fehler war, von Historicals zu Contemporaries zu wechseln. Ihr ist es gelungen, all das, was ihre historischen Romane zu etwas so Besonderem macht, in einen packenden Roman in unserer Zeit zu stecken. Ein echter Leckerbissen für Fans, der hoffentlich auch bald auf Deutsch erscheinen wird.

 

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Killjoy
Pocket, 400 Seiten, 2002, $25,95

Die junge FBI-Agentin Avery Delaney, die bislang im Keller des FBI-Gebäudes in Washington nur mit Datenerfassung betraut war, beschließt, der Einladung ihrer geliebten Tante Carrie, die an ihr Mutter stelle vertreten hat, zu folgen und eine Woche Wellnessurlaub mit ihr zusammen in der Luxus-Hotelanlage Utopia im mondänen Aspen, Colorado zu verbringen. Doch dann verpasst sie ihren Flug, nur um, als sie schließlich eintrifft, zu entdecken, dass von ihrer Tante keine Spur zu finden ist. In Utopia behauptet man steif und fest, sie habe in letzter Sekunde abgesagt, ebenso wie zwei weitere erwartete Gäste. Das hat Jean Paul Renard, ein ehemaliger CIA-Agent, auch schon erfahren. Ihn hatte der Auftragsmörder Monk hergeführt, dessen Kredikarte zur Bezahlung des Aufenthaltes von Carrie verwendet wurde. Seit Monk das Leben von Jean Pauls Schwester bedroht hat, verfolgt der schweigsame Riese aus dem Süden der USA den Killer. Seine Erfahrung mit dem eiskalten Monk hat ihn gelehrt, dass für Carrie vermutlich keine Hoffnung mehr besteht, dennoch fasziniert ihn ihre Nichte mehr, als er je für möglich gehalten hätte. Inzwischen befindet sich Carrie zusammen mit zwei Leidensgenossinnen in der Hand des Mörders, der sie unter einem Vorwand in ein abgelegenes Haus in den Bergen von Colorado gebracht hat. Sie kann nur hoffen, dass ihre Nichte die Nachricht, die sie ihr in einem unbemerkten Moment auf den Anrufbeantworter gesprochen hat, abhört und die richtigen Schlüsse zieht. Unterdessen hat der Killer auch Avery und Jean Paul ins Visier genommen, ohne jedoch zu ahnen, dass die beiden, wenn sie ihre Kräfte vereinen, ihm durchaus gewachsen sein könnten ...

Was für den Vorjahresroman "Mercy" gilt, trifft leider nicht auf das neuste Werk der Bestsellerautorin zu. Die Handlung ist zwar sehr spannend, aber leider kommt bei allem die Liebesgeschichte viel zu kurz - wenn man den Helden nicht schon aus dem Vorgänger kennen würde, wäre es völlig unbegreiflich, was die Heldin an ihm findet,abgesehen davon, dass sie sich urplötzlich und ohne erkennbaren oder nachvollziehbaren Grund in ihn verliebt. Zu allem Überfluss ist in diesem Roman nichts mehr von dem Humor, der Julie Garwoods sonstige Romane so auszeichnet, zu spüren. Leider nur für hartgesottene Fans etwas - für alle anderen eher enttäuschend.

 

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© by Ute-Christine Geiler, M.A.
12.10.02 21:58:07