Garwood, Julie: Die Tochter des Lords

"For the roses" 1995

BasteiLübbe TB, 12560, 478 Seiten, DM 9,90, 1996

ISBN 3-404-12560-6

Zwischen dem Anwalt Harrison MacDonald und der bezaubernd natürlichen Mary Rose, die er für ihren Vater ausfindig machen sollte, funkt es vom ersten Moment an, so dass Harrison zu zweifeln beginnt, ob er seinen Auftrag erfüllen oder seinem Herzen folgen soll.

Der Anwalt Harrison Stanford MacDonald wird aufgrund neuer Hinweise von seinem Gönner Lord Elliott nach Amerika geschickt, um dessen als Baby entführte Tochter zu suchen. Vier Gassenjungen aus New York hatten sich des ausgesetzten Babies angenommen und waren mit ihr nach Montana gezogen. Inzwischen ist Mary Rose zu einer erfrischend ungekünstelten, schönen Frau herangewachsen, die sich ihrer Wirkung auf Männer in keiner Weise bewusst ist. Als Harrison sie aufspürt, erkennt er sofort, dass sie die totgeglaubte Tochter des englischen Aristokraten ist, aber er verliert auch augenblicklich sein Herz an sie. Mary Jo ergeht es mit dem geheimnisvollen Fremden nicht anders und da es Harrison gelingt, das Mistrauen der "Brüder" seiner Angebeteten zu überwinden und auf die Ranch eingeladen zu werden, befinden sich die beiden holterdipolter in einer stürmischen Liebesaffäre, die schnurstracks vor den Traualtar führt. Aber Harrison hat Mary Jo den eigentlichen Grund seines Auftauchens in Montana verschwiegen und nur ihre Brüder informiert, die ihre Schwester während einer mehrtägigen Abwesenheit ihres Mannes von der Tatsache unterrichten, dass sie höchstwahrscheinlich die vermisste Tochter eines reichen englischen Lords sei. Zutiefst verwirrt und enttäuscht von Harrisons Unaufrichtigkeit verlässt Mary Jo ihr Zuhause. Um ihr Zeit zu geben ihm zu verzeihen, reist ihr Mann derweil nach England, um seinen Arbeitgeber und Schwiegervater über alles zu infromieren. Entschlossen reist ihm seine Frau hinterher, um ihren Vater kennenzulernen und mit ihrem Mann zu reden. Aber sie merkt schon bald, dass sie in England nicht glücklich werden kann ...

Dieser Roman beginnt auf demselben Niveau wie viele Julie-Garwood-Bücher, lässt dann aber bestürzend rasch nach. Besonders zum Schluss hin wird die Geschichte hastig und unübersichtlich, so dass man jeden Spaß an diesem Liebesroman verliert. Auch der sonst immer für Höhepunkte gute Humor der Autorin tritt hier kaum in Erscheinung. Leider ein nur gerade noch durchschnittliches Buch. Die Fortsetungen haben aber durchweg gute Kritiken in Amerika bekommen, so dass man diesen Roman wohl als einmaligen Ausrutscher bewerten kann.


Letzte Änderung: 15.11.98 20:05:18